Diversität in der Beratung

Unterschiede bringen neue Impulse

17.06.2021
Warum braucht eine Unternehmensberatung fachliche und personale Diversität? Simone Wamsteker, Chief Human Resource Officer von Detecon International, hat eine Vision.
Unterschiedliche Erfahrungen und Hintergründe ergänzen sich und machen aus einer Gruppe ein starkes Team.
Unterschiedliche Erfahrungen und Hintergründe ergänzen sich und machen aus einer Gruppe ein starkes Team.
Foto: Lightspring - shutterstock.com

Menschen mit unterschiedlichen Talenten, Ausbildungen, Erfahrungen und Persönlichkeiten sind es, die aus einer Gruppe ein erfolgreiches Team machen. Weil sie sich ergänzen, in der Summe ihrer Eigenschaften die besseren Ideen haben und mehr sehen.

Diverse Teams brauchen Menschen aller Geschlechter, jeden Alters, jeder Religion, jeder Ethnie, jeder Sexualität. Um das zu erreichen, darf es nicht bei freundlichen Appellen bleiben. Das Thema muss in der Führungsebene angesiedelt sein.

Die Vision ist eine Kultur, in der es normal ist, einer schwangeren Kandidatin nach einem erfolgreichen Interview einen Vertrag anzubieten, Consultants auch während der Elternzeit zu befördern und in der es selbstverständlich ist, dass Kolleginnen und Kollegen jüdischen Glaubens am Freitag Sabbat feiern und einhalten.

Beratergeschäft braucht kulturellen Wandel

Ein solcher Wandel gelingt nicht von heute auf morgen, ist aber für das Beratungsgeschäft notwendig. Wir brauchen Menschen, die um die Ecke denken, innovative Impulse mitbringen, die Dinge anders machen als sonst. Charaktere, die interdisziplinär unterwegs sind, die gelernt haben, dass Empathie und Durchsetzungs­fähigkeit Hand in Hand gehen.

Neben der personalen Diversität darf die fachliche nicht zu kurz kommen. Prozess-, Funktions- und Industrie­wissen paart sich mit fundierten Kenntnissen moderner IT. Ob MINT-Studium oder Quereinstieg ist dabei zweit­rangig. Die Kompetenzen können auch durch berufliche Erfahrung, Praktika oder Auslandsaufenthalte erworben worden sein. Gerade solche Lebensläufe interessieren uns.

Beatrix Zeng Roloff hat Sinologie und Wirtschaftsinformatik studiert und ist seit 2018 Business Analyst bei Detecon International. Grundlage ihrer Entscheidung, in die IT zu gehen, ist ihre Faszination für sozio-technologische Systeme und Logiken.
Beatrix Zeng Roloff hat Sinologie und Wirtschaftsinformatik studiert und ist seit 2018 Business Analyst bei Detecon International. Grundlage ihrer Entscheidung, in die IT zu gehen, ist ihre Faszination für sozio-technologische Systeme und Logiken.
Foto: Detecon

Ein Role Model ist Beatrix Zeng Roloff. Die Business Analystin bringt funk­tionale Kenntnisse und IT-Wissen mit. Hinzu kommt ihr Studium der Sino­logie, die Erfahrungen im Projektmanagement sowie ihre Auslands­erfahrung in Shanghai. Das Verstehen und Einfühlen in die Kultur anderer Länder hilft, Projekte mit internationalen Kunden umzusetzen.

Roloff braucht auch in nationalen Projekten Fingerspitzengefühl, etwa im Public Sector, wo viele Abstimmungen mit den unterschiedlichsten Stake­holdern nötig sind. Oft ist man in unterschiedlichen Projekten gleich­zeitig unterwegs und hat mehrere parallele Aktivitäten zu bearbeiten.

Zu Kundenprojekten kommen interne Termine und Themen dazu, in denen Fach­bereichs- und Industrieüber­greifender Austausch stattfindet. Durch vielseitigen Input wird die integrative und vernetzte Lösungsfindung gefördert.

Mehr Perspektiven, bessere Lösungen

Ein vielseitiger Alltag braucht vielsei­tige Herangehensweisen. Es braucht den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, um sich gegenseitig zu unterstützen und so zu wachsen. Je di­ver­ser ein Team aufgestellt ist, umso mehr Perspektiven ergeben sich auf ein Problem. Je mehr Perspektiven es gibt, umso größer ist die Diskussion über Vor- und Nachteile, Risiken und Nutzen.

Und am Schluss des Prozesses steht eine Lösung, die bereits aus so vielen Blickwinkeln betrachtet wurde, dass man guten Gewissens sagen kann, dass sie die bis dato Beste ist. Das ist die Stärke von diversen Companies: Sie sehen mehr als andere.

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