Austausch mit neuen Talenten

Hackathon in der Allianz Arena

24.08.2018
Von 
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
Erstmals in seiner Geschichte veranstaltete der FC Bayern München einen internationalen Hackathon. An vier Tagen und während eines Bundesliga-Spiels wurde die Allianz Arena zum Tummelplatz für digitale Entrepreneure, die jede Menge Inspiration für den Fußball-Rekordmeister lieferten.

Junge Talente bringen frischen Wind mit, bereichern ein Team mit neuen Ideen und anderen Herangehensweisen. Das ist nicht nur auf dem Platz so, sondern gilt auch fürs Business. Sich für neuen Input und neue digitale Lösungen zu öffnen war auch das erklärte Ziel des FC Bayern München (FCB), um in einer zunehmend globalen und digitalen Welt gut aufgestellt zu sein. Diese neuen Ideen wünschte sich der Bundesliga-Primus von Fans, Experten, Startups, Studenten und Entrepreneuren aus aller Welt. Sprich: Ein Hackathon musste her.

So sehen Sieger aus: Team Beat Adidas aus der Adidas-Challenge überzeugte die Jury und gewann die FC Bayern HackDays.
So sehen Sieger aus: Team Beat Adidas aus der Adidas-Challenge überzeugte die Jury und gewann die FC Bayern HackDays.
Foto: FC Bayern

~~DUMMY~~Da der Verein in Sachen Hackathon unerfahren war, holte er sich umfangreiche Unterstützung an Bord: So war UnternehmerTUM, das Innovationszentrum der Technischen Universität München, maßgeblich an der Planung und Organisation der HackDays beteiligt, half bei der sinnvollen Ausgestaltung der Challenges und vor Ort mit vielen Experten zu Team-Building, Ideation, Design Thinking und Pitch Preparation. Finanziell und inhaltlich engagierten sich Adidas, Audi, DHL, SAP, Siemens und die Telekom, die mit dem FCB Pate für die sieben Challenges standen. Event-Partner war die DLD Conference.

Die HackDays wurden bewusst auf mehrere Tage angelegt, denn man wollte sich vom Setup bekannter Industriehackathons klar unterscheiden. Um die Technikwelt mit der Fußballwelt bestmöglich zu verknüpfen, wurde die Allianz-Arena vom 19. bis 22. Januar 2018 als "Spielstätte" erkoren und mit dem Bundesligaspiel gegen Werder Bremen kombiniert. Die internationalen Teilnehmer hatten so von Beginn an die Möglichkeit, das Stadion, die Marke FCB sowie die Faszination eines Matches zu erleben.

226 Teilnehmer aus 43 Nationen

Der Zeitplan für das Projekt war eng, die personellen Ressourcen knapp, doch das Resultat kann sich sehen lassen: 1300 Fans, Studenten und Entrepreneure weltweit bewarben sich mit ihren Lebensläufen sowie umfangreichen Motivationsschreiben für das Open-Innovation-Format, das der Verein vor allem in den sozialen Medien und mit Hilfe von Partnern sowie Hochschulen beworben hatte. 226 Teilnehmer aus 43 Nationen waren im Januar 2018 in München, um dort an vier Tagen in sieben Challenges innovative Ideen für den Club zu entwickeln.

"Die HackDays sind die logische Fortführung unserer ganzheitlichen 'Digital-4.0'-Initiative", sagt Stefan Mennerich, Direktor Medien, Digital und Kommunikation. Auch Benjamin Stoll, Leiter digitale Strategie, Plattformen und Innovationen, ist mehr als zufrieden mit der Initiative, denn die Themen digitales Verständnis, Open Innovation und die Einbindung der Fans als Innovatoren seien dadurch massiv gefördert worden. Zudem habe der Club durch die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit profitiert. Nach der größten Herausforderung gefragt, schmunzelt Stoll: "Die weltweite Anreise und Unterbringung der Teilnehmer." Diese seien erschwert worden durch einen Sturm, der am Tag vor Beginn der HackDays über Deutschland tobte. Mit agiler Arbeitsweise und Improvisationstalent habe man diese Klippe jedoch sicher umschifft.

Auch das Echo auf den Event ist laut einer Umfrage sehr gut: "Rund 80 Prozent der Teilnehmer würden die HackDays weiterempfehlen, und alle sechs externen Partner zeigten sich bereit, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein", so Thomas Ehemann, Products & Rights Manager.