Die Arbeitszeitsoftware Diplaz funktioniert hinten und vorne nicht", klagt Hermann Benker, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) in Bayern. Eigentlich sollte das neue Dienstplanungs- und Zeitwirtschafts-System (Diplaz) schon seit einem Jahr laufen. Aber die Entwicklungsarbeiten des Softwareherstellers Personal & Informatik AG (P&I) aus Wiesbaden gerieten immer wieder ins Stocken. Nach wie vor weise die Software zu viele Fehler auf.
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Auch das sechste Release, das am 12. Dezember in die Testphase ging und das laut Innenministerium alle Ampeln auf Grün schalten sollte, habe Berichten aus der Projektgruppe zufolge die Erwartungen nicht erfüllt. Von den angesetzten sieben Tagen habe die Software nicht einmal die Hälfte der Zeit funktioniert, berichtete Benker. In Beamtenkreisen spreche man schon von einer Verschiebung auf den "Sankt-Nimmerleinstag".
Die Probleme begannen bereits mit der Ausschreibung des Projekts im Jahr 2003. Keiner der fünf beteiligten Bewerber konnte die Kriterien erfüllen, erzählt der Polizeigewerkschafter. Das von den Beamten favorisierte System "SP-Expert" der Firma Astrum lief nur unter Windows.
Software mit Lücken
Das bayerische Innenministerium hatte jedoch auf dem Unix-Derivat HP-UX als Plattform bestanden. Nachdem sich die Astrum-Verantwortlichen nicht dazu bereit erklärt hatten, ihre Anwendung auf die Unix-Plattform zu portieren, bekam schließlich P&I den Zuschlag. Die Wiesbadener unterstützten zwar HP-UX, mussten jedoch noch ein passendes Dienstplanungsmodul für das Zeit-Management entwickeln.