IT intim - Die Sorgen der CIOs

Work-Life-Balance war gestern

13.09.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
In dem Maße, wie sich Arbeit und Privates miteinander mischen, muss der CIO eine neue Rolle übernehmen, sagen Sie. Welche denn?
Matthias Moritz, CIO, Bayer Health Care
Matthias Moritz, CIO, Bayer Health Care
Foto: Bayer

Ein zentrales Thema ist heute unsere Mobilität. Wir arbeiten nicht mehr nur an einem Schreibtisch, sondern immer mehr von unterwegs. Der Unterschied zwischen Arbeits- und Privatleben, die Work-Life-Balance, gehört der Vergangenheit an, der Kulturwandel zur Work-Life-Integration ist vollzogen. Wir sind beinahe ständig erreichbar, und sollen möglichst in Echtzeit reagieren. Mit dieser Erwartungshaltung treten unsere Kunden an uns heran - sowohl die innerhalb der Firma als auch die von extern.

Der Bayer-Konzern unterstützt diese Entwicklung, indem er seinen Mitarbeitern die Werkzeuge dafür an die Hand gibt. Aber um den ständigen Informationsfluss zu managen, brauchen die Beschäftigten mehr als Tools: Sie müssen sich auch Freiräume schaffen. Ich erlaube mir jedenfalls, den Blackberry bisweilen zu ignorieren und den Laptop im Büro zu lassen. Und ich muss auch nicht für jede Präsentation nach Übersee reisen, wenn es Telepresence gibt.

Das Zusammenwachsen von Privatem und Beruflichem stellt hohe Anforderungen an Daten-Management und Datenschutz. Häufig verkannt sind zu Beispiel die Folgen, die von der Mitteilsamkeit mancher Menschen auf den einschlägigen Social-Media-Plattformen ausgeht. Personaler sehen sich heute schon lieber die Xing- oder Facebook-Profile der Bewerber an als die eingeschickten Lebensläufe. Und Einiges, was in den sozialen Netzwerken zu lesen ist, dürfte manchem Unternehmen gar nicht passen.