Anwendungen und Geräte priorisieren

Fritzbox-Tuning für ruckelfreie Videokonferenzen

22.12.2020
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Schlechte Bild- und Tonqualität bei Videokonferenzen im Homeoffice trotz ausreichender Bandbreite muss nicht sein.

Bei Videokonferenzen aus dem Homeoffice bekommen Sie in letzter Zeit immer öfter von den anderen Teilnehmern zu hören, dass die Bild- und Tonqualität Ihrer Übertragung zu wünschen übrig lässt? Sie sind jedoch der Meinung, dass die Bandbreite Ihrer Internetverbindung problemlos für eine hohe Gesprächsqualität ausreichen sollte.

Fritzbox-Tuning für ruckelfreie Videokonferenzen
Fritzbox-Tuning für ruckelfreie Videokonferenzen
Foto: AVM

Die Defizite beim Videocall können auch daher rühren, dass im Heimnetz andere Geräte aktiv sind, die die Bandbreite in Beschlag nehmen – insbesondere wenn auf diesen Onlinespiele oder Tauschbörsen laufen. Das sind Kandidaten, die die Qualität der Videokonferenz beeinflussen können. In diesem Fall können Sie versuchen, mithilfe der Funktion „Quality-of- Service“ (QoS) dem Rechner, an dem Sie die Videokonferenzen durchführen, Vorrang vor anderen Geräten im Heimnetz einzuräumen. Wie das geht, zeigen wir am Beispiel einer Fritzbox. Auch bei anderen Internet-Routern finden sich meistens entsprechende Einstellungen.

Die passenden Fritzbox-Einstellungen finden Sie im Routermenü unter „Internet –› Filter –› Priorisierung“. Hier wählen Sie nun zunächst aus, wie sehr die Fritzbox die Übertragung der Videokonferenz von Ihrem Computer gegenüber Internetanwendungen auf anderen Netzwerkgeräten bevorzugen soll: Wählen Sie „Echtzeitanwendungen“ aus, darf sie die Internetbandbreite für den Upload vollständig auslasten – alle anderen Programme oder Geräte müssen dann warten. Ordnen Sie die Videokonferenz bei „Priorisierte Anwendungen“ ein, wird die Fritzbox alle Daten, die das entsprechende Programm oder Gerät ins Internet schickt, bevorzugt behandeln und sich erst danach um andere Anwendungen kümmern.

Wollen Sie sichergehen, dass ein Netzwerkgerät immer ausreichend Onlinebandbreite für seine Anwendungen erhält, priorisieren Sie es in den Fritzbox-Einstellungen.
Wollen Sie sichergehen, dass ein Netzwerkgerät immer ausreichend Onlinebandbreite für seine Anwendungen erhält, priorisieren Sie es in den Fritzbox-Einstellungen.

Sie können dem Videocall-Programm allerdings auch ein Vorrecht bei der Bandbreite einräumen, indem Sie andere Software, von der Sie wissen, dass sie während eines Videotelefonates ebenfalls aktiv ist, bei den „Hintergrundanwendungen“ einordnen. Das empfiehlt sich bei Anwendungen, die oftmals online gehen, jedoch kein Top-Tempo benötigen – wie beispielsweise Downloads, die ein wenig länger dauern können, oder der regelmäßige Dateiabgleich mit einem Cloudspeicher. Haben Sie sich für eine Prioritätsstufe entschieden, dann klicken Sie dort rechts auf „Neue Regel“. Sie können nachfolgend ein Netzwerkgerät definieren, welches diese QoS-Stufe in Anspruch nehmen soll: Wenn Sie zum Beispiel Videokonferenzen immer vom PC im Arbeitszimmer durchführen, wählen Sie ihn hier aus und belassen beim unteren Eintrag „Alle“. Speichern Sie die Einstellungen anschließend mit „OK“. (PC-Welt)