Die Verschiebung von iPadOS 16 hängt zumindest teilweise mit Problemen bei den ambitionierten Bemühungen zusammen, die Multitasking-Fähigkeiten des iPad zu verbessern, berichtet Bloombergs Apple-Spezialist Mark Gurman unter Berufung auf informierte Kreise. So enthält das Update eine Funktion namens Stage Manager, mit der Benutzer mehrere Aufgaben gleichzeitig ausführen, die Größe von Fenstern ändern und zwischen verschiedenen App-Gruppen wechseln können.

Kam die Funktion bei der Ankündigung auf der WWDC im Juni bei der Apple-Gemeinde noch gut an, gab es während der Beta-Tests Kritik von einigen Entwicklern und Nutzern wegen seiner Fehler, der verwirrenden Benutzeroberfläche und der mangelnden Kompatibilität mit den meisten iPads. Wegen der Voraussetzung, dass das Tablet mit einem Apple-M-Prozessor ausgestattet sein muss, kann die Funktion nur auf den aktuellen Versionen des iPad Pro (11 Zoll und 12,9 Zoll) und dem kürzlich vorgestellten iPad Air genutzt werden.

iPad-OS-Verschiebung: Mehr Fokus auf iOS 16

Ein Gutes hat die Verschiebung für Apple - und die iPhone-Nutzer: Das Unternehmen kann nun mehr technische Ressourcen in die Fertigstellung von iOS 16 stecken, dem Software-Update, das im September mit dem iPhone 14 ausgeliefert wird. So liegt Apple in diesem Jahr ohnehin bereits etwas hinter Plan, was die Bereitstellung der Public Betas betrifft. Eine ähnliche Situation hatte 2019 dazu geführt, dass das Betriebssystem-Update iOS 13 beim Start noch etliche Bugs aufwies, die erst mit iOS 13.1 behoben wurden.

Mit dem späteren Release rückt iPadOS 16 auch näher an die Markteinführung neuer iPad-Hardware. Berichten zufolge plant Apple im Oktober ein aktualisiertes iPad Pro mit einem M2-Chip sowie ein schnelleres Einsteiger-iPad mit einem USB-C-Anschluss. Der Stage Manager käme damit ungefähr zur gleichen Zeit auf iPads und Macs, nachdem Apple macOS-Updates üblicherweise im Oktober vornimmt. Auch das Release von watchOS 9 soll weiterhin im September zeitgleich mit dem iPhone-Update erfolgen, schreibt Bloomberg.