Nubia RedMagic 8S Pro+

24 GB RAM – ein Phone, das keiner braucht

07.07.2023
Von Redaktion Computerwoche
Hersteller von Android-Smartphones lieben das Wettrüsten: Das neue „Nubia RedMagic 8S Pro+“ aus China, ein Gaming-Gerät mit einer Option auf 24 GB RAM, schießt nun den Vogel ab.
Das Nubia RedMagic 8S Pro+ bringt viele Pferdestärken mit, die wahrscheinlich niemand braucht.
Das Nubia RedMagic 8S Pro+ bringt viele Pferdestärken mit, die wahrscheinlich niemand braucht.
Foto: weibo.com

Wenn Sie Ihr Smartphone nur zum Chatten oder Telefonieren nutzen, lesen Sie bitte nicht weiter! Ein Handy-Hauptspeicher mit 24 GB Kapazität dürfte Ihnen lächerlich überdimensioniert vorkommen. Selbst bei eingefleischten Gamern und Nerds dürfte das RedMagic 8S Pro+ mindestens ein Stirnrunzeln hervorrufen.

Als Basismodell startet das Phone mit 16 GB RAM, aber bei GSMArena finden sich auch Bilder und Details zu einer aufgeblasenen 24-GB-Variante. Es handelt sich um die größte Speichereinheit, die jemals in einem Android-Handy verbaut wurde. By the way: Auch der Speicherplatz im Nubia-Gerät ist üppig. Er bewegt sich mit einem Terabyte auf dem Niveau eines gut ausgestatteten Desktop-PCs.

Wenn Sie nun neugierig geworden sind, müssen wir Sie leider enttäuschen: Außerhalb von China vertreibt Nubia das Smartphone auf Steroiden nicht. Der Preis wird mit etwa 950 Euro angegeben, was zumindest iPhone-Freunden bescheiden vorkommen wird, für ein Android-Phone in China aber schon sehr üppig ist.

Ohne Kühlsystem schmilzt das RedMagic 8S Pro+ in den Händen

Nubia hatte den Vorgänger, das "RedMagic 8 Pro", Ende 2022 herausgebracht. Es gehört zu den ersten Modellen, die den Snapdragon-8-Prozessor der zweiten Generation verwenden. Die jetzt erscheinende Variante 8S Pro nutzt den noch leistungsfähigeren Snapdragon 8+ Gen 2. Die Leistung des Hauptkerns steigt von 3,2 auf 3,36 Gigahertz, der GPU-Takt erhöht sich von 680 auf 719 Megahertz. So bietet Das 8S Pro eine um fünf Prozent höhere CPU- und eine um 5,7 Prozent höhere GPU-Leistung.

Damit Sie sich an Dem Gerät nicht die Finger verbrennen, kommen gegenüber dem Vorgänger auch ein verbessertes Kühlsystem und ein neuer Lüfter zum Einsatz. Eine Graphen-Schicht unterhalb des Bildschirms hilft, die Wärme während des Ladevorgangs zu verteilen. Das 6,8 Zoll große Amoled-Display (Gorilla Glas 5) bringt es auf eine Auflösung von 1.116 x 2.480 Pixeln (20:9). Der Akku ist etwas kleiner als der im Vorgängermodell: 5.000mAh mit 165W-Schnellladung.

Die große Frage ist nun allerdings: Welche Apps sollen diese Hardware jemals ausreizen? Die Anwendungen im Google Play Store sind sämtlich für weniger leistungsstarke Geräte entwickelt worden, und das App-Management von Android macht es den Anwendungen nahezu unmöglich, über bestimmte Grenzen hinaus RAM-Speicher zu nutzen. Wenn überhaupt, dann ist das Gerät wohl vor allem für Anwender interessant, die mehrere Apps länger im Speicher halten möchten, also gerne Multitasking hätten. Das dürften aber nur wenige sein, zumal sich umfangreichere Apps wie Spiele oft nach ein paar Sekunden automatisch ausschalten, wenn sie im Hintergrund laufen. (hv)