All-Flash-Arrays können die Leistung von Rechenzentren enorm steigern, da Server und Serverdienste durch diese Technologie Daten extrem schnell speichern und lesen können. Berücksichtigen Unternehmen bei der Einführung von All-Flash-Systemen einige Tipps, lassen sich viele Probleme schon im Vorfeld vermeiden.
In erster Linie ist die Auswahl der richtigen Lösung wichtig, denn nicht alle All-Flash-Arrays sind für alle Einsatzzwecke konzipiert. Häufig sind hybride Systeme für bestimmte Workloads besser geeignet. Außerdem unterscheiden sich die angebotenen All-Flash-Arrays in puncto Funktionalität oft deutlich voneinander.
Skalierbarkeit - wichtig für Reserven von All-Flash-Arrays
Ein All-Flash-Array wird im Netzwerk oft an Serverlösungen angebunden, die beim Kauf des Arrays noch überhaupt nicht dafür geplant waren. Idealerweise sollte dabei die Storage-Lösung mit den Anforderungen mitwachsen.
Reicht aber zum Beispiel die maximale Kapazitätsmenge des All Flash Arrays nicht aus, kommt schnell Frust auf, weil nicht alle Serverdienste, Workloads und andere Infrastrukturen auf das All-Flash-Array setzen können. Deshalb ist es wichtig, dass das Storage-Array ausreichend Kapazität für einen Ausbau liefern kann. So können Unternehmen auf die Datenmenge setzen, die es bei Bedarf braucht.
Verfügbarkeit bringt Sicherheit und spart Kosten
Greifen unternehmenskritische Serverdienste rund um die Uhr auf All-Flash-Arrays zu, muss dessen Verfügbarkeit auch gewährleistet sein. Vor allem wenn Serverdienste das All-Flash-Array nutzen sollen, die bei der Anschaffung nicht dafür geplant waren, kann es schnell zu einer Schieflage zwischen der geforderten und der tatsächlichen Verfügbarkeit kommen.
Auf All-Flash-Arrays werden oft Daten gespeichert, die sehr oft gelesen und geschrieben werden. Dabei handelt es sich erfahrungsgemäß um wichtige Daten des Unternehmens, die verfügbar und stabil gespeichert werden müssen. Deshalb muss es bereits vor der Anschaffung klar sein, wie die Daten auf dem Array gesichert werden, und wie bei einem Ausfall einzelner Komponenten oder des ganzen Systems vorgegangen werden soll. Ein unterbrechungsfreier Betrieb ist dabei essentiell. Hier sollte man darauf achten, dass Hersteller dieser Systeme eine Verfügbarkeit von 99,9999 Prozent sowie Disaster Recovery-Möglichkeiten bieten.
- Die besten Storage-Tools
Bordmittel für die Festplattenverwaltung und das Datei-Handling sind in Windows und Linux bereits vorhanden. Doch erst mit den richtigen Tools lassen sich der Komfort und die Funktionalität deutlich erhöhen. Wir stellen die besten Storage-Tools vor. - AllSync
Das kostenlose Tool unterstützt den Anwender beim Backup und Wiederherstellen von wichtigen Dateien beziehungsweise Ordnern. Darüber hinaus kann es ausgewählte Dateien und Ordner User-spezifisch zwischen zwei Orten synchronisieren. - Aomei Partition Assistant
Das Partitionierungswerkzeug Aomei Partition Assistant ist in verschiedenen Varianten für Windows erhältlich. Schon die kostenlose Standardversion bietet alle Funktionen, um Partitionen zu erstellen, zu überprüfen, zu formatieren oder zu löschen. Außerdem lassen sie sich zusammenführen, splitten und kopieren, und auch die Größe und Position kann der Nutzer an seine Wünsche anpassen. - Anti-Twin
Mit der Freeware Anti-Twin lassen sich gleiche oder binär ähnliche Dateien finden. Im Beispiel werden Bilder auf Pixelebene mit einer Ähnlichkeit von mindestens 90 Prozent gesucht. - CDBurnerXP
Neben dem Anlegen von Daten- und Audio-CDs lassen sich ISO-Images brennen, Medien kopieren oder speichern sowie wiederbeschreibbare Medien löschen. - CrystalDiskInfo
Das kostenlose Tool CrystalDiskInfo wertet die S.M.A.R.T.-Protokolle aus, um den Gesundheitszustand einer Festplatte zu überprüfen. - Drive Snapshot
Wer einem Datenverlust vorbeugen möchte, legt regelmäßig Backups auf externen Medien an. Sollen gleich ganze Partitionen gesichert werden, empfiehlt sich der Einsatz von Imaging-Programmen wie der Shareware Drive Snapshot. - Easeus Partition Master
Das kostenlose Tool Partition Master Home Edition von Easeus verwaltet und optimiert komfortabel alle Arten von Laufwerkspartitionen. - Eraser
Mit der Freeware Eraser lassen sich sensible oder vertrauliche Dateien durch mehrfaches Überschreiben mit verschiedenen Algorithmen sicher löschen. - FileTypesMan
FileTypesMan ist eine kostenlose Alternative zur herkömmlichen Verwaltung von Dateitypen unter Windows. Das Tool listet deren Verknüpfungen auf und erlaubt auch, sie direkt anzupassen. - FreeFileSync
Mit dem Tool FreeFileSync kann der Anwender sehr einfach und komfortabel Dateien auf unterschiedlichen Datenträgern wie externe Festplatte, USB-Stick oder interne HDD synchronisieren beziehungsweise vergleichen. Verschiedne Optionen und Filterfunktionen unterstützen den Anwender bei dieser Aufgabe. Das Programm ist intuitiv bedienbar und grafisch ansprechend aufbereitet. Für den mobilen Anwender gibt es das kostenlose Tool auch als portable Version für den USB-Stick. - HD Tune Pro
Das Tool eignet sich besonders für die Analyse von Festplatten und SSDs. - ISO Master
Mit wenigen Mausklicks können Sie die zu bearbeitende ISO-Datei öffnen. - MeinPlatz
Mit verschieden Gruppierungs- und Filterfunktion durchsucht das Programm Speichermedien, um Dateien mit großem Speicherplatzbedarf aufzuspüren. - Personal Backup
Personal Backup bietet umfangreiche Funktionen zur Sicherung und Wiederherstellung von Daten und Verzeichnissen. - PureSync
Das kostenlose Tool unterstützt den Anwender beim Backup und Wiederherstellen von wichtigen Dateien beziehungsweise Ordnern. Darüber hinaus kann es ausgewählte Dateien und Ordner User-spezifisch zwischen zwei Orten synchronisieren. - Super Grub Disk
Wer auf seinem Rechner mehr als ein Betriebssystem installiert, läuft immer Gefahr sich früher oder später den Bootloader zu zerschießen. Das ist aber nicht so schlimm, denn mittels Super Grub Disk lässt sich dieser recht schnell wieder herstellen. - TrueCrypt
Die drei Möglichkeiten für verschlüsselte Datenspeicher - Laufwerk/Partition, Datei-Container und der Sonderfall Systempartition. - Unlocker
Mit der Freeware Unlocker lassen sich von Anwendungen oder Systemprozessen gesperrte Dateien trotzdem löschen. - Unstoppable Copier
Wenn Fehlermeldungen verhindern, dass Dateien von einem beschädigten Datenträger gerettet werden, dann kann der Unstoppable Copier helfen. Die Freeware setzt auf eine eigene Kopierroutine, die fehlerhafte Datenbereiche erkennt, überspringt und an dem nächsten Datensektor weiterarbeitet, an dem wieder fehlerfrei gelesen werden kann. Neben der Windows-Version ist auch eine Ausgabe für Linux verfügbar. Selbst eine Porttable-Fassung stellt der Entwickler zur Verfügung. Diese ist allerdings nur für Windows gedacht. - USB Image Tool
Die kostenlose Software USB Image Tool verwaltet und archiviert komplette USB-Sticks. - YARCGUI
Die Oberfläche verleiht Microsofts Robocopy eine eingängigere Bedienung und komfortable Kopierauftagsverwaltung. - Z-DBackup
Die Freeware-Software Z-DBackup bietet umfangreiche Funktionen für Backup- und Restore-Aufgaben. Das Programm ist durch einen modularen Aufbau einfach zu bedienen.
Genügend Leistung für zeitkritische Workloads
IOPS, Latenzzeiten und Datendurchsatz gehören zu den wichtigsten Kennzahlen für All Flash Arrays. Deshalb sollten Unternehmen darauf achten, dass die Leistung für aktuelle Workloads, aber auch für zukünftige Ansprüche ausreicht. Vor allem Festplattenbasierte Systeme, die nur für All-Flash-Systeme leicht modifiziert werden, bieten aus technologischer Sicht häufig nicht genügend Performance. Es ist daher wichtig, dass bei maximal notwendiger Systemleistung auf ein "echtes" All Flash Array gesetzt wird. Dieses All-Flash-Array ist entsprechend konzipiert und die Workloads optimiert. Zusätzlich ist drauf zu achten, dass die Leistung des Storage-Systems bei steigender Nutzung nicht einbrechen.
Workloads und Infrastrukturen für All-Flash-Arrays optimieren
Nicht immer ist der Einsatz von All Flash Arrays für alle Workloads und Infrastrukturen sinnvoll. IT-Verantwortliche sollten zunächst überprüfen, ob die aktuell eingesetzten Produkte und die Versionen der eingesetzten Produkte optimal für ein All Flash Array geeignet sind. Vor allem virtuelle Infrastrukturen oder Virtual Desktop Infrastructures (VDI) lassen sich sinnvoll mit All-Flash einsetzen. VMware vSphere 6 bietet mit der vSAN-Technologie zum Beispiel auch Möglichkeiten für den Einsatz von All Flash Arrays in virtuellen Infrastrukturen.
All Flash Speicher, SSD und HDD werden innerhalb eines vSAN zusammengefasst. Wie die Daten gespeichert werden, legt das vSAN selbst fest. Auf hoch performanten Systemen kann es Sinn machen, komplett auf HDD zu verzichten und alle Daten auf All-Flash und SSD zu speichern. In jedem Fall muss jeder Host über mindestens eine SSD verfügen, damit der Einsatz von vSAN in Bezug auf die Performance Sinn macht. Ohne das Zwischenspeichern von Daten auf einer SSD wäre die Systemleistung für entsprechende Workloads nicht akzeptabel. Der Einsatz eines optimierten All Flash Arrays würde die Systemperformance nochmals enorm steigern.
All-Flash kontra Hybrid-Flash
Nicht in allen Anwendungsszenarien ist der Einsatz von All Flash Arrays sinnvoll. Oft sind hybride Systeme, bei denen noch herkömmliche Festplatten im Einsatz sind, genauso geeignet - teilweise sogar besser. Zudem bieten sie einen Kostenvorteil.
Vor allem das Speichern von sogenannten "kalten" Daten, also Daten die weniger oft gebraucht werden, sind auf HDD oder hybriden Speichern besser aufgehoben. Da hier Hierbei steht der Geschwindigkeitsvorteil nicht im Mittelpunkt. Beispiele dafür sind Datensicherungen und Archive. Die Daten dieser Systeme müssen nicht unbedingt auf dem All Flash Array gespeichert werden. Daten, die hochfrequent gelesen werden, sollten aber wiederum auf einem All Flash Array gespeichert werden.
Auf Sizing und Integration achten
All Flash Arrays stellen andere Ansprüche an die Implementation als herkömmliche Speichersysteme. So ist der Managementaufwand solcher Systeme nicht zu vernachlässigen. Ist die Storage-Lösung in der Verwaltung kompliziert, muss der Administratoren viel Zeit mit der optimalen Integration des Systems verbringen. Dabei spart das Unternehmen weder Kosten, noch verbessern sie dadurch die Effizienz im Netzwerk.
Die Größe eines All Flash Array sollte genau auf die individuellen Unternehmensbedürfnisse angepasst sein (Sizing), aber auch an die zukünftige Entwicklung des Unternehmens anpassbar (Skalierung) sein.
Besonders wichtig ist die optimale Integration in das bestehende Netzwerk sowie die Anbindung aller notwendigen Serverdienste und Workloads, um die Leistung des Gerätes bestmöglich auszunutzen.
Daten reduzieren, deduplizieren und komprimieren
Auch wenn der Preis von All-Flash-Speicher immer günstiger wird, ist schneller Speicher in Unternehmen teuer und begehrt. Es macht also Sinn die Datenmenge auf das Notwendige zu reduzieren und überflüssige zu entfernen. Dazu gehören auch mehrfach gespeicherte Daten, die durch Deduplizierung entfernt werden können. Auch eine Komprimierung der Daten kann sinnvoll sein.
Die Funktionen sollten durch das Array unterstützt werden, vor allem dann, wenn virtuelle Server auf dem System gespeichert werden sollen, oder eine Virtual Desktop Infrastructure (VDI) im Einsatz ist. In diesen Fällen sind durch die identischen Betriebssystemdateien zu viele unnötigen Dateien gespeichert, die unnötig Speicherplatz verbrauchen. Unterstützt das System Deduplizierung und Komprimierung lässt sich das System noch effizienter nutzen.
Möglichkeiten zur Virtualisierung beachten
All-Flash-Arrays bieten große Vorteile beim Einsatz in virtuellen Infrastrukturen. In diesem Umfeld ist es aber wichtig auf Systeme zu setzen, die für den Einsatz mit All-Flash-Arrays optimiert sind. Das sind vor allem die aktuellen Versionen des jeweiligen Lösungen zum Beispiel VMware vSphere 6 oder Microsoft Windows Server 2016 mit Hyper-V.
Converged Infrastructure versus All-Flash Array
Die einfache Einbindung eines All Flash Array ist nicht unbedingt der beste Weg, um die Leistung im Netzwerk zu beschleunigen. Oft kann es sinnvoll sein zusätzlich,oder stattdessen auf eine Converged Infrastructure zu setzen.
In vielen Rechenzentren wird noch der heterogene Ansatz einer Infrastruktur verfolgt. Dabei werden Server, Storage, Netzwerkkomponenten und andere Bauteile von verschiedenen Herstellern oder zumindest parallel voneinander geplant. Dazu kommen meistens noch Virtualisierungs-Lösungen wie Microsoft Hyper-V oder VMware vSphere. Alle Lösungen werden zu einem gesamten Netzwerk zusammengesetzt und getrennt voneinander verwaltet und überwacht. Da Netzwerke immer größer werden und immer mehr Aufgaben übernehmen, ist dieser Ansatz nicht immer sinnvoll, auch wenn er einiges an Flexibilität und Unabhängigkeit bietet.
Immer mehr Rechenzentren setzen daher auf konvergente Infrastrukturen. Dabei handelt es sich einfach ausgedrückt, um die Bündelung von Hard- und Software im Rechenzentrum. Unternehmen setzen dabei auf einen einzelnen Anbieter, der alle notwendige Hardware und Software gemeinsam liefert.
Netzwerk beschleunigen
Wenn das Storage mit genügend Performance zur Verfügung steht, ist oft das Netzwerk der Flaschenhals. Unternehmen sollten deshalb parallel zu einer Converged Infrastructure oder einem All-Flash-Array auf schnelle Netzwerke setzen. Denn die Daten lassen sich nur dann leistungsstark speichern, wenn das Netzwerk diese in angemessener Geschwindigkeit weitergeben kann. (hal)