RPA-Studie

Robotic Process Automation wird zur Einstiegstechnologie

03.07.2018
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Aktives Change Management erforderlich

Damit RPA-Lösungen ihre Vorteile voll ausspielen können, müssen die Implementierungsmaßnahmen allerdings über rein technische und organisatorische Aspekte hinausgehen. Ein wichtiges Kriterium ist laut Reply etwa die Akzeptanz bei den Mitarbeitern - denn sie werden künftig in bestimmten Bereichen Aufgaben an Software-Roboter abgeben, um auf anderen Gebieten eine höhere Wertschöpfung erzielen zu können.

Hier empfiehlt der IT-Dienstleister Reply, Mensch und Roboter in ein stimmiges Gesamtkonzept einzubinden: es geht um nicht weniger als eine gezielte strategische Integration von Menschen und Robotern. Ein professionelles Change-Management muss dabei zwingend weit oben auf der Agenda stehen. Immerhin gaben knapp 70 Prozent der Anwender in der Umfrage an, sie verfügen bereits über ein spezielles Center of Excellence, das sich auch diesen Aufgaben mit der erforderlichen Kompetenz widmet.

Ebenfalls bewährt haben sich externe Berater, bei denen es auf Implementierungs-Know-how ebenso ankommt wie auf technische Expertise - und die dieses Wissen an interne Mitarbeiter weitergeben. Was die ausgewählte RPA-Lösung angeht, zeigte sich in der Umfrage, dass der Markt trotz BluePrism als führenden Anbieter (32 Prozent) noch sehr fragmentiert ist. Als wichtigste Auswahlkriterien wurden (in dieser Reihenfolge) niedrige Lizenzkosten, Skalierbarkeit, das Erfüllen geschäftlicher Anforderungen und ein geringer Implementierungsauswand genannt.

Die wichtigsten Kriterien für die Wahl eines RPA-Lieferanten sind niedrige Lizenzkosten, Skalierbarkeit, das Erfüllen geschäftlicher Anforderungen und ein geringer Implementierungsaufwand.
Die wichtigsten Kriterien für die Wahl eines RPA-Lieferanten sind niedrige Lizenzkosten, Skalierbarkeit, das Erfüllen geschäftlicher Anforderungen und ein geringer Implementierungsaufwand.
Foto: Reply

Insgesamt zeigt die Studie, dass RPA vor allem in ihrer Eigenschaft als erweiterbare Plattform mit moderaten Einstieghürden und kurzen Amortisierungszeiten einen guten Einstieg in die digitale Transformation von Unternehmen bildet. Zudem lässt sie sich durch zukünftige Einbindung weiterer Technologien wie KI (Künstliche Intelligenz) oder Process Analytics einfach ausbauen.

Stefan Gössel, Managing Partner bei Strategieberatung Leadvise Reply
Stefan Gössel, Managing Partner bei Strategieberatung Leadvise Reply
Foto: Reply

Darüber hinaus sei es etwa mittels einer Kombination von RPA und Machine Learning - anderswo auch Cognitive Automation genannt - möglich, die Arbeit von Sachbearbeitern zu unterstützen und einfache Entscheidungen zu fällen, erklärt Reply-Manager Gössel. Andere Beispiele dafür, wie man als Antwort auf den Fachkräftemangel und den "War for Talents" eine Art "Digital Workforce" bilden könne, seien Integrationen von RPA mit einem Chatbot oder Sprachassistenten. Aktuell herrsche hier noch eine klare Trennung, so Gössel: "ML-Systeme erkennen Trends, Software-Roboter erfüllen Aufträge."