Cloud-Kostenkontrolle

Funktioniert Ihr Finops-Programm?

Kommentar  18.08.2023
Von 

David Linthicum ist ein US-amerikanischer Technologieexperte und Buchautor. Zu seinen Schwerpunktthemen gehören unter anderem Cloud Computing, SOA, Enterprise Application Integration und Enterprise Architecture.

Ein solider Finops-Prozess lässt CFOs ruhiger schlafen und trägt dazu bei, die Cloud-Kosten unter Kontrolle zu halten. Leider ist er in vielen Unternehmen nicht existent.
Macht Ihr Finops-Programm was es soll?
Macht Ihr Finops-Programm was es soll?
Foto: eamesBot - shutterstock.com

Aktuell lässt die Mehrheit der Unternehmen ein formelles Cloud-Finops-Programm vermissen. Zwar haben manche Firmen ihre manuellen Prozesse lose gekoppelt (etwa Kostenberechnung und Cloud-Nutzung) - eine übergreifende Governance und Monitoring fehlen jedoch oft. Dabei ist Finops eigentlich nicht mehr optional, sondern vielmehr obligatorisch. Natürlich verursacht ein Finops-Programm weitere Cloud-Kosten - die machen sich allerdings im Regelfall innerhalb von zwölf Monaten (oder weniger) bezahlt. Meiner Meinung nach gibt es kaum eine sinnvollere IT-Investition.

Bleibt die Frage, wie die Betriebe, die ein Finops-Programm auf die Beine gestellt haben, ermitteln können, ob dieses auch so funktioniert wie es soll. Im Folgenden betrachten wir einige Möglichkeiten.

Wie Ihr Finops-Programm aussehen sollte

Fakt ist: Schlechte Architekturentscheidungen verursachen (wachsende) technische Schulden. Um erkennen zu können, ob es sich auch in Ihrem Fall so verhält, sollten Sie verstehen, ob die gewählte Architektur in Anbetracht Ihrer individuellen Voraussetzungen die optimale Lösung darstellt. Solide Finops-Systeme sollten Aufschluss darüber geben, wie effizient Ihre Systeme funktionieren - auch im Vergleich mit anderen Unternehmen. In vielen Fällen werden IT-Entscheider feststellen, dass schlechte architektonische Entscheidungen rund zwei- bis dreimal mehr kosten als ursprünglich geplant.

Eines der wichtigsten Merkmale gut funktionierender Finops-Programme: finanzielle Reportings sind akkurat und kommen zeitnah. Das behinhaltet diverse Aspekte, die das Herz von Finanzenthusiasten höher schlagen lassen. Zum Beispiel:

  • Jahresabschlüsse,

  • Gewinn- und Verlustberichte,

  • Bilanzen oder

  • Cash-Flow-Statements.

Der beste Weg, um die Effektivität zu messen: Werfen Sie einen Blick darauf, wie effektiv die Mitarbeiter sind, die mit den betreffenden Informationen arbeiten. Darüber hinaus muss ein erfolgreiches Finops-Programm die Einhaltung geltender Finanzvorschriften und Branchenstandards gewährleisten. Die sind je nach Sektor unterschiedlich ausgeprägt - Finanz- und Gesundheitswesen werden dabei stärker in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt als andere Branchen. Um sicherzustellen, dass Ihre Finanzprozesse und -praktiken mit den erforderlichen Standards und Gesetzen in Einklang stehen, empfehlen sich regelmäßige Audits und Reviews.

Letzteres wird von den Cloud-Architekten, die die Systeme entwickeln und bereitstellen, oft übersehen - schließlich sind die Tech-Profis im Regelfall auch keine Compliance-Experten. Ein hochwertiges Finops-Programm entlastet die Techniker und automatisiert viele Tasks in diesem Bereich.

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld.