Überraschender Käufer

Deutsche Telekom verkauft ihre Funktürme

14.07.2022
Von 
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
Die Deutsche Telekom hat wie erwartet ihre Funkturmsparte verkauft. Doch den Zuschlag erhielt nicht das bisher favorisierte Konsortium. Zudem sichert sich die Telekom ein Rückkaufrecht.
Überraschender Käufer: Deutsche Telekom verkauft ihre Funktürme
Überraschender Käufer: Deutsche Telekom verkauft ihre Funktürme
Foto: Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom hat 51 Prozent ihrer Funkturmsparte GD Towers (das Funkturmgeschäft des Telekom-Konzerns in Deutschland und Österreich) überraschend nicht an das Konsortium von KKR, Stonepeak und GIP verkauft, wie noch bis Mittwochabend spekuliert worden ist.

Stattdessen gehen die Funktürme an die kanadische Investmentgesellschaft Brookfield und an den US-amerikanischen Investor Digital Bridge. Beide Unternehmen zahlen zusammen 17,5 Milliarden Euro an die Telekom.

49 Prozent der Funkturmsparte verbleiben aber bei der Deutschen Telekom. Die Telekom darf außerdem zwei von fünf Mitglieder des Shareholder Committee benennen, einschließlich des ersten Chairman. Der Vertrag soll über 30 Jahre laufen und detailliert den Zugang zu den Funktürmen regeln. Die Telekom behält zudem ein Rückkaufrecht.Telekom Deutschland und Magenta Austria werden über eine langfristige Leasingvereinbarung von rund 30 Jahren weiterhin uneingeschränkten Zugriff auf die passive Infrastruktur von GD Towers haben, wie die Telekom betont.

Mit rund 800 Mitarbeitenden betreibt GD Towers mehr als 40.000 Standorte in Deutschland und Österreich. GD Towers erzielte 2021 einen pro forma Umsatz von 1,1 Milliarden Euro. Das bereinigte pro forma EBITDA AL belief sich 2021 auf 640 Millionen Euro, wie die Telekom mitteilt. Die Käufer DigitalBridge und Brookfield sind auf dem europäischen Funkturmsektor bereits aktiv.

Der Aufsichtsrat der Telekom stimmte Mittwochabend dem Verkauf zu. Der Verkauf muss noch durch die Kartellbehörden genehmigt werden. Der Abschluss des Verkaufs wird für Ende 2022 erwartet.

Die Telekom will mit dem Erlös einen Teil ihrer Schulden zurückzahlen und zudem ihren Anteil an T-Mobile US vergrößern und dort 50,1 Prozent der Anteile erreichen. (PC-Welt)