Managed Services

Von SLAs zu AGBs

12.05.2011
Von 

Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Die technologischen Innovationen

Welche technologischen Innovationen dürften Cloud Services in Zukunft noch interessanter für die Anwender machen - und warum?

Michael Straub: "Broker-Modelle senken den Aufwand."
Michael Straub: "Broker-Modelle senken den Aufwand."
Foto: Joachim Wendler

Straub: Ein wichtiger Aspekt wäre ein Paradigmenwechsel weg vom heute stark technisch orientierten Cloud-Ansatz (Stichwort: IaaS) hin zu einem umfassenderen Modell. Denn bislang ist eine Service Transition immer mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Abhilfe könnten hier "Broker"-Modelle schaffen, die zum Beispiel mit denen vergleichbar sind, die heute im Strommarkt existieren.

Dies würde bedeuten, dass auch bei einem Wechsel des Providers die Daten in der Cloud nicht mehr migriert werden müssten. Voraussetzung dafür ist, dass die technische Infrastruktur im Hintergrund zusammenwächst und sich die Anbieter auf technische Standards einigen - nicht zuletzt beim Thema Sicherheit. Die Transition der Daten per Knopfdruck von einem Provider zu einem anderen ist die Schlüsselanforderung, um die Cloud wirklich zu etablieren!

Sinn: Services-Plattformen werden den Anwendern mehr Komfort und Funktionen bieten - unter anderem bei Auswahl und Konfiguration von Diensten, Nutzer-Management und Abrechnung sowie Monitoring, Datenschutz und Compliance. Neue Softwarewerkzeuge in hochautomatisierten Rechenzentren sind die Basis dafür. Gleichzeitig sollten neue Kooperationsmodelle entstehen, indem solche Basisservices mit Leistungen von Partnern vor Ort, zum Beispiel Systemhäusern, kombiniert werden.

Lill: Wichtig sind Innovationen in Richtung Bandbreitenoptimierung; schon in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass mit größerer Bandbreite IT-Services dieser Art erst marktfähig werden. Entscheidend dürfte auch sein, wie die Hersteller die Sicherheitsfrage beantworten. In den meisten Erhebungen, nicht zuletzt in unserem eigenen Data Privacy Report, zeigt sich, dass Kunden dies als "A" und "O" für eine Akzeptanz von Cloud Computing bewerten. Ein weiterer Punkt ist die Weiterentwicklung von System-Management-Lösungen und entsprechendem Markt-Know-how: Verschiedene Cloud Services müssen integriert, kombiniert und gemanaged werden - dies wird eine große Herausforderung für die IT.