Antivirus & Firewall

Verschlüsselung: Die besten Gratis-Datentresore

26.07.2018
Von  und
Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Sicherheit für Endanwender bei PC und Mobil-Geräten.

Fünf Alternativen

Es gibt durchaus vergleichbare Alternativen zu dem Verschlüsselungsprogramm Truecrypt. Wir haben fünf Tools herausgesucht, die sich für jeweils unterschiedliche Einsatzzwecke ganz besonders anbieten.

1. Veracrypt: Der inofizielle Nachfolger von Truecrypt

Das Tool Veracrypt ist der perfekte Nachfolger von Truecrypt. Die Freeware ist ebenfalls Open Source und ebenfalls nicht nur für Windows, sondern auch für Linux und Mac- OS verfügbar. Veracrypt nutzt die Codebasis von Truecrypt und verwendet auch dessen Bedienerführung. Wer also mit der Bedienung von Truecrypt zurechtkam, muss sich bei Veracrypt nicht umstellen. Allerdings hat Veracrypt auch die etwas schwierigen Lizenzbedingungen von Truecrypt geerbt, was die Verteilung der Software in Komplettsystemen teilweise unmöglich macht. Für den Endanwender spielt das aber eher keine Rolle.

Die Macher von Veracrypt haben den Code von Truecrypt mittlerweile an mehreren Stellen verbessert. Zum einen haben sie etliche kleine Sicherheitslücken gestopft, zum anderen haben sie den Code unempfindlicher gegen Brute-Force-Angrifen gemacht. Der Wechsel von Truezu Veractrypt lohnt sich also gleich doppelt: Die Software ist sicherer und wird laufend verbessert.

Das kostenlose Tool Rohos erstellt einen verschlüsselten Bereich auf einem USB-Stick. Dieser lässt sich auch ohne Administratorrechte an fremden PCs nutzen.
Das kostenlose Tool Rohos erstellt einen verschlüsselten Bereich auf einem USB-Stick. Dieser lässt sich auch ohne Administratorrechte an fremden PCs nutzen.

Auch wer Truecrypt nicht kennt, sollte mit der Bedienung von Veracrypt keine großen Probleme haben. Die meisten Anwender nutzen die Software, um damit einen verschlüsselten Container zu erstellen. Das ist zunächst mal eine verschlüsselte Datei in einer frei wählbaren Größe. Diese Datei lässt sich nach Eingabe eines Passworts als neues Laufwerk in Windows einbinden (mounten). Dieses können Sie wie ein gewöhnliches Laufwerk behandeln. Der Unterschied: Sobald Sie das Laufwerk mit Veracrypt per Befehl "Trennen" wieder entfernen, sind alle Daten darin sicher verschlüsselt und nur für den zugänglich, der das Passwort kennt. So nutzen Sie die Software:

1. Starten Sie Veracrypt, und klicken Sie auf "Volume erstellen". Dadurch startet der Assistent zum Erstellen von verschlüsselten Containern auf Ihrer Festplatte.

2. Übernehmen Sie mit "Weiter" die Option "Eine verschlüsselte Containerdatei erstellen".

3. Wählen Sie "Standard Veracrypt-Volume", und im nächsten Schritt bestimmen Sie über "Datei", wo und mit welchem Namen Sie den Container speichern möchten. Geben Sie als Dateiendung .hc ein, wenn Veracrypt bei einem Doppelklick darauf automatisch starten soll.

4. Die Vorgaben bei "Verschlüsselungseinstellungen" können Sie per "Weiter" übernehmen, um dann die Größe des Containers anzugeben. 5. Schließlich vergeben Sie das Kennwort, das Ihre verschlüsselten Dateien schützen wird.

6. Im Fenster "Volume-Format" deinieren Sie das Dateisystem, etwa "NTFS". Wenn Sie zudem einen Haken bei "Dynamisch" setzen, startet die Containerdatei mit einer Größe von 0 MB und wächst erst mit den in ihr gespeicherten Dateien bis zu der zuvor angegebenen Größe. Diese Dynamik ist praktisch, geht aber zu Lasten der Geschwindigkeit. Im Fenster "Volume-Format" müssen Sie - nur bei Container-Erstellung - den Mauszeiger für mindestens 30 Sekunden bewegen. Diese Zufallseingaben nutzt Veracrypt für die Verschlüsselung.

7. Ein Klick auf "Formatieren" erstellt den verschlüsselten Container. Der Assistent bietet wieder Schritt 1 an. Wenn Sie keinen weiteren Container erstellen möchten, klicken Sie auf "Abbrechen".

Veracrypt-Container mounten: Um einen Container als Laufwerk einzubinden, wählen Sie in Veracrypt über "Datei" den Container aus, klicken Sie dann auf einen Laufwerksbuchstaben in der Spalte "LW" und beenden die Aktion mit "Einbinden".

Rohos für USB-Sticks kann den geschützten Container als Laufwerk in Windows einbinden oder wie auf diesem Bild in seinem eigenen Programmfenster darstellen.
Rohos für USB-Sticks kann den geschützten Container als Laufwerk in Windows einbinden oder wie auf diesem Bild in seinem eigenen Programmfenster darstellen.