Grüne oder rote Pille? Wählen Sie weise
Der Einsatz von Kubernetes für zwei kleine Server ist sicherlich nicht sinnvoll. Auch bestehende Applikationen, wie große Installationen von ERP-Systemen sind nicht der primäre Fokus. Vielmehr sind Microservices das Einsatzgebiet von Kubernetes. Auf die Frage, warum Kubernetes von Google für die Community als Open-Source-Version freigegeben wurde, antwortete Aprana Sinha, Product Managerin bei Google für Kubernetes, damit die Adaption und das Momentum helfen, Unternehmen einen Zugang zu dieser Technologie zu geben. Die ursprüngliche Version (Borg) hätte sich in keine bestehende IT-Landschaft von Unternehmen integrieren lassen können, da diese zu sehr von der Google IT-Landschaft abweichen.
Ob dies der tatsächliche Grund war für die Transformation zu einem Open Source Google, mag jeder für sich beurteilen. Fakt ist, dass auch große Internetkonzerne wie Amazon, Facebook oder Google eine Transformation durchführen müssen, um die aktuellen Positionen im Markt zumindest halten zu können. Sicherlich war die Freigabe nicht die schlechteste Entscheidung und spiegelt auch das klare Bekenntnis hin zu einer Ausrichtung auf Unternehmenskunden wieder.
Ökosysteme und Partnerlandschaft
Die CNCF hat mittlerweile etliche Softwareprojekte in ihre Referenzarchitektur aufgenommen. Vergessen darf man hierbei nicht, dass die meisten noch einen Inkubatorstatus besitzen und noch nicht die Version 1.0 erreicht haben. Dies bedeutet, dass theoretisch auch sehr erfolgreiche Projekte, wie Prometheus, einst bei SoundCloud in Berlin geboren, wieder aus der Referenzarchitektur verschwinden könnten.
Aus Sicht der Projektleiter von CoreDNS, Opentracing, Linkerd, Fluentd, Prometheus und Co. ist die Aufnahme jedoch sehr positiv zu bewerten. Denn auch wenn die Projekte technisch immer interessant waren, so fehlte ihnen bisher zum Teil die Anerkennung und die Sichtbarkeit. Dies hat sich durch die CNCF deutlich geändert. Die Hoffnung bleibt auch, dass sich dadurch auch mehr Entwickler an der Weiterentwicklung beteiligen, da diese Projekte zum Teil auch immer noch in der Freizeit entwickelt und betreut werden.
Die CNCF selbst versucht die Bedeutung im Markt zu festigen und den Projekten entsprechend auf die Beine zu helfen. Rund um das Thema Partnerlandschaft und Ökosystem erblühen viele neue Start-ups und etablierte Unternehmen entwickeln sich weiter. Mit OpenShift und Cloud Foundry haben auch zwei PaaS-Angebote (Platform as a Service) die Migration zu einer Container-basierten Plattform vollzogen. Damit stehen den Entwicklern dann entsprechend mächtige Umgebungen zur Verfügung, die noch einmal mehr abstrahieren. Beide Projekte verfolgen dabei einen heterogenen Ansatz bei der Flexibilität und der Integration in die bestehende IT-Landschaft.
Eine andere Art von Abstraktion bieten Start-ups. Diese versuchen die Integration von Kubernetes selbst in die Unternehmenslandschaft zu vereinfachen. Auch deutsche Unternehmen sind hier an vorderster Front zu finden, wie etwa Giantswarm und Loodse. Auch an den nächsten Level der Abstraktion, dem Serverless Computing für Kubernetes wird bereits gearbeitet und mit dem ersten Release von Plattform 9 dürfte wohl noch dieses Jahr zu rechnen sein.
Skills, Skills, Skills
Bei den vielen Gesprächen stellte sich abermals heraus, dass die Ausbildung und der Kenntnisstand in Unternehmen nicht so ist, wie er sein sollte. In vielen Unternehmen ist zwar der Einstieg und das Verständnis für Technologien wie beispielsweise Kubernetes vorhanden, doch das Know-how für die Entwicklung von Microservice-Architekturen und generell verteilten Systemen könnte besser sein. Ebenso ist die Kontrolle von Applikationen und Deployments noch nicht geregelt.
- Zehn Tipps für das perfekte Personalmanagement
Die Digitalisierung birgt viele Verbesserungspotenziale im Personalmanagement. Professor Dirk Lippold, dessen Lehrtätigkeit auch Personal & Organisation umfasst, nennt zehn Maßnahmen, wie Unternehmen ihr Personalwesen optimieren können. - Suche nach Universalgenies ist Zeitverschwendung
Die Personalsuche wird in sehr vielen Fällen mit einer falschen Voraussetzung begonnen, nämlich der Stellenbeschreibung. Der Grund: Angesichts der wirtschaftlichen Dynamik innovativer Märkte bleibt auf mittlere Sicht kaum eine Stelle unverändert. Viel wichtiger ist also das Anforderungsprofil, das als Sollprofil der gesuchten Qualifikation besonders auch zur bewerbergerechten Segmentierung des Arbeitsmarktes dient. Aber Vorsicht: Recruiter sollten sich trotz hoher Anforderung die Suche nach dem Universalgenie abschminken. - Kein Tunnelblick auf Noten
Noten sind natürlich von Bedeutung. Personaler neigen jedoch dazu, sie als Zulassungskriterium für Vorstellungsgespräche zu stark zu bewerten. Das ist kurzsichtig und wenig hilfreich, um die richtigen Kandidaten für den ausgeschriebenen Job zu finden. - Im Einstellungsgespräch zählt nur noch Persönlichkeit
Im Einstellungsgespräch sollte das Augenmerk vorranig auf die Persönlichkeit des Kandidaten gerichtet werden. Noch wichtiger als Sachkenntnisse sind nämlich jene Skills, die für das Unternehmen erst später sichtbar werden. Dazu zählen Einstellungen, Werte, Motivation, Verhaltensmuster, Sensibilitäten und Loyalität. - Mehr Budget für die Personalauswahl
Unternehmen sollten einen Teil der Budgetgelder von der Personalentwicklung auf die Personalauswahl umschichten. - Onboarding schafft Vertrauen und Bindung
Neuen Mitarbeitern sollten speziell in der Anfangszeit im Zuge des Onboardings ein hohes Maß an Aufmerksamkeit zuteil werden. Eine wirksame Maßnahme ist, den Neuling am ersten Tag nicht nur an seinen neuen Arbeitsplatz „zu setzen“, sondern ihn im Rahmen eines Einführungsseminars zusammen mit anderen neuen Beschäftigten willkommen zu heißen und über den Betrieb nachhaltig zu informieren. Ein solches Onboarding kann durchaus mehrere Tage umfassen und sollte von der Geschäftsleitung und dem Personalmanagement begleitet werden. - In ein gerechtes Gehaltssystem investieren
Das Gehaltssystem ist der größte Hygienefaktor eines Unternehmens. Wird es von den Mitarbeitern als ungerecht empfunden, hat das Management ein Problem, das ihm mindestens einmal im Jahr auf die Füße fällt. - Das Management braucht digitales Know-how
Digitale Transformation wird ohne die richtige Unternehmensführung nicht funktionieren. Das heißt, dass auch Manager sich weiterbilden müsssen, denn ohne digitales Know-how sind out. - Talentmanagement ist out – Talentpool ist in
In vielen Unternehmen ist das Talentmanagement darauf ausgerichtet, standardisierte Führungsklone als künftige Vorgesetzte zu produzieren. Im Hinblick auf die digitale Transformation ist es aber ratsam, Führungskräfte hinsichtlich der Eignung für den virtuellen Kontext auszuwählen beziehungsweise entsprechende Personalentwicklungsangebote (Beziehungstraining) anzubieten. - Weibliche Führungsnachwuchskräfte aufbauen
Die High Potentials unter den weiblichen Arbeitnehmern werden immer wichtiger für alle Unternehmen. Um Frauen an den Betrieb zu binden und besser zu integrieren, ist neben einer familienfreundlichen Gestaltung der Arbeitszeiten gezielt auf die Förderung der Karriere von weiblichen Arbeitnehmern zu achten. - Entlassungsgespräche nicht ans Personalmanagement delegieren
Viele Vorgesetzte sind der Meinung, Entlassungen seien Aufgabe der Personalabteilung. Doch das ist ein Irrtum! Die Führungskraft – und niemand sonst – muss hier Flagge zeigen und Verantwortung übernehmen.
Dabei steigt bei mehreren Projekten zunehmend die Komplexität, was dann auch zu einem menschlichen Problem wird. Dies bestätigte auch Oliver Gould, CTO von Buoyant und Projektleiter von linkerd. Die Komplexität von Applikationen und Teams darf nicht unterschätzt werden. Er spricht hier aus Erfahrung, denn er war einst bei Twitter tätig.
Für den Skill-Gap wurde auf der Veranstaltung beispielsweise von Cloud Foundry ein neues Zertifizierungsprogramm angeboten, welches neben den plattformspezifischen Kenntnissen auch als einen Punkt die Entwicklung von Cloud-native Applikationen beinhaltet. Das Bild zeigt unter anderem das unterschiedlich starke Interesse an den Produkten, jedoch auch den klaren Bedarf an Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.