Curve

GPS-Tracker von Vodafone im Test

10.10.2020
Von 
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.

Vodafone Smart App: Die zentrale Schaltstelle

Die wichtigste Funktion der App: Sie zeigt auf einer Karte den Standort des GPS-Trackers und den des Smartphones mit der App an. Falls keine aktuelle Standortermittlung möglich ist, zeigt die App den zuletzt übertragenen Standort an. Ab Version 3.4.0 bietet die App verschiedene Kartendarstellungen und unter anderem eine Satellitenansicht.

Vodafone Smart App und GPS-Tracker Curve
Vodafone Smart App und GPS-Tracker Curve
Foto: Vodafone


Sie sehen außerdem den Verlauf der empfangenden Standortdaten und legen „Zonen“ (bei anderen Trackern oft als „Fences“ bezeichnet) fest, bei deren Verlassen oder Betreten der Curve eine Nachricht auf das Smartphone schickt.

Der letzte übermittelte Trackerstandort vor der Einfahrt in die Tiefgarage und die Position des Smartphones mit der Vodafone Smart App.
Der letzte übermittelte Trackerstandort vor der Einfahrt in die Tiefgarage und die Position des Smartphones mit der Vodafone Smart App.

Diese Benachrichtigungen treffen zeitnah ein. Ebenso schickt Ihnen der Curve eine Nachricht, wenn sein Akkustand zur Neige geht.

In der App treffen Sie nicht nur alle Einstellungen, die den GPS-Tracker betreffen, sondern auch Ihr Benutzerkonto bei Vodafone und für die ab dem 25. Nutzungsmonat fällige Bezahlung.

Die App reagiert schnell auf Eingaben, ist übersichtlich und ihre Bedienung erschließt sich auf den ersten Blick. An der App gibt es also fast nichts auszusetzen. Mit einer Ausnahme: Die Verlaufsanzeige. Zwar zeigt die App unter dem Reiter „Verlauf“ die gespeicherten Standortmeldungen an. Und jede einzelne Meldung lässt sich für sich allein auf einer Karte anzeigen. Doch die App bietet keine Karte, auf der man mehrere oder alle Standortmeldungen für einen bestimmten Zeitraum gemeinsam anzeigen lassen kann. Das wäre zum Beispiel praktisch, wenn man eine Wanderroute nachvollziehen will. Andere Tracker wie der Trackimo bieten eine solche Überblickskarte durchaus. Vodafone will diese Kartenansicht aber im November 2020 mit einem Update für die Vodafone Smart App nachliefern.

Verlaufsanzeige mit Kalender.
Verlaufsanzeige mit Kalender.

Der GPS-Tracker bietet vier unterschiedliche Intervalle für das Senden von Positionsdaten: Von alle fünf Sekunden (Echtzeit) bis alle zwei Stunden. Letzteres ist für das Nachvollziehen einer Route und das Aufspüren eines Gegenstandes oder Lebewesen aber unzureichend. Sie sollten sich also für ein kürzeres Intervall entscheiden, wodurch sich aber die maximale Akku-Laufzeit von sieben Tagen reduziert. Das bedeutet: Falls Sie zum Beispiel ein abgestelltes Auto, einen Anhänger oder ein Boot mit dem GPS-Tracker überwachen wollen, müssen Sie diesen alle paar Tage neu aufladen.

Das „Echtzeittracking“, bei dem alle fünf Sekunden der Standort übertragen wird, lässt sich nur für jeweils 15 Minuten einschalten, um den Akku zu schonen.

Eine Verlaufsansicht auf der Karte, wie sie zum Beispiel der Trackimo bietet, gibt es derzeit in der Vodafone Smart App für den Curve nicht.
Eine Verlaufsansicht auf der Karte, wie sie zum Beispiel der Trackimo bietet, gibt es derzeit in der Vodafone Smart App für den Curve nicht.

Leistung: Schnelle Reaktion, relativ genaue Ortung

Die Ortung erfolgt ziemlich genau, meist bis auf wenige Meter exakt. In seltenen Fällen hat die App aber auch mal einen Standort anzeigt, der um einige Meter daneben liegt. Trotzdem ist die Ortung des Curve insgesamt gut bis sehr gut. Größere Objekte wie Auto oder Boot lassen sich damit auf jeden Fall sofort aufspüren. Standortveränderungen werden je nach gewähltem Ortungsmodus zeitnah übertragen, die auf 15 Minuten beschränkte Echtzeitortung funktioniert überzeugend.

Curve sendet Nachrichten zum Verlassen und Betreten von Zonen und zum Akkustand.
Curve sendet Nachrichten zum Verlassen und Betreten von Zonen und zum Akkustand.

Das Thema Ortung besteht aber aus zwei Komponenten: GPS-Signal und Mobilfunkverbindung. In einer Tiefgarage kann der Curve das Signal der GPS-Satelliten nicht mehr empfangen. Sie bekommen dann also den letzten noch empfangbaren Standort in der App angezeigt. Dieser kann dann vom tatsächlichen Standort um etliche Meter abweichen.

In der App wählen Sie unter vier Intervallen, in denen Ihnen der GPS-Tracker seinen Standort schicken soll.
In der App wählen Sie unter vier Intervallen, in denen Ihnen der GPS-Tracker seinen Standort schicken soll.

Die Mobilfunkverbindung über die im Curve verbaute Vodafone-SIM-Karte kann dagegen durchaus auch aus einer Tiefgarage noch eine Verbindung herstellen. So bekamen wir auf unserer Smartphone die Nachricht, dass der Akku unseres Curve leer wird. Obwohl dieser sich in einem Fahrzeug befand, das in einer Tiefgarage stand. Dessen tatsächliche Positionsdaten dagegen konnten wir nicht empfangen, das letzte Ortungssignal stammte von der Straße, die zur Tiefgarage führt.

Curve nutzt ausschließlich Vodafones 2G-Netz

Der Curve sendet seine Nachrichten/Standortdaten ausschließlich über das 2G-Mobilfunknetz (GSM) von Vodafone und er kann nicht auf 4G ausweichen, falls das 2G-Netz nicht vorhanden sein sollte. Eine 4G-Einheit ist laut Vodafone aufgrund des Energiemanagements nicht verbaut.

Sein 2G-Netz will Vodafone in Deutschland noch länger betreiben, es wird anders als das 3G-Netz nicht 2021 abgeschaltet. Allerdings gibt es Staaten in Europa, die 2G durchaus abschalten wollen, beispielsweise die Schweiz. In diesen Staaten würde der Curve somit nicht mehr funktionieren. Laut Vodafone soll sich der Curve in mehr als 100 Ländern nutzen lassen.

Der Curve nutzt außer des Vodafone-Netzes keine anderen Netze (zum Beispiel von Deutscher Telekom oder O2).