Das iPad als Zusatz-Display

Sidecar bringt mehr Einblicke in den Mac

21.06.2019
Von   
Mark Zimmermann leitet hauptberuflich das Center of Excellence (CoE mobile) zur mobilen Lösungsentwicklung bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe. Er weist mehrere Jahre Erfahrung in den Bereichen Mobile Sicherheit, Mobile Lösungserstellung, Digitalisierung und Wearables auf. Der Autor versteht es, seine Themen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln für unternehmensspezifische Herausforderungen darzustellen. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeiten ist er Autor zahlreicher Artikel in Fachmagazinen.
Auf der WWDC 2019 hat Apple zusammen mit macOS Catalina und iPadOS eine neue Funktion namens Sidecar vorgestellt. Dieser Artikel soll kurz erläutern, was der Anwender hier erwarten darf.
Mit Sidecar können Benutzer ihr iPad als zweites Display oder als hochpräzises Eingabegerät für spezielle Mac-Apps verwenden.
Mit Sidecar können Benutzer ihr iPad als zweites Display oder als hochpräzises Eingabegerät für spezielle Mac-Apps verwenden.
Foto: Apple

Mit Sidecar können Sie auf einem iPad einen erweiterten Bildschirmbereich für Ihren Mac erstellen. Das einfache Senden einer App an diesen "Beiwagen" funktioniert dabei verblüffend einfach.

Auf dem iPad reichert Apple die Darstellung um einige interaktive Funktionen an. So erhält der Anwender die gewohnten Touch-Funktionen per Finger, Stylus oder Apple Pencil. Zusätzlich stehen dem Anwender am linken Bildschirmbereich die am häufigsten verwendeten Steuerelemente und im unteren Bereich die TouchBar bereit. Dabei ist es egal, ob der Mac selbst eine TouchBar bietet, im virtuellen steht diese auf dem iPad immer zur Verfügung.

Konkret unterstützt das iPad mit Sidecar folgende Bildschirmfunktionen:

  • Erweiterter Desktop (das iPad bietet zusätzlichen Bildschirmplatz),

  • gespiegelter Desktop (das iPad zeigt den gleichen Inhalt wie der Mac selbst an)

  • Darstellung einer speziellen ausgewählten App (erlaubt die Präzision und Intuitivität von Apple Pencil direkt in einer App/Anwendung zu nutzen).

Viele kompatible Apps ab Tag Eins

Gerade im professionellen Bereich ist es spannend zu bemerken, wie breit sich Apple inzwischen aufgestellt hat, was die Kompatibilität zu speziellen Apps angeht. So wird Sidecar bereits von den folgenden Anwendungen unterstützt:

  • After Effects, Illustrator, Premiere Pro, Affinity Designer & Affinity Photo (Adobe),

  • Cinema 4D (Maxon),

  • CorelDRAW, Painter (Corel),

  • DaVinci Resolve (Blackmagic),

  • Final Cut Pro & Motion (Apple),

  • Maya (Autodesk),

  • Principle

  • Sketch,

  • Substance Designer & Painter (Substance 3D),

  • ZBrush (Pixologic).

Diese Kompatibilität stellt das Committment dieser Entwickler dar, Funktionen wie Druckempfindlichkeit und Neigungsunterstützung des Apple Pencil ebenfalls zu unterstützten.

Sidecar kann in einem Umkreis von 10 Metern um einen Mac drahtlos genutzt werden. Für die "beste" Performance bei minimalster Latenz wird auch eine kabelgebundenen Lösung angeboten. Allerdings hat Apple noch keine Aussagen getroffen, auf welchen Geräten SideCar verfügbar ist. Wie Steven Troughton-Smith auf Twitter mitteilte, hat er allerdings im Code von Catalina ein paar Hinweise gefunden. Demnach wird diese Funktion nur auf einem iMac 27" (Ende 2015) oder neuer, MacBook Pro (2016) oder neuer, Mac Mini (2018), Mac Pro (2019), MacBook Air (2018), MacBook Air (2018) und auf MacBook (Anfang 2016 oder neuer) verfügbar sein.

Fazit

Noch befindet sich iOS/iPadOS 13 und macOS Catalina in der Entwicklung. Inhaltlich kann sich daher noch einmal alles verändern. Angefangen vom Funktionsumfang bis zur Kompatibilitätsliste. Die Möglichkeiten, die Apple mit SideCar anbieten möchte, klingen auf jeden Fall vielversprechend. Es bleibt zu hoffen, dass möglichst viele Anwender diese Funktion auf ihrer Hardware - bei Veröffentlichung - nutzen können. (mb)