Für Fritzbox, Fritz Repeater und Fritz Powerline

Das sind die Neuerungen von FritzOS 7.50

02.12.2022
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.
Die neue Fritz-OS-Version bietet über 150 Neuerungen, welche die Fritzbox und andere AVM-Geräte deutlich verbessern. Ein Überblick.
FRITZ OS 7.50 bringt über 150 Neuerungen und Verbesserungen.
FRITZ OS 7.50 bringt über 150 Neuerungen und Verbesserungen.
Foto: Cineberg - shutterstock.com

Mit Fritz OS 7.50 stellt AVM ab sofort (1.12.2022) für die erste Fritzbox, nämlich für die Fritzbox 7590, die neue Version seines Betriebssystems zur Verfügung. Das Update ist enorm groß, bringt über 150 Neuerungen und Verbesserungen und modernisiert deutlich die Oberfläche. Dazu kommt eine bessere Leistung im WLAN, Smart Home, VPN und Internet. Das Aufspielen dieses Riesen-Updates für FritzOS lässt sich genauso problemlos über die Weboberfläche durchführen wie kleinere Updates auch. Das vollständige Changelog zu FritzOS 7.50 finden Sie hier.

Diese Geräte bekommen FritzOS 7.50

In den Genuss von Fritz OS 7.50 kommen generell alle Fritzboxen, die aktuell verkauft werden; die wahrscheinliche Liste der Update-berechtigten Geräte finden Sie hier. Die folgenden Geräte bekommen Fritz OS 7.50 auf jeden Fall:

  • Fritzbox 7590 AX, Fritzbox 7590

  • Fritzbox 6591 Cable, 6660 Cable, 6690 Cable

  • Fritzbox 7530 AX, 7530

  • Fritzbox 6850 LTE, 6890 LTE

  • Fritz Repeater 2400, 3000

Auch einige ältere Geräte und einige Repeater sollen nach und nach in den Genuss der neuen Version kommen. Im Beitrag "Fritzbox-Router im Vergleich: Welches ist das beste Modell?" vergleichen wir die einzelnen Geräte und deren Möglichkeiten.

Auch wenn es sich bei dem Update um die größte Aktualisierung seit Langem handelt, und die Oberfläche komplett modernisiert wird, gehen keine Einstellungen verloren, wenn das Update ohne Unterbrechung durchgeführt wird. Alle Kennwörter, Einstellungen, Netzwerkoptionen und VPN-Konfigurationen sind auch nachträglich noch verfügbar. Dazu kommen Assistenten, die beim Umzug auf eine neue Fritzbox dabei helfen, Einstellungen zu übernehmen.

Bessere Benutzeroberfläche

Bisher war die Navigation innerhalb der Fritzbox-Menüs wenig komfortabel und es war notwendig, bei verschachtelten Menüs oft wieder beim Hauptmenüpunkt zu beginnen, weil ein einfaches Zurückwechseln in den vorherigen Menüpunkt kaum möglich war. Das ändert sich in Fritz OS 7.50. Die Oberfläche ist neu, komfortabel und wesentlich schneller in der Bedienung. Dazu kommt, dass Fritz OS die Anwender darüber informiert, wenn Änderungen vorgenommen, diese aber nicht gespeichert wurden. Ein Wechsel in eine Menü-Hierarchie weiter oben ist jetzt problemlos möglich.

Fritzbox nun mit Wireguard-VPN

In den letzten Jahren hat sich die relativ neue VPN-Software Wireguard zu einem Renner bei der Einrichtung von VPNs entwickelt. Die Software ist wesentlich schneller als VPNs mit IPSec oder auch OpenVPN. Die kostenlose Open Source-Software lässt sich auch auf eigenen Geräten installieren und nutzen. Mit Fritzos 7.50 integriert AVM die neue Technik auch in die Fritzbox, sodass alle Fritzbox-Benutzer, die VPN nutzen, auf Wireguard setzen können.

Der Vorteil von Wireguard ist die sehr viel kleinere Codebasis, die durch den Open Source-Ansatz auch dauerhaft auf potenzielle Lücken untersucht werden kann. Die Software belastet kaum Server und Client. Dadurch bleibt bei der Verwendung von Wireguard mehr Leistung für andere Dienste übrig, wenn Sie Ihr VPN auf Wireguard umstellen. Im Beitrag "Fritz-OS 7.50: VPN endlich einfach mit Wireguard" gehen wir ausführlicher darauf ein, wie Sie mit der Fritzbox das neue VPN einrichten können.

Mit Fritzos 7.50 integriert AVM Wireguard auch in die Fritzbox.
Mit Fritzos 7.50 integriert AVM Wireguard auch in die Fritzbox.

IPSecs VPN bleiben in der Fritzbox aber auch nach der Aktualisierung zu Fritz OS 7.50 erhalten. Hier bietet AVM vor allem mehr Leistung und auch flexiblere Einstellungsmöglichkeiten. Wireguard ist daher nur eine weitere Option bei der Einrichtung von VPNs, IPSec-VPNs gehören noch lange nicht der Vergangenheit an. Ganz im Gegenteil, auch in der neuen Version hat AVM nach eigenen Angaben die Geschwindigkeit von IPSec durch Optimierungen noch einmal verbessert. Sinnvoll sind Verbesserungen in diesem Bereich vor allem dann, wenn Sie zu Hause eine private Cloud betreiben und von unterwegs auf Ihre Daten zugreifen wollen.

Smart Home wird mit einer Fritzbox endlich erwachsen

Bisher konnten Smart-Home-Geräte zwar einzeln geschaltet werden, es war mit der Fritzbox aber vor Fritz OS nicht möglich, Gruppen, Szenarien und Vorlagen zu erstellen und auf einen Schlag zu aktivieren. Auch unterschiedliche Temperaturen bei Thermostaten in verschiedenen Räumen waren bisher kaum umsetzbar. Drücken Sie dagegen zum Beispiel auf einer Smart Home-Steckdose von AVM den Knopf für die Aktivierung, können Sie dahinter auch ein Szenario hinterlegen, das parallel andere Steckdosen aktiviert und Thermostate in den Räumen auf die jeweilige Temperatur stellt.

Das lässt sich jetzt sehr umfangreich und variabel in der Fritzbox einstellen. Auch Wenn-Dann-Szenarien lassen sich umsetzen. Diese Funktionen lassen sich auch mit den modernen Smart-Home-Bedienelementen von AVM verwirklichen.

Mit Fritzos 7.50 können sie nun in der Fritzbox Smart-Home-Szenarien anlegen.
Mit Fritzos 7.50 können sie nun in der Fritzbox Smart-Home-Szenarien anlegen.

Betreten Sie zum Beispiel Ihr Büro, drücken Sie entweder den Smarthome-Schalter von AVM oder betätigen den Schalter einer smarten Steckdose von AVM. Die Steckdosen zeigen die Aktivierung mit einer LED an, moderne Schalter haben dafür noch ein Display. So erkennen Sie, ob diese aktiv ist oder nicht und auch ob ein hinterlegter Plan aktiviert ist. Hinterlegen Sie in der Aktion über Gruppen und Szenarien auf der Fritzbox auch ein Szenario, können Sie dadurch auch gleich verschiedene Temperaturen von Thermostaten einstellen. Auch das war bisher nicht möglich. Dadurch können Sie jetzt auch Geräte gruppieren und gemeinsam schalten.

Die verschiedenen Einstellungen und neue Optionen im Smart Home erlauben es Anwendern sehr flexibel unterschiedliche Einstellungen auf den angebundenen Geräten zu aktivieren und in Szenarien zu hinterlegen.

DECT im Smart Home und neue Funktionen für Telefone und Fritzfon

Für die Kommunikation zwischen der Fritzbox und den Smart-Home-Geräten nutzt AVM weiter den DECT-Standard, wie zwischen der Fritzbox und Telefonen auch. Der Vorteil ist die solide Reichweite und der geringere Energieverbrauch. Dazu kommt, dass AVM natürlich ein DECT-Spezialist ist und dadurch die Verbindungen zu den Smart-Home-Geräten und Telefonen maximal sicher und stabil sind.

AVM-Telefone/Fritzfone können jetzt bei Anrufern den Namen des Anrufers mit Sprachausgabe ansagen. Diese Ankündigung von Anrufen gibt es schon lange bei Smartphones. Dadurch müssen Sie nicht auf das Display schauen, wenn jemand anruft, sondern Ihr Telefon informiert Sie per Sprachausgabe, parallel zum Klingeln natürlich. Wir zeigen im Beitrag "Fritz-OS 7.50: Das Fritzfon lernt Sprechen", wie Sie die neue Funktion nutzen. Auf diesem Weg können Sie mit etwas Konfiguration auch Erinnerungen für Termine einbinden. Dann kann Sie das Fritzfon an einen Termin erinnern, ohne dass Sie auf den Bildschirm schauen müssen.

IPv6, bessere Mesh-Repeater und mehr Leistung im Netzwerk

Bei Fritzboxen mit Fritz OS 7.50 ist automatisch IPv6 verfügbar und aktiviert. Das gilt auch für die Internetschnittstelle, da immer mehr Internetanbieter auf den Nachfolger von IPv4 setzen. Sie müssen dafür nichts ändern, IPv6 ist ab jetzt einfach da aktiv, wo es notwendig ist. Darüber hinaus hat AVM IPv6 auch im Netzwerk und an allen Einstellungen verfügbar gemacht, wo der neue Standard notwendig ist.

Auch bei Mesh-Netzwerken gibt es mit Fritz OS 7.50 Verbesserungen. Repeater können einfacher und automatisch zwischen den Bändern und Kanälen wechseln und bei Bedarf auch parallel auf mehrere Bänder oder Kanäle setzen. Das erhöht die Leistung und die Stabilität im Mesh-Netzwerk. Es sind auch an dieser Stelle keine Anpassungen notwendig, außer der Aktivierung der Funkbänder in den Netzwerkeinstellungen der Fritzbox. (PC-Welt)