Was kommt dabei heraus, wenn ein Ex-Manager aus der IT-Branche und seine Ehefrau, eine erfolgreiche TV-Moderatorin, gemeinsam einen Ausflug in die Belletristik wagen? Spannende und anrührende Unterhaltung, wie der Debütroman "Herzmalerei" von Marcel Schneider und seiner Ehefrau Sylvia Bommes zeigt. Die beiden Autoren haben ihr Werk unter dem Kunstnamen "Syma Schneider" veröffentlicht, und staunen nun, wie die Nachfrage nach ihrem Erstling Fahrt aufnimmt.
Herzmalerei spielt im 22. Jahrhundert, einer Zeit, in der es neben den natürlichen auch künstliche Menschen, die sogenannten System-Menschen, gibt. Künstliche Intelligenz, Klonen, Robotik - alle großen technischen Zukunftsthemen treffen in diesem Roman auf Menschen mit ihren Gefühlen, Sorgen und Leidenschaften. Intelligent wird eine an Science Fiction anknüpfende Storyline mit erzählerischem Können und großen Emotionen verknüpft.
Erst die erfolgreiche IT-Karriere, dann der Roman
Marcel Schneider, studierter Elektroingenieur und Ökonom, war lange Jahre als Geschäftsführer verschiedener IT-Unternehmen tätig. Von 2004 bis 2008 leitet er Sun Microsystems in Deutschland und Österreich, dann wurde er Geschäftsführer von Microsoft Deutschland und stieg zum General Manager Zentral- und Osteuropa auf.
Es folgten Geschäftsführungspositionen bei Fujitsu und CA, bis sich Schneider 2014 zurückzog und nun als Privatier auf Mallorca und in München lebt. Seine Frau Sylvia war viele Jahre als TV- und Radiomoderatorin erfolgreich, unter anderem für RTL, Pro7 und Sat1. Wir haben Marcel Schneider drei Fragen zu seiner neuen Karriere als Romancier gestellt.
Wie kommt ein ehemaliger Microsoft-Manager dazu, etwas Belletristisches zu verfassen?
Schneider: Es war mir schon immer ein Herzenswunsch einen Roman zu schreiben. Aber in der Geschäftswelt, mit enormem Arbeitspensum und einer wundervollen Familie mit kleinen Kindern, ist es fast unmöglich sich die Zeit und Muße für das Schreiben zu nehmen, geschweige denn die notwendige Kreativität zu finden. Ich hatte das Glück, dass sich auch meine Frau schon immer ihren Lebenstraum erfüllen und ein Buch schreiben wollte. So kam es dann, dass wir uns vor vier Jahren die Zeit nahmen und loslegten.
In Ihrem Buch stehen Technologie im Allgemeinen und KI im Besonderen im Vordergrund. Sehen Sie Künstliche Intelligenz eher als Chance oder als Bedrohung?
Schneider: Ich sehe KI als große Chance, mit einem kleinen "aber"! Es gibt so viele Annehmlichkeiten, die uns KI bereits heute bringt, und die Möglichkeiten in der Zukunft sind unerschöpflich. Viele stupide Aufgaben, die uns Menschen heute nur ärgern und belasten, können von KI übernommen werden. KI kann zum Helfer in allen Lebenslagen werden und dazu führen, dass wir mehr Zeit für das Wesentliche haben.
Das "aber": heute wird KI vornehmlich von Männern programmiert und die weibliche Komponente, die in unserer Welt so eine essenzielle Balance bildet, fehlt weitgehend. Auch sind ethische Aspekte und Schutzmechanismen der Verselbständigung von KI heute eher zweitrangig. Aber ich bin optimistisch, dass die Vernunft der Menschheit schlussendlich siegen wird und die Mehrwerte von KI unsere Lebensqualität erhöhen wird.
Was ist das für eine Erfahrung, gemeinsam mit der Partnerin einen Roman zu verfassen? Kann so etwas tatsächlich harmonisch erfolgen?
Schneider: Wir sind der beste Beweis, dass Liebe am Arbeitsplatz doch funktioniert! Scherz beiseite, die Frage ist insofern spannend, als es kaum Autoren gibt, die gemeinsam schreiben. Der größte Vorteil ist bestimmt, dass man nicht jahrelang alleine in seinen Gedanken versunken ist, sondern sich gegenseitig inspiriert und die Phantasien sich multiplizieren.
Inhaltliche Reibungspunkte gab es regelmäßig, aber Streit hatten wir nie, da immer die Qualität des Buchs und die Verbesserung der Geschichte im Vordergrund standen. Teilweise waren wir über Tage gemeinsam "eingesperrt" und haben stundenlang gemeinsam geschrieben. Letztendlich hat uns das Buch noch mehr zusammengeschweißt. Eine wundervolle Erfahrung für uns beide! (hv)