Google Mobile First Index

Warum Sie jetzt Ihre Website checken sollten

30.03.2020
Von Achim Kreuzberger
Google führt Mobile First ein, wodurch einige Websites deutlich verlieren werden. Ein guter Anlass für einen Rundum-Check. Der hilft auch beim Neustart nach der Krise.
Googles Mobile First Index sorgt dafür, dass Webseiten die für mobile Geräte optimiert sind, im Suchergebnis-Ranking bevorzugt werden.
Googles Mobile First Index sorgt dafür, dass Webseiten die für mobile Geräte optimiert sind, im Suchergebnis-Ranking bevorzugt werden.
Foto: weedezign - shutterstock.com

Das Internet wird zunehmend auf Mobilgeräten genutzt - Laptops und Desktops sind bereits seit einigen Jahren in der Minderheit. Daher kündigte Google schon 2016 an, Seiteninhalte künftig mit mehr Rücksicht auf mobile Nutzer zu bewerten. Bislang wurden mobil-unfreundliche Seiten im Vergleich zu anderen bereits von Google abgewertet, wenn die Suche auf einem Mobilgerät stattfand. Ab September 2020 wird der Internetkonzern laut dessen Webmaster Central Blog Seiten ausschließlich aus der Sicht eines Smartphones bewerten. Das heißt, es werden im Rahmen des Google Mobile First Index nur die Inhalte berücksichtigt, die auf einem Smartphone sichtbar sind. Daher können Seiten, die bisher für Desktop-Suchen gut gerankt haben, abfallen oder sogar ganz aus dem Index verschwinden.

Mobile First Index: Sind Ihre B2B-Seiten fit?

Während weltweit die meisten Internet-Nutzer mit ihrem Smartphone surfen, sind IT-Entscheider aufgrund des beruflichen Umfelds zumeist noch per Desktop unterwegs. Daher sahen viel Website-Betreiber in diesem B2B-Umeld es für vernachlässigbar, ihre Präsenzen mobil zu optimieren. Bald wird das - mangels Recherche-Treffer - nicht mehr möglich sein. Zudem sind unter den mobilen Seitenbesuchern auch viele angehende Top-Entscheider mit Smartphone-only-Ansatz und deren Anzahl steigt täglich. Ist die Unternehmensseite nicht mobil optimiert, verlieren Sie potenzielle Kunden aus dieser Zielgruppe.

Es gibt zahlreiche Tools im Web, die die Mobiltauglichkeit einer Seite überprüfen können. Je mehr davon Sie jedoch ausprobieren, desto mehr unterschiedliche Resultate werden Sie bekommen. Das liegt unter anderem daran, dass die Werkzeuge einzelne Faktoren unterschiedlich gewichten. Am besten testen Sie es tatsächlich mit mehreren verschiedenen Smartphones im Hinblick auf diese Punkte:

  • Sind alle Inhalte gut lesbar?

  • Funktioniert die Navigation?

  • Können Formulare einfach ausgefüllt werden?

  • Ist das "Erlebnis" auf dem Smartphone mit dem der Desktop-Version vergleichbar?

Wenn alles davon zutrifft, spricht Vieles dafür, dass die Webseite gut mobil optimiert ist. Technisch Versierte sollten außerdem in der Google Search Console prüfen, ob die URL zu denen gehört, die bereits in den Mobile First Index aufgenommen wurden.

Mobile-Website-Prüfung: Darauf kommt es (noch) an

So wichtig die Mobiltauglichkeit momentan ist, spielen noch einige weitere Faktoren beim Erfolg einer Website eine Rolle. B2B-Websites verschenken oft Potenzial, wenn es um die folgenden Kriterien geht:

  • Erster Eindruck: Erfährt ein Besucher in den ersten zehn Sekunden, warum die Seite für Ihn nützlich ist?

  • Sprachstil: In der Regel ist es effektiver, den Besucher persönlich anzusprechen ("Hier finden Sie...") als über das Unternehmen zu schreiben ("Wir bieten..., unsere Erfahrung..."). Sind die Texte gut lesbar oder muss sich selbst der IT-Fachmann ein bisschen anstrengen?

  • Wettbewerbspositionierung: Gelingt es zu zeigen, wodurch sich das Unternehmen von den Wettbewerbern, die sich auf der Such-Ergebnisliste befinden, unterscheidet?

  • Struktur: Sind die Produkte, Dienstleistungen und Informationen gut erfassbar - sowohl für den Menschen als auch für die Suchmaschine?

Außerdem sollte die Seite auf die "low hanging fruits" der Suchmaschinenoptimierung überprüfen. Die Meta-Tags und Überschriftenhierarchie zu aktualisieren kann bereits zu Erfolgen führen.

Nach der Krise "Mobile First" durchstarten

Nutzen Sie die momentane wirtschaftliche Schwäche zur Optimierung und starten Sie mit einer starken Website, sobald die Krise überwunden ist. Dabei kommt Unternehmen zugute, dass Förderprogramme angesichts der Coronavirus-Krise (hoffentlich) unbürokratischer durchgeführt werden. Informieren Sie sich bei Ihrer IHK, bei Fördereinrichtungen wie dem RKW oder bei einem Fachberatungs-Anbieter. (jd)