Gründergeschichten
Von der Elterngarage zur ersten Million
Datum:28.10.2013
Autor(en):Hans Königes
Mit 23 machte Wilm Prawitt seine erste Million mit Konsolenzubehör im Internet. Heute
ist der 29jährige CEO von drei E-Commerce-Unternehmen.Eines stand für Wilm Prawitt schon immer fest: Er wird Unternehmer. Die Frage nach einer Angestelltenlaufbahn stellte sich dem jungen Berliner nie. Die Idee zu seiner Plattform www.lioncast.de1 kam Prawitt während des Wehrdienstes. Er kaufte günstig Spiele und Zubehör und vertrieb diese gewinnbringend an seine Kameraden. Die Nachfrage war gut, Prawitt erkannte das enorme Marktvolumen, das dahinter steckt - auch außerhalb der Kaserne. Er studierte den Konsolemarkt in Deutschland und merkte schnell, dass es nur wenige derartige Unternehmen mit dieser Ausrichtung gibt. Die Geschäftsidee war geboren.
Erstes Büro in der Garage
Wilm Prawitt gründete drei Unternehmen binnen sechs Jahren.
Foto: Prawitt
Nach dem Wehrdienst richtete sich der 23-Jährige Prawitt in der ungenutzten Garage seiner Eltern das erste „Büro" ein. Bereits im ersten Jahr machte der Jungunternehmer mit seiner Lioncast GmbH knapp eine Million Euro Umsatz. Investoren brauchte und wollte er deshalb keine – alles wurde aus dem laufenden Geschäft finanziert. Das Unternehmen schrieb schwarze Zahlen.
Prawitt wollte Lioncast als erste Anlaufstelle für günstige und dennoch hochwertiges Gaming-Zubehör etablieren. Sechs Monate nach der Gründung beschäftigte er schon fünf Mitarbeiter, aus der Elterngarage zog das junge Unternehmen in ein 400 Quadratmeter großes Lager mit Bürofläche um. Allein im vergangenen Jahr setzte Lioncast rund vier Millionen Euro um.
Handy-Reparatur zum Festpreis
Die aktuelle Marktsituation behielt Prawitt im Blick und schaute auch über den Tellerrand hinaus. Sein Blick fiel auf Lifestyle-Produkte wie Smartphones und Tablets, deren Verkäufe in den vergangenen Jahren rapide gewachsen waren. Als dann sein iPhone den Geist aufgab, kamen ihm die veranschlagten Reparaturkosten völlig überteuert vor. Empfindliche mobile Endgeräte, großer Bedarf nach professioneller Reparatur – so entstand seine nächste Geschäftsidee. Prawitt gründete 2011 mit www.fixxoo.de2 ein Reparatur- und Ersatzteilportal für Smartphones, Tablets, Gaming- und Mobilkonsolen aller namhaften Hersteller. Das Besondere: Über einen Preiskalkulator werden die Reparaturkosten vorab zu einem Festpreis kalkuliert. Zusätzlich bietet Fixxoo einen umfangreichen Ersatzteilservice sowie detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Videos an, mit denen die Hobbybastler auch selbst ihre Geräte zum Laufen bringen können.
Der Reparaturservice Fixxoo macht kaputte Smartphones und Tablets zum Festpreis wieder
flott.
Foto: Fixxoo
Wilm Prawitt wäre laut eigener Aussage heute nicht so erfolgreich, hätte er sich mit einem oder zwei Standbeinen zufrieden gegeben. Seine Affinität zur Technik weitete er auch auf den Hundetrainingsmarkt aus. Eineinhalb Jahre später gründete Prawitt die Firma www.PetTec.de3, die technische Erziehungshilfen für Hunde, etwa Anti-Bell-Halsbänder, entwickelt und vertreibt. Das Unternehmen schreibt ebenfalls schwarze Zahlen und bewegt sich auf einen sechsstelligen jährlichen Umsatz zu.
Expansion in Nachbarländer
Prawitt ist sich sicher, dass dies nicht seine letzte Gründung war: Inbesondere im Reparaturmarkt für Smartphones sieht er noch größere Chancen: „Dieser Markt steckt quasi noch in Kinderschuhen, das Potenzial ist gigantisch. Unser Wachstum in der Anfangsphase ist für uns der beste Beweis dafür. Wir planen in naher Zukunft Expansionen in die Nachbarländer und werden hierfür einige Kooperationen mit bekannten Unternehmen eingehen", freut sich der Jungunternehmer auf die nächsten Herausforderungen.
Mehr innovative Gründer:
-
Ein iPad-Kassensystem erobert die Gastronomie4
-
Das Vier-Freunde-Startup5
-
Wie ein Startup mit Transparenz Geld verdient6
-
Münchner Startup bietet Process Business Intelligence7
Links im Artikel:
1 http://www.lioncast.de/2 http://www.fixxoo.de/
3 http://www.pettec.de/
4 https://www.computerwoche.de/a/ein-ipad-kassensystem-erobert-die-gastronomie,2547651
5 https://www.computerwoche.de/a/das-vier-freunde-startup,2543926
6 https://www.computerwoche.de/a/wie-ein-startup-mit-transparenz-geld-verdient,2540010
7 https://www.computerwoche.de/a/muenchner-startup-bietet-process-business-intelligence,2537161
Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung oder Weiterverbreitung in jedem Medium in Teilen oder als Ganzes bedarf der schriftlichen Zustimmung der IDG Tech Media GmbH. dpa-Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt und dürfen weder reproduziert noch wiederverwendet oder für gewerbliche Zwecke verwendet werden. Für den Fall, dass auf dieser Webseite unzutreffende Informationen veröffentlicht oder in Programmen oder Datenbanken Fehler enthalten sein sollten, kommt eine Haftung nur bei grober Fahrlässigkeit des Verlages oder seiner Mitarbeiter in Betracht. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Für Inhalte externer Seiten, auf die von dieser Webseite aus gelinkt wird, übernimmt die IDG Tech Media GmbH keine Verantwortung.