Die ersten warmen Strahlen der Frühjahrsonne geben in vielen Haushalten und Büros den Startschuss für einen ausgiebigen Frühjahrsputz. Auch in vielen IT-Abteilungen haben sich im Laufe der letzten Monate allerlei Altlasten (schiefes Bild: Müll, Staub...) angesammelt: Dazu zählen etwa Testsysteme und -Tools, die nicht mehr gebraucht werden und jetzt ungenutzt ihr Dasein fristen, veraltete Datenbestände, die zwingend aktualisiert werden sollten, oder Storage, das durch mangelhafte Pflege überquillt.
Um hier schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen, haben die IT-Experten von Solarwinds 10 Tipps für einen schnellen und effektiven IT-Frühjahrsputz zusammengestellt. Sie helfen dabei, Performance-Probleme zu lösen, blockierte IT-Ressourcen wieder freizulegen, sowie die Produktivität und Sicherheit im Unternehmen zu steigern:
Active Directory aktualisieren: Verlassen Mitarbeiter ein Unternehmen, bleiben ihre Nutzerkonten trotzdem oft aktiv. Damit stellen sie ein Sicherheitsrisiko dar, denn Cyberkriminelle könnten sie kapern. Stellen Sie deshalb am besten mithilfe geeigneter Lösungen sicher, dass Sie solche Konten zeitnah deaktivieren. Nach sechs Monaten Inaktivität können die Konten dann endgültig gelöscht werden.
Zugriff auf Servicekonten überarbeiten: Diese werden häufig genutzt, um Anwendungen Zugriff auf andere Anwendungen zu geben. IT-Administratoren nutzen darin häufig Passwörter, die - anders als bei Endnutzern - nicht den Aktualisierungsregeln des Unternehmens unterliegen. Erneuern Sie diese Passwörter, um unnötige Risiken zu vermeiden.
IP-Adressen aufräumen: Virtuelle Maschinen (VM) werden nach Abschluss von Tests meist schnell gelöscht. Die dazugehörige IP-Adresse bleibt aber oft bestehen. Geben Sie diese frei, um wieder Ordnung in den IP-Adressdschungel zu bringen.
Brachliegende VMs entsorgen: Eine ungenutzte oder gar nicht mehr aktive VM ist genauso hinfällig wie der oben benannte IP-Adresswirrwarr. Entrümpeln Sie die IT und löschen sie nicht mehr genutzte VMs. Entsprechende Tools können beim Aufspüren solcher IT-Leichen helfen und die oft verborgenen Assets sichtbar machen.
Daten verwalten: Dateien, die zuletzt im Jahr 2015 geöffnet oder verändert wurden, werden offensichtlich im Tagesgeschäft nicht mehr gebraucht. Verschieben Sie sie auf ein langsames Backup-Medium, ehe damit schnelle und damit teure Server- und Speicherkapazitäten belastet werden.
Mailbox-Inhalte prüfen: Wo keine Obergrenze für E-Mail-Größen vorhanden ist, laufen Postfächer schnell voll. Hier sollten IT-Profis nicht mehr verwendete Anhänge entfernen - natürlich nach Rücksprache mit dem Nutzer. Eine Monitoring-Lösung hilft, Speicherfresser wie Cat Content zu identifizieren und zu entfernen.
- Wissen ist Macht
Ein Investment in die Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter erhöht nachweislich deren Lernbereitschaft, Engagement und Produktivität. Wenn Sie also merken, dass Ihr eigener Workload während der Sommermonate etwas abflacht, dann nutzen Sie die Gelegenheit und erkundigen Sie sich über Weiterbildungsmöglichkeiten, die Ihren Skills zuträglich sind. Wenn Sie keine Möglichkeit haben physisch an Kursen teilzunehmen, versuchen Sie es doch einmal mit E-Learning. - Frischluft-Office
Ist Ihr Büro im Sommer mehr Sauna als Office? Dann nichts wie raus - wenn Sie können! Der Vitamin-D-Schub wird sich nicht nur positiv auf Ihre Produktivität, sondern auch gleich noch auf ihre Laune auswirken. - Neue Ideen
Eigentlich ist die Sommerzeit ja Ferienzeit. Wenn Sie dennoch im Büro sitzen (müssen), können Sie das Sommerloch auch dazu nutzen, neue Ideen zu entwickeln oder Projekte anzugehen, die Sie bisher aus Zeitmangel außen vor lassen mussten. Auch vorarbeiten kann sich lohnen, denn die nächste Stress-Hochsaison kommt bestimmt. Dass sich die Entwicklung neuer Ideen positiv auf Ihre Karriere auswirken kann, ist ein nicht zu verachtender, positiver Nebeneffekt. - Flexibles Arbeiten
Der um sich greifende Urlaubswahn und das Mehr an Sonne sorgt auch dafür, dass Familienfeste, Hochzeiten und andere Feierlichkeiten im Sommer stattfinden. Wer flexible Arbeitszeiten nutzen kann, sollte das also tun - so können Sie Freizeit mit Familie und Freunden verbringen und trotzdem produktiv sein. - Sommer-Dresscode
Ein simples Mittel, um die Motivation und Leistungsbereitschaft in Büros ohne Klimaanlage anzuheizen: ein Sommer-Dresscode. Auch Unternehmen, bei denen es sonst sehr förmlich zugeht, sollten sich in dieser Hinsicht auf Ihre Mitarbeiter zu bewegen. Denn mehr Komfort und Freiheit in den heißen Monaten heißt in der Regel auch mehr Produktivität.
- Wissen ist Macht
Lokale Computer aufräumen: Die Pflege des digitalen Arbeitsplatzes ist genauso wichtig wie die des physischen. Beides ist nicht Aufgabe des Endnutzers, manche Systeme werden aber mit Programmen ausgeliefert, die mit nur zwei Klicks den Computer säubern. Eine proaktive Erinnerung seitens des Administrators reicht oft, um Endnutzer zu den Klicks zu bewegen. Schließlich wollen alle IT-Probleme möglichst vermeiden.
Browser-Cache löschen: Proaktivität ist ein gutes Stichwort, denn die Aufklärung über den Browser-Cache und dessen einfache Beschleunigung bewirken oft Wunder. Das einfache Löschen von Cookies und unnötigen Plug-ins sorgt nicht nur für höhere Geschwindigkeit und produktivere Nutzerumgebungen, sondern reduziert auch die Zahl der Support-Tickets für die IT.
IT-Inventarisierung durchführen: Wissen Sie wirklich, was auf welchem System in Ihrem Netzwerk installiert ist? Wenn beispielsweise laut Firmenrichtlinien eigentlich Firefox genutzt werden sollte, es aber hunderte Chrome-Nutzer gibt, sollten Sie das wissen. Zum einen, um die Einhaltung der Vorgaben einzufordern, zum anderen, um die Policies vielleicht zu überdenken und an den Nutzerbedarf anzupassen. Ein gut durchdachter Inventarisierungsprozess könnte das Problem lösen.
Private Endgeräte im Griff: Administratoren sollten immer auch prüfen, ob private Endgeräte, sprich Schatten-IT, im Unternehmensnetz genutzt werden. Falls ja, sind sie Fehlerquelle und Sicherheitsrisiko gleichermaßen und damit nicht zulässig. Bei essentiellem Bedarf ist das Angebot eines Firmengeräts die sicherere Variante.
Putzplan aufstellen
Sind Workflows zum Beispiel für Testumgebungen oder das Einrichten von Benutzerkonten in der IT nicht klar definiert, sammeln sich im Laufe des Jahres eine Menge IT-Altlasten an. Diese blockieren nicht nur unnötigerweise kostbare Ressourcen, sondern können auch die Produktivität in einer IT-Abteilung hemmen.
Doch mit ein paar Regeln lassen sich IT-Umgebungen in Unternehmen entschlacken und gleichzeitig die IT-Performance steigern. Ein solcher IT-Frühjahrsputz sollte nach einem festgelegten Plan erfolgen und zum festen Bestandteil einer jeden IT-Abteilung gehören.