SAP-Arbeitsmarkt

Wer Karriere machen will, geht ins Beratungshaus

08.05.2019
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Ein gutqualifizierter SAP-Berater kann nach wie vor aus mehreren Angeboten wählen, und wenn er auch noch die neuen Themen draufhat, winkt ihm ein sechsstelliges Gehalt, wie Personalberater Thomas Biber berichtet.

"Die vergangenen acht Jahre waren ein Traummarkt für Bewerber mit SAP-Know-how - weniger indes für die Arbeitgeber", weiß der auf SAP-Positionen spezialisierte Personalberater Thomas Biber. Es gebe mehr offene Stellen als geeignete Kandidaten. Seit Anfang dieses Jahres entspanne sich ein wenig die Situation für Arbeitgeber, man merke schon, dass die Konjunktur etwas schwächele und Unternehmen sich in Zurückhaltung üben bezüglich Einstellung von neuen Mitarbeitern. Aber das sei "Jammern auf hohem Niveau", nach wie vor könne der SAP-Experte aus mehreren Vertragsangeboten auswählen.

Wer im SAP-Umfeld viel verdienen viel, sollte es zunächst in Beratungshäusern probieren, hier sind ordentliche Gehaltsprünge möglich.
Wer im SAP-Umfeld viel verdienen viel, sollte es zunächst in Beratungshäusern probieren, hier sind ordentliche Gehaltsprünge möglich.
Foto: Joyseulay - shutterstock.com

Unternehmen, vor allem Beratungshäuser, rekrutierten Einsteiger, die frisch von der Hochschule kämen, die dann in der Regel firmeneigene Ausbildungsprogramme durchliefen. Und trotz Digitalisierung, demografischem Wandel und hohen Ansprüchen der Generation Z, hat Biber nicht den Eindruck, dass sich Anforderungen und Ansprüche zu früher stark verändert hätten. Selbst die Experten, die die klassischen SAP-Module beherrschten, hätten weiterhin gute Chancen im Markt: "Für SAP-Standardthemen ist der Bedarf nach wie vor groß", beobachtet der Kölner Personalprofi.

Die neuen Trends rund um Künstliche Intelligenz, Robotik oder Machine Learning sind aus Personalersicht noch nicht die großen Themen am Arbeitsmarkt, "es sind aber die Themen, die peu a peu und Jahr für Jahr wichtiger werden". SAP HANA sei zum Beispiel im vorigen Jahr das große Hype-Thema gewesen. Mittlerweile gebe es immer mehr Fachleute, die hier Know-how aufgebaut haben, umgekehrt aber, Arbeitgeber nun diese Kenntnisse auch erwarten.

Große Gehaltssprünge sind für SAP-Profis dann möglich, wenn sie auch die neuen Themen beherrschten, mit denen der Walldorfer Softwareriese an den Markt geht und diese natürlich auch sehr gut liefen und eine große Kundennachfrage existiere - was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. Dann ließe sich auch über sechsstellige Gehälter reden. Allerdings beeinflußten Region, Branche und Firmengröße die Höhe der Vergütung. Wie nicht anders zu erwarten, zahlen Firmen in wirtschaftsstarken Gegenden wie Frankfurt am Main oder München wesentlich besser als im Osten der Republik. Von den Branchen liegen die Beratungshäuser ganz vorn. Sie verstehen sich als Know-how-Führer, die die karriereorientierten, leistungsbereiten Bewerber wollen, die sie entsprechend überdurchschnittlich entlohnen. Das sind die Kandidaten, die dann nach drei Jahren die 100.000-Euro-Grenze Jahresgehalt überschreiten.

Von den Voraussetzungen sollten die Bewerber am besten ein Studium der Informatik, der Naturwissenschaften oder Betriebswirtschaft mitbringen, aber auch Geisteswissenschaften mit starker Persönlichkeit und IT-affin hätten Chancen auf einen SAP-Job, zumal sie ja vor allem in den Consulting-Firmen eine solide Grundausbildung mitmachten. Die Einstiegsgehälter bewegten sich laut Biber zwischen 40.000 bis 45.000 Euro im Jahr, wobei auch hier große Schwankungen in beide Richtungen festzustellen seien.