Sie haben bereits eine beträchtliche Stange Moneten in einen neuen 4K-Fernseher investiert - vielleicht sogar ein Modell mit HDR-Support? Großartig. Wenn Sie dann damit fertig sind, Freunde, Bekannte und Nachbarn mit diversen 4K-Demos und -Trailern den blanken Neid ins Antlitz zu treiben, wollen Sie aber vielleicht auch mal einen Film in UHD-Auflösung genießen. Dazu empfiehlt sich ein aktueller Blu-ray Player mit 4K-Unterstützung. Doch bei der Auswahl des richtigen Ultra HD Blu-ray Players gibt es einige Dinge zu beachten.
4K-Filme und -Serien: Streaming oder Player?
Natürlich können Sie auch auf die Streaming-Angebote von Netflix, Amazon und Co. zurückgreifen, die etliche Serien und Filme in 4K-Auflösung anbieten. Dazu ist eine Highspeed-Internetleitung allerdings obligatorisch, ansonsten verkommt das Unterhaltungsvergnügen schnell zum Ruckel- und Lag-Festival.
Und dann die Krux mit der Akustik: So gut wie jede Blu-ray Disc hat einen High Definition Soundtrack in Dolby TrueHD oder DTS HD Master Audio an Bord. Einige unterstützen auch die Audiocodecs Dolby Atmos und DTS:X. Die versprechen das Sourround-Soundvergnügen mit neuen Techniken weiter zu verfeinern. Der "beste" Audio-Codec, den sie von einem Streaming-Service erwarten dürfen, heißt hingegen Dolby Digital. Diese Akustik-Technologie wurde erstmals in den frühen 1990er Jahren in Laserdisc-Systeme integriert. Ein 4K Blu-ray Player ist also - zumindest für Audiophile - in jedem Fall die erste Wahl.
Die besten 4K Blu-ray Player des Jahres
Wir haben uns drei aktuelle Blu-ray Player mit 4K-Support näher angesehen:
Samsung UBD-K8500
Dieser 4K Blu-ray Player von Samsung ist kein perfekter UHD-Player: Er verzichtet auf Schnickschnack und im Test ließ sich ein Judder-Problem (Ruckeln bei Kamerabewegungen) feststellen. Allerdings nur, als es darum ging, den UBD-K8500 an einen 4K-TV von Sony anzuschließen. Das Zusammenspiel mit einem Ultra HD-Fernseher von Samsung klappte dagegen problemlos. Zufall? Das Ruckel-Problem ließ sich zwar lösen - aber erst unter hohem Konfigurations-Aufwand.
Nichtsdestotrotz: Samsungs UBD-K8500 lieferte im Test eine überragende Bildqualität und hat so gut wie alle wichtigen Features an Bord (zu den Features später mehr). Dazu gehört zum Beispiel die Unterstützung aller oben erwähnten Audio-Formate. Mit einem (UVP)-Preis von 499 Euro ist Samsungs 4K-Player nicht gerade günstig - allerdings gibt es zur Weihnachtszeit gute Angebote: Wer etwas im Netz stöbert, findet den Samsung UBD-K8500 schon für rund 300 Euro.
Hier lesen Sie den ausführlichen Testbericht zum Samsung UBD-K8500 bei techhive.com.
Panasonic DMP-UB900
Das ist bei Panasonics 4K Blu-ray Player etwas anders: Der UVP des DMP-UB900 liegt bei satten 799 Euro. Die Netz-Preise liegen derzeit (Stand Dezember 2016) bei rund 560 Euro. Für diesen Betrag bekommt man aber auch den technisch derzeit besten Ultra HD Blu-ray Player. Der entfaltet seine ganze High-End-Faszination allerdings nur dann, wenn Sie auch das nötige High-End-Equipment "drumherum" besitzen. Die meisten Normal-User werden das Gros der Features des Panasonic-Players ohnehin nicht brauchen. Für Heimkino-Enthusiasten und Audiophile ist dieser 4K Blu-ray Player hingegen genau das Richtige.
Hier lesen Sie den ausführlichen Testbericht zum Panasonic DMP-UB900 bei techhive.com.
Microsoft Xbox One S
Wer keine Lust auf externe AV-Receiver, Verkabelung und Anschlussstress hat, für den ist Microsofts aktuelle Spielkonsole Xbox One S die richtige Wahl. Im Test verarbeitete die 4K-Xbox jede UHD Blu-ray ohne Zicken und lieferte dabei auch noch eine erstaunliche Bildqualität ab. Für 2017 könnte Microsoft noch den Support für Dolby TrueHD und DTS HD Master Audio hinzufügen. Für rund 300 Euro wäre das ein Preis-Leistungs-Paket, zu dem Game-affine Ultra-HD-Liebhaber kaum noch ‚nein‘ sagen können.
Hier lesen Sie den ausführlichen Testbericht zur Microsoft Xbox One S bei techhive.com.
UHD-Videoplayer: Auf diese Features sollten Sie achten
Wenn Sie die Investition in einen Ultra HD Blu-ray Player scheuen, weil sie entweder noch gar kein entsprechendes TV-Gerät haben oder Ihnen das derzeitige Angebot an deutschsprachigen 4K Blu-rays zu mau ist? Macht nichts. Denn in unserer Bildergalerie verraten wir Ihnen, auf welche Features Sie - auch in Zukunft und ganz generell - beim Kauf eines (4K) Blu-ray Players unbedingt achten sollten:
- Analoger Audioausgang
Es gibt zwei wesentliche Gründe dafür, auf einen Blu-ray Player mit analogem Audioausgang zu setzen: 1. Wenn Sie einen älteren AV-Receiver ohne HDMI-Ports nutzen. Um einen Receiver zu finden, der weder HDMI noch analoge Anschlussmöglichkeiten besitzt, müsste man schon einige Jahrzehnte in der Zeit zurückreisen. 2. Möglicherweise stellen Sie fest, dass der in Ihrem Ultra HD Blu-ray Player verbaute DAU (Digital-Analog-Umsetzer) besseren Sound produziert, als Ihr AV-Receiver. In diesem Fall empfiehlt es sich, die analogen Eingänge des Players mit den analogen Gegenstücken des AV-Receivers zu verbinden und letzteren lediglich als Verstärker zu nutzen. Sie könnten den Player theoretisch auch mit Standalone-Boxen ausrüsten. Kurzum: Je mehr Anschlüsse, desto mehr Möglichkeiten. - Audio Encoding
Zur Komprimierung akustischer Signale werden entweder „lossy“ (verlustreiche) oder „lossless“ (verlustfreie) Algorithmen eingesetzt. Bei einer „lossy“ Kompression – wie sie besipielsweise MP3 darstellt – fallen einige Informationen des Originalstücks weg. Bei einer „lossless compression“ werden hingegen lediglich redundante Informationen weggelassen – ganz ähnlich wie bei einem .zip-File. Natürlich sorgt eine verlustfreie Kompression für das bessere Sounderlebnis. Zu den bekanntesten „lossy formats“ gehören unter anderem MP3, M4A, OGG und WMA, die Gegenseite wird insbesondere durch die Dateiformate APE und FLAC vertreten. - BD-Live
Dieses Blu-ray exklusive Feature erlaubt Ihnen den Download von Zusatzmaterial - bei Filmen zum Beispiel Making-Of-Videos, Interviews oder Featurettes – über das Internet. - DLNA
Die Digital Living Network Alliance (DLNA) stellt einen Standard für das Streaming von Medieninhalten dar. DLNA sorgt dafür, dass Ihr UHD Blu-ray Player digitale Inhalte von anderen Devices im Netzwerk (PC, NAS, etc.) problemlos verarbeiten und darstellen kann. - DSD
Die Direct Stream Digital- (DSD) Technologie wurde ursprünglich von Sony und Philips für die Super Audio Compact Disc (SACD) entwickelt. Ein DSD-Feature bedeutet nicht notwendigerweise, dass Ihr 4K Blu-ray Player auch SACDs abspielen kann. Aber Sie können bedenkenlos auf Inhalte im DSD-Format zurückgreifen. - HDMI-Audioausgang
Ein separater HDMI-Ausgang für Audio-Signale sorgt vor allem für eines: Flexibilität. Wenn Sie Ihren Blu-ray Player beispielsweise statt an ein TV-Gerät an einen Projektor anschließen möchten, können Sie diesen über den HDMI-Videoausgang verbinden, während der HDMI-Audioausgang den AV-Receiver oder eine Soundbar befeuert. - Bilddatei-Support
Einige Blu-ray Player können digitale Bilddateien von einem USB-Stick oder einer NAS streamen. Dabei ist .jpeg natürlich für die meisten User – und auch Player – das Format der Wahl. Wenn Sie aber des Öfteren auch auf .png, .gif oder .tiff zurückgreifen, sollten Sie sich vorher über die Fähigkeiten des Players erkundigen. - Digitaler optischer oder koaxialer Audioausgang
Auch bei diesem Punkt geht es um Flexibilität: Wenn Sie einen AV-Receiver nutzen, der entweder keine HDMI- oder keine HDCP 2.2-Fähigkeiten besitzt, können Sie diese Ausgänge für die Verbindung nutzen. Dabei sollten Sie sich jedoch darüber im Klaren sein, dass diese Verbdinungsart für Audiocodecs wie Dolby True HD, DTS HD Master Audio, Dolby Atmos oder DTS:X keine ausreichende Bandbreite zur Verfügung stellen kann. Audiophile können den digitalen optischen oder koaxialen Audioausgang darüber hinaus dazu nutzen, einen zusätzlichen High-End-DAU zwischen Receiver und Player zu schalten. - Fernbedienung
Klingt etwas trivial, aber die Qualität der Fernbedienung kann erheblichen Einfluss darauf haben, wie oft und wie gerne Sie Ihren Blu-ray Player nutzen. Es dürfen nicht zu viele Tasten sein, ansonsten kann es selbst bei simplen Aufgaben schnell kompliziert werden. Darüber hinaus sollten die Tasten eine eindeutige und verständliche Beschriftung aufweisen. Auch Buttons, die die Kontrolle über andere, zusätzliche Devices ermöglichen, sind für viele User sinnvoll. Ein weiteres hilfreiches Feature: eine Tastenbeleuchtung. - SD-Kartenslot
SD- und SDHC-Karten sind inzwischen das Standard-Speichermedium bei Digitalkameras. Aber die kleinen Karten können auch für jede andere Art der Speicherung digitaler Informationen verwendet werden. Wenn Ihr Ultra HD Blu-ray Player über einen entsprechenden Slot verfügt, können Sie beispielsweise die neuesten Urlaubsschnappschüsse direkt auf Ihrem 4K-TV präsentieren. Einige Modelle setzen auch bei BD-Live-Inhalten auf die zusätzliche Speicherkapazität der kleinen Karten. Für die Nutzung von MicroSD-Karten sind im Handel diverse Adapterlösungen erhältlich. Sollte der SD-Slot am Gerät Ihrer Wahl tatsächlich fehlen: Es gibt inzwischen auch USB-SD-Cardreader. - USB-Ports
Der USB-Anschluss erfüllt an einem Blu-ray Player zahlreiche Funktionen, etwa das Abspielen von Mediendateien über mobile Festplatten, die Speicherung von BD-Live-Inhalten oder ein Firmware-Update des Geräts. Einige Modelle – etwa Panasonics DMP-UB900 – bieten sogar Maus- und Keyboard-Support. Das Gros der verfügbaren Player unterstützt dabei Festplatten im FAT-, FAT32- und NTFS-Format. Das neue Cross-Plattform-Format exFAT könnte hingegen unter Umständen Probleme verursachen. Wichtig: Achten Sie auch auf die maximal unterstützte Festplattengröße. Ganz generell gilt: USB-Ports an der Vorderseite des Geräts sind immer besser, weil praktikabler. - Video Container und Codec-Support
Dieser Punkt ist vor allem für diejenigen wichtig, die eine größere digitalisierte Filmsammlung Ihr Eigen nennen. Denn DVD- und Blu-ray-Rips nutzen – je nach Alter – verschiedenste Komprimierungsformate. Sie sollten also sicherstellen, dass der Blu-ray Player Ihrer Wahl die gängigsten Containern und Codecs unterstützt. Dazu gehören unter anderem: .avi, .mkv, .mp4 und .mpg sowie h.264 (AVC), h.265 (HEVC), WMV und die MPEG-Familie. - Video-Streaming
Wenn sich Ihr Blu-ray Player direkt mit einem Streaming-Dienst wie Netflix, Amazon oder Maxdome verbinden kann, sparen Sie sich externes Zubehör wie etwa Amazon Fire TV. Je mehr Services unterstützt werden, desto besser – Netflix und Amazon sollten jedoch in jedem Fall an Bord sein. Dabei sollten Sie im Fall von UHD-Inhalten natürlich darauf achten, dass der Blu-ray Player auch in der Lage ist, 4K-, beziehungsweise HDR-Material, darzustellen. - Wi-Fi
Wi-Fi hat heutzutage im Elektronikbereich so gut wie jedes Gerät zu bieten. Wichtig ist dabei, welche Art von Wi-Fi der Blu-ray Player unterstützt. Der aktuelle Standard ist 802.11ac, der auf dem 5 GHz-Frequenzband läuft. Geräte mit 802.11b/g/n-Adaptern funktionieren auch mit 802.11ac-Routern, weil diese abwärtskompatibel sind. Allerdings könnte bei dieser Kombination das 2,4 GHz Frequenzband zum Einsatz kommen, was der Qualität von Ultra HD-Videostreaming abträglich sein kann.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer US-Schwesterpublikation techhive.com.