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Pivot-Tabellen in Excel erstellen und auswerten - so geht’s

12.10.2019
Von Helen Bradley und
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Pivot-Tabellen komfortabel auswerten

In Excel 2016 gibt es die Funktion Datenschnitt. Mit dieser können Sie einfach und schnell die Daten komfortabel auswerten, denn die Funktion erstellt Filter-Boxen. Mit diesen lassen sich einzelne oder mehrere Elemente anzeigen. Das Feature befindet sich im Menü Einfügen. Um die Filter-Boxen zu erstellen, rufen Sie die Funktion auf und wählen die betreffenden Elemente für die Filterung aus. Um die Daten zu filtern, klicken Sie das Element, nach dem Sie suchen möchten, an.

Falls Sie mehrere Elemente auswählen möchten, müssen sie die Strg-Taste zusätzlich gedrückt halten. Anhand des Filtersymbols in der rechten oberen Ecke des Datenschnitt-Fensters erkennen Sie, ob ein Filter gesetzt ist. Ein aktives Symbol weist auf einen eingeschalteten Filter hin. Dieser lässt sich ausschalten, indem Sie auf das Filtersymbol klicken. Die Filter-Boxen lassen sich mittels Kontextmenü individuell anpassen.

Pivot-Tabellen aktualisieren

Wenn Sie Daten in der Pivot-Tabelle anders anordnen, wirkt sich das nicht auf die Ursprungsdaten aus. Diese bleiben unverändert. Ebenfalls wirken sich Änderungen in der Ursprungsliste nicht auf die Pivot-Tabelle aus. Nachdem Sie die Daten in der ursprünglichen Liste verändert haben, erfolgt daher keine automatische Aktualisierung der Pivot-Tabelle. Dies müssen Sie manuell erledigen, indem Sie mit der rechten Maustaste auf die Pivot-Tabelle klicken und Aktualisieren auswählen.

Diagramme aus Pivot-Tabellen erstellen

Diagramme, die auf Pivot-Tabellen basieren, lassen sich einfach erstellen. Um Charts zu generieren, klicken Sie in die Pivot-Tabelle und wählen aus dem Menü Einfügen den Punkt PivotChart aus PivotTable . Anschließend müssen Sie die Elemente auswählen, die im Diagramm angezeigt werden sollen. Excel erstellt im Anschluss automatisch ein entsprechendes Chart mit den Daten aus der Pivot-Tabelle. Falls Sie später die Daten in der Pivot-Tabelle via Datenschnitt aktualisieren oder das Layout ändern, passt sich das Diagramm automatisch an.

Datenschnitte helfen bei der Filterung und effizienteren Anzeige von Daten
Datenschnitte helfen bei der Filterung und effizienteren Anzeige von Daten

Neuerungen in Excel 2016

Eine der Neuerungen in Office 2016 sind die erweiterten Diagrammfunktionen in Excel 2016. Die neue Version bietet bessere Visualisierungen, vor allem im Bereich Business Intelligence und Big Data. Die neuen Diagramme sind:

* Wasserfall-Diagramm

* Histogramm

* Pareto-Diagramm

* Box-Whiskers Plot, auch Kastendiagramm genannt

* Treemap und Sunburst Diagramm

Das Wasserfall-Diagramm basiert auf einem Initialwert, der durch eine Serie von Werten erhöht oder gesenkt wird. Dadurch entsteht jeweils ein Endwert. Bisher konnten diese Diagramme nur über Umwege erstellt werden. Die Diagramme werden häufig im Business Intelligence-Bereich eingesetzt, zum Beispiel zu einer Unternehmensbewertung als EBITDA-Bridge, dem Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen. Das ist auch einer der Gründe, warum die Diagramme als Brücken-Diagramme bezeichnet werden. Die Diagramme werden häufig von der Finanzbuchhaltung verwendet, um Gewinn und Verlust zu visualisieren.

Histogramme werden vor allem in der Statistik verwendet, um Bandbreiten und Frequenzen innerhalb einer Verteilung von Daten zu visualisieren. Histogramme bieten die Möglichkeit Diagramme aus der Statistik in Excel zu visualisieren. Haben Sie eine Zahlenreihe vorliegen, können Sie diese über ein Histogramm-Diagramm darstellen. Dazu markieren Sie wieder Ihre Daten, und wählen auf der Registerkarte Einfügen den Diagramm-Typ Histogramm aus.

Bei Pareto-Diagrammen werden die Daten als Säulendiagramm dargestellt und nach der Größe geordnet. Auch diese Diagramme werden häufiger im Bereich der Statistik verwendet. Auch zur Fehleranalyse oder Entscheidungsfindung werden diese Diagramme verwendet. Pareto-Diagramme sind zum Beispiel in der Lage aus vielen Ursachen eines Problems die wahrscheinlichsten Ursachen herauszustellen. Die Wichtigkeit der jeweiligen Ursache ist im Diagramm zu sehen. Der größte Wert liegt normalerweise auf der linken Seite, der kleinste Wert rechts.

Ein Box-Whisker-Plot soll dabei helfen Entscheidern einen Überblick zu vermitteln, in welchem Bereich Daten liegen und wie sich die Daten im Bereich verteilen. Minimum, Maximum, unteres und oberes Quartil sowie Median, Maximum und Spannweite lassen sich direkt aus dem Diagramm auslesen.

Auch Box-Whiskers-Plot-Diagramme sind vor allem im Business Intelligence-Bereich nutzbar. Bei diesen Kastendiagrammen werden fünf Kennwerte in Relation zueinander gesetzt und im Diagramm erfasst. Die Whiskers zeigen dabei meistens das Minimum und Maximum der Werte an. Die Diagramme werden häufig auch für Finanzdaten verwendet. Um Box-Whiskers-Plot zu integrieren, markieren Sie Ihre Daten und wählen auf der Registerkarte Einfügen den Bereich Statistikdiagramme einfügen, wie bei Histogrammen und Pareto-Diagrammen. Als Diagramm wählen Sie Kastengrafik aus.

Mit Treemaps können Sie eine hierarchische Ansicht Ihrer Daten anzeigen lassen. Sinnvoll sind diese Charts zum Beispiel, wenn Sie visualisieren wollen, was die besten verkauften Produkte in Ihrem Unternehmen sind. Außerdem lassen sich verschiedene Kategorien festlegen, die auch farblich unterscheidbar sind. Geht es um die Visualisierung von Proportionen in Daten aller Art, sind Treemaps enorm sinnvoll. Markieren Sie zum Einfügen Ihre Daten und wählen Sie auf der Registerkarte die Option Treemap.

Sunburst-Charts und Treemaps sind sich sehr ähnlich. Sunburst-Chart können relative Größen auf hierarchischen Ebenen visualisieren. Die Hierarchie wird mit einem Ring oder Kreis dargestellt, der weitere Ringe und Kreise enthält. Sie können auch mehrere Kategorien mit einbinden. Sinnvoll ist ein solches Sunburst-Diagramm zum Beispiel, wenn Sie die Umsätze eines Jahres in Bezug auf Monate, Quartale, Monate und einzelne Wochen untergliedern wollen.

Pivot-Tabellen und die Drill-Down-Funktion

Pivot-Tabellen besitzen eine Drill-Down-Funktion. Wenn Sie wissen möchten, aus welchen Ursprungswerten sich ein bestimmter Zahlenwert zusammensetzt, müssen Sie ihn doppelklicken. Daraufhin generiert Excel ein neues Sheet in der Arbeitsmappe, in dem alle beteiligten Daten aufgelistet werden. Da Excel bei einem Doppelklick jedes Mal ein neues Arbeitsblatt generiert, wird die Arbeitsmappe schnell unübersichtlich. Deshalb sollten Sie nicht mehr benötigte Sheets entfernen, indem Sie mit der rechten Maustaste auf die Registerkarte des entsprechenden Arbeitsblattes klicken und den Punkt Löschen auswählen.

Pivot-Tabellen anders berechnen

Daten lassen sich für eine bessere Lesbarkeit formatieren.
Daten lassen sich für eine bessere Lesbarkeit formatieren.

Excel summiert in einer Pivot-Tabelle standardmäßig die Werte. Wer stattdessen die Felder nach Anzahl, Mittelwert , Maximum oder Minimum zusammengefasst haben möchte, kann dies einstellen. Hierzu rufen Sie das Kontextmenü der jeweiligen Spalte auf und wählen den Punkt Wertfeldeinstellungen aus. Danach geben Sie den Berechnungstyp für die Zusammenfassung an. (PC-Welt)