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Die Stärke von Coworking Spaces liegt im Netzwerken

27.03.2017
Von 


Anna-Lena Schwalm ist als Junior Analyst des IT-Research- und Beratungsunternehmens Crisp Research tätig. Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind Mobile Technologies, Coworking und datenbasierte Geschäftsmodelle. Weiterhin unterstützt sie im Rahmen des Research sowie individueller Kundenprojekte bei der Recherche und Beratungsarbeit. Anna-Lena Schwalm studiert Business Studies mit dem Schwerpunkt Innovation, Information & Management im Masterstudiengang.

Szenarien zur Zukunft von Coworking bieten sich an

Coworking Spaces bleiben Nischenphänomen.
Coworking ist und bleibt für jene Enthusiasten ein Trend, die etwas bewegen wollen, tüfteln und forschen möchten. Dennoch bleiben sie ein Nischenphänomen. Wenngleich es eine attraktive Anlaufstelle für Startups und Freelancer in Universitätsstädten bleibt, greifen kleinere und mittlere Unternehmen nur auf die Coworking Spaces zurück, wenn es eine deutlich günstigere Alternative ist, als der klassische Arbeitsplatz. Damit verzichten sie nicht nur auf potentielle Partner, sondern vergeben auch die Chance sich im Zuge des Wissensaustauschs weiter zu entwickeln.

Coworking Spaces Akzeptanz steigt- es bilden sich ausgebildete Businessnetzwerke
Durch die steigende Akzeptanz von Coworking Spaces vergrößern sich diese und expandieren. Unternehmen erkennen die Potenziale, die damit einhergehen mit Startups und Co. Partnerschaften einzugehen und sie in das Unternehmensumfeld zu integrieren. Sie bauen sich eigene Coworking Spaces auf und fördern nicht nur freies und kreatives Arbeiten, sondern auch die Erschaffung ausgebildeter Businessnetzwerke. Die technische Ausstattung der Coworking Spaces – WLAN, mobile Endgeräte und eine einheitliche Collaboration & Arbeitsplattform – bleiben Voraussetzung für die Flexibilität und Akzeptanz von Coworking.

Coworking Spaces als neuer Standard des Wissensaustauschs
Die große Themenbreite der ansässigen Coworker und die damit verbundene Ansammlung von Wissen machen aus Coworking Spaces eine Plattform des interdisziplinären Austauschs. Durch die Vernetzung und Vermittlung von Wissen werden Coworking Spaces als selbstverständliches Nachschlagwerk anerkannt und als Anbindung zu institutionellen Schnittstellen aufgesucht. Weiterhin ist es eine Anlaufstelle für Unternehmen, die Fachgurus für diverse Miniaufgaben suchen. Bestehende Spaces werden ausgebaut, um Werkstätten und Labs erweitert und sich in Folge zu Innovations-Brutstätten entwickeln.

Unternehmen müssen draußen bleiben
Etablierte Coworking Spaces stellen größeren Teams und Unternehmen Meetingräume, Konferenzräume oder Apartments zur Verfügung. Sie laden sie zu Events ein oder buchen Mitglieder für Vorträge an Themenabenden. Coworking Space-Betreiber wollen die Vernetzung untereinander vorantreiben und verhindern, dass sich größere Teams absondern oder sich mit sich selbst beschäftigen. Die hohe Nachfrage von Selbstständigen und Freelancern erlaubt es ihnen auf den Zugang von Arbeitsgruppen oder ganzen Abteilungen zu verzichten. Um einer Distanzierung geschlossener Arbeitsgruppen entgegenzuwirken, wird ihr Zutritt ausschließlich auf separate Räume beschränkt, wodurch die zentralen Werte eines Coworking Spaces für die Teams verloren gehen.

Ob durch lose Smalltalks oder gezielte Hilfestellungen - Coworking Spaces sind ein zentraler Ort, um neben der Kernarbeit Kontakte zu knüpfen und Netzwerkarbeit zu betreiben. Das Arbeiten im Coworking Space beinhaltet als positiven Nebeneffekt die Herstellung von Kontakten und sozialen Ereignissen. Weiterhin ist es keine Notwendigkeit, täglich im Coworking Space anwesend zu sein, weil man - wenn man erst einmal den Status eines Coworkers hat, im Kontaktnetz integriert ist. Somit stellen Coworking Spaces eine preiswerte Möglichkeit dar, den Arbeitsalltag ihrer Mitarbeiter mit punktuellen Begegnungen anzureichern. Dennoch sollte bedacht werden, dass “Netzwerken” nur erfolgreich sein kann, wenn man gewisse Verhaltensregeln einhält und die Philosophie von Coworking Spaces versteht.