SAP-Reisemanagement
So gelingt der Datenaustausch mit Concur
Datum:13.08.2015
Autor(en):Michael Scheffler
Concur erleichtert das Reise- und Reisekostenmanagement. Doch die Integration in bestehende,
oft individualisierte SAP-Systemlandschaften will erst einmal bewerkstelligt werden.
Eine Bestandsaufnahme.Concur1 gilt mit mehr als 25.000 Kunden und 25 Millionen aktiven Nutzern in über 150 Ländern als weltweit führender Anbieter im Bereich der Cloud-basierten Lösungen für Reise- und Reisekostenmanagement2. Die Größe des Marktes für Geschäftsreisen taxiert SAP auf ein Volumen von 1,2 Billionen Dollar. Nach den bereits erfolgten Zukäufen von Ariba und Fieldglass schwingt sich SAP mit der Übernahme von Concur3 zu einem der größten Cloud-Services4-Anbieter auf und folgt damit dem weltweiten Trend zur steigenden Nutzung von SaaS-Lösungen5.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Unternehmen können dank der Cloud ihre IT-Infrastruktur6 vereinfachen, da keine eigenen Server-Landschaften inklusive Fachpersonal aufgebaut und betrieben werden müssen. Bei Cloud-Lösungen gibt es keine aufwendige Softwarelizenzierung7 - stattdessen werden flexible Mietmodelle genutzt. Im Gegenzug müssen die Anwenderunternehmen jedoch auf die gewohnte Flexibilität verzichten, da der Quellcode weder zugänglich noch änderbar ist und die Software daher nur bedingt individualisiert werden kann.
Concur bietet cloud-basiertes Reisekostenmanagement. Die Integration in bestehende
SAP-ERP-Systeme kann jedoch knifflig werden.
Foto: violetkaipa - shutterstock.com
Abrechnung erledigt - auf dem Rückflug
Gleichzeitig bietet Concur erhebliche Erleichterungen für das Reise- und Reisekostenmanagement in Unternehmen - dem nach den Gehältern größten Kostenpunkt mit entsprechend bedeutsamem Einsparpotenzial. Die Plattform verfügt über neuartige Funktionen sowie ein Netzwerk aus Reise- und Transportunternehmen wie etwa Fluggesellschaften oder Hotelketten.
Wird beispielsweise ein Flug bei der Lufthansa über Concur gebucht8, muss die Rechnung nicht mehr eingescannt und hochgeladen werden. Das System übernimmt die entsprechende Rechnung automatisch in die Reiseabrechnung. Diese Funktionalität steht auch für Buchungen bei bestimmten Hotelketten, Tickets diverser Transportunternehmen wie etwa der Deutschen Bahn und Dienstleistern wie z. B. myTaxi9 zur Verfügung. Der Anwender kann also seine Reisekostenabrechnung schon erledigt haben, wenn er von seiner Dienstreise wieder nach Hause kommt.
In Anbetracht dessen, dass bereits heute 75 Prozent aller Geschäftsreisenden Smartphones und Tablets nutzen ein Markt mit rasant wachsendem Potenzial. Diesen hohen Grad an Automatisierung und die damit verbundene Zeitersparnis bietet bislang nur Concur.
[Hinweis auf Bildergalerie: Apps für die Geschäftsreise] gal1
Völlig unterschiedliche Softwarewelten
Die Herausforderung für Unternehmen, die bereits SAP ERP (On-Premise) in Verwendung haben besteht nun darin, dort befindliche Daten in die neue (Cloud-)Umgebung von Concur zu integrieren - zwei völlig unterschiedliche Softwarewelten treffen aufeinander.
Ein Sachverhalt, der sich auch in der Studie "SAP goes Cloud" (PAC 2014)10 widerspiegelt: Die Mehrheit der befragten SAP-Nutzer erwartet zukünftig hybride SAP-Landschaften und einen steigenden Bedarf an System- und Datenintegration11. In Hinblick auf Concur sind insbesondere Personenstammdaten sowie Daten aus dem Organisationsmanagement (SAP ERP HCM) und dem Finanzsystem (SAP ERP FI) zu integrieren.
Und obwohl die Cloud-Lösung stark nachgefragt wird, bietet SAP bislang keine standardisierte Datenschnittstelle um diese Stamm- oder Bewegungsdaten in beiden Systemen synchron zu halten und austauschen zu können. Ein Umstand, an dem sich aufgrund der Übernahme mittelfristig etwas ändern dürfte, denn eine vereinfachte Integration beider Welten stellt Synergieeffekte in Form von optimierten und kostengünstigeren Prozessen in Aussicht.
[Hinweis auf Bildergalerie: Die Top 25 der IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen in Deutschland] gal2
Doppelte Datenhaltung vermeiden
Bis dahin können Eigenentwicklungen oder entsprechende Lösungen von SAP-Partnerunternehmen zum Einsatz kommen. Letztere bieten inzwischen "Schnittstellen-Templates", welche unternehmensspezifisch angepasst werden und so durchgängige Prozesse ermöglichen. Eine doppelte Datenhaltung12 wird damit hinfällig, mögliche Fehlerquellen werden reduziert.
Derartige Integrationsszenarien können beispielsweise zunächst die in SAP ERP13 gehaltenen, personenbezogenen Daten in Concur replizieren, sodass die Mitarbeiter den Cloud-Service für Flug-, Hotel- und sonstige Reisebuchungen nutzen können. Die dort generierten Reisedaten werden dann wieder zurück in SAP ERP gespielt, um die Reisekostenauslagen erstatten zu können. Durch diese Einbindung von Concur in SAP ERP erreichen Unternehmen ressourcenschonende, systemübergreifende integrierte Geschäftsprozesse, um das Potenzial von Concur noch besser ausnutzen zu können.
Mit dem Aufkauf von Concur durch SAP ist Unternehmen allein also noch nicht geholfen. Um die Synergieeffekte der Cloud-Lösung für ihr eigenes Reise- und Reisekostenmanagement nutzen zu können, müssen sie bisweilen auf individuelle Integrationsansätze zurückgreifen, da SAP für den Datenaustausch zwischen Concur und SAP ERP (noch) keine standardisierte Lösung bereitstellt. (fm)
[Hinweis auf Bildergalerie: Die Geschichte von SAP] gal3
Links im Artikel:
1 https://www.concur.de2 https://www.computerwoche.de/a/die-besten-reisekosten-tools,2497747
3 http://de.news-sap.com/2014/12/05/sap-schliest-ubernahme-von-concur-ab/
4 https://www.computerwoche.de/a/nicht-die-technik-veraendert-unsere-welt,3212694
5 https://www.computerwoche.de/a/der-markt-fuer-application-software-steht-vor-massiven-veraenderungen,3212719
6 https://www.computerwoche.de/a/wie-sie-ihre-it-infrastruktur-ordnen,3094813
7 https://www.computerwoche.de/a/was-ist-eine-softwarelizenz,1913465
8 https://www.concur.com/blog/en-us/concur-and-lufthansa-partner-to-enable-direct-corporate-booking-on-lh-com
9 https://www.concur.de/ueber-concur/pressemitteilungen-nachrichten/11-13-14
10 https://www.pac-online.com/download/13330/144294
11 https://www.computerwoche.de/a/durchstarten-mit-smart-services,3210773
12 https://www.computerwoche.de/a/big-data-oder-data-warehouse,3092517
13 https://www.computerwoche.de/g/erp-systeme-im-ueberblick,105343,10
Bildergalerien im Artikel:
gal1 Apps für die GeschäftsreiseCheckMyTrip
Als Planungs- und Vorbereitungs-Tool eignet sich die App Check CheckMyTrip besonders gut. Sie wurde von den Entwicklern des Flugbuchungssystems Amadeus programmiert und stellt alle Reiseinformationen übersichtlich in einer Hauptansicht dar. Benutzer können in der App zudem alle benötigten Unterlagen für ihre Reise hinterlegen, darunter Sitzplatzreservierungen im Flugzeug, Hotelbuchungen oder Restaurants. Die App bietet zudem auch Echtzeitinformationen zu gebuchten Flügen. Ein neuer digitaler Assistent hilft beim Buchen oder Ändern einer Reise.
Foto: CheckMyTrip
Kunden beim Dinner beeindrucken
Ein Geschäftsessen in einer fremden Stadt steht an? Dann hilft die App von TripAdvisor, die besten Restaurants und Lokale für den erfolgreichen Vertragsabschluss zu finden.
Foto: Tripadvisor
Google Maps
Google Maps führt samt Sprachnavigation ans Ziel. Die kostenlose Navigation mit detaillierter Routenführung hilft im Auto, in der Bahn oder zu Fuß. Auch Geschäfte, Restaurants und Sehenswürdigkeiten in der Nähe lassen sich anzeigen.
Foto: Google Play
Sicher Reisen
Eine empfehlenswerte App für Geschäftsreisende ist das „Sicher Reisen“-Tool des Auswärtigen Amtes. In ihr finden sich Ratschläge für Reisevorbereitung, Notfälle sowie die Adressen der deutschen Vertretungen im Ausland und der Vertretungen des Reiselandes in Deutschland. Ebenfalls dabei sind eine Ortungsfunktion und ein „Ich bin OK“-Button, mit dem Reisende ihren Kollegen, Freunden oder Verwandten schnell ein Lebenszeichen senden können.
Foto: Auswärtiges Amt
Kontaktpflege
Reisende, die kostenlos über WLAN mit ihren Liebsten daheim oder den Kollegen im Office telefonieren möchten, tun dies zumeist über Skype. Idealerweise sogar mit Video, damit die Tochter ihr tolles Bild aus dem Kindergarten gleich zeigen oder die neuen Büromöbel sofort besprochen werden können.
Foto: Skype
Reise und Gesundheit
Fit for Travel hat sich auf länderspezifische Informationen für die Reiseplanung spezialisiert. Dazu gehören auch umfangreiche Daten zu Gesundheitsrisiken an mehr als 300 Reisezielen, beispielsweise Hinweise zu Malaria, Vorsorgetipps gegen Reiseübelkeit und vieles mehr. Benutzer können sich via App an Impfungen erinnern lassen. Für die konkrete Urlaubsplanung bietet die App zudem eine Reihe von Checklisten zum Abhaken. Auch Klimatabellen und Botschaftsadressen sind hinterlegt.
Foto: Fit for Travel
Reisedaten im Griff
Mit TripIt, einer All-in-One Reiseorganisations-App, können Nutzer ihre Reisepläne und aktuelle Fluginformationen via Tablet und Smartphone auf einen Blick abrufen. Zudem lassen sich Familie, Freunde oder Kollegen von unterwegs über Flugänderungen oder bestimmte Reiseinformationen benachrichtigen. Reisedetails können per E-Mail oder SMS vom Handy oder Tablet weitergeleitet werden. Zusätzlich ermöglicht die App das Hinzufügen persönlicher Kommentare oder individueller Informationen.
Foto: Tripit
Mobiler Übersetzer
Mit dem Google-Übersetzertool findet jeder Geschäftsreisende schnell heraus, dass der japanische Kollege lediglich wissen möchte, wie es einem geht. Der Translator für Android und iPhone übersetzt in bis zu 133 Sprachen. Das geht via Spracheingabe, Kamera, Tastatur oder sogar Handschrift. Reisende können außerdem offline übersetzen – eine Internetverbindung ist nicht notwendig.
Foto: Google Play
Währungsrechner
Der Währungsrechner von Finanzen 100 zeigt mithilfe weniger Klicks Währungen, Wechselkurse und Umrechnungstabellen. Er ist unter Android ebenfalls erhältlich.
Foto: Finanzen 100
Wetterfrosch
Sehr praktisch ist zudem die App von Wetter.com. Schneit es in Genf? Wie warm wird es in Dubai? Mit der richtigen Wettervorhersage lässt sich auch der Koffer besser packen.
Foto: wetter.com
Die Rangliste der größten IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen in Deutschland
nach Lünendonk
In der aktuellen Lünendonk-Liste der Top 25 der IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen in Deutschland hat es ein paar Verschiebungen gegeben. Hinsichtlich der längerfristigen Entwicklung sind die Firmen sehr optimistisch.
Die folgenden Werte stammen von Lünendonk und sind zum Teil geschätzt.
Foto: olly - Fotolia.com
Platz 25: Seven Principles
Umsatz in Deutschland 2013: 88,2 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 670
Umsatz in Deutschland 2012: 85,2 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 653
Platz 23: Adesso
Umsatz in Deutschland 2013: 114,2 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 1.105
Umsatz in Deutschland 2012: 97,5 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 986
Platz 22: Materna
Umsatz in Deutschland 2013: 142,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 1.286
Umsatz in Deutschland 2012: 135,6 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 1.240
Platz 20: All for One Steeb
Umsatz in Deutschland 2013: 166,3 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 698
Umsatz in Deutschland 2012: 134,9 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 537
Platz 19: itelligence
Umsatz in Deutschland 2013: 166,7 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 1.105
Umsatz in Deutschland 2012: 156,9 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 1.012
Platz 17: Tata
Umsatz in Deutschland 2013: 178,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 884
Umsatz in Deutschland 2012: 143,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 706
Platz 15: NTT Data
Umsatz in Deutschland 2013: 205,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 1.189
Umsatz in Deutschland 2012: 198,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 1.296
Platz 14: ESG
Umsatz in Deutschland 2013: 223,9 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 1.331
Umsatz in Deutschland 2012: 210,9 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 1.294
Platz 12: Steria Mummert
Umsatz in Deutschland 2013: 239,2 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 1.581
Umsatz in Deutschland 2012: 244,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 1.672
Platz 11: Arvato Systems
Umsatz in Deutschland 2013: 286,7 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 1.635
Umsatz in Deutschland 2012: 272,8 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 1.524
Platz 10: Hewlett-Packard
Umsatz in Deutschland 2013: 322,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 1.100
Umsatz in Deutschland 2012: 335,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 2.672
Platz 9: CSC
Umsatz in Deutschland 2013: 325,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 2.550
Umsatz in Deutschland 2012: 335,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 2.672
Platz 8: Allgeier
Umsatz in Deutschland 2013: 384,6 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 2.822
Umsatz in Deutschland 2012: 334,7 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 2.850
Platz 7: msg systems
Umsatz in Deutschland 2013: 417,4 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 3.562
Umsatz in Deutschland 2012: 363,1 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 3.465
Platz 6: Atos
Umsatz in Deutschland 2013: 440,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 2.700
Umsatz in Deutschland 2012: 360,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 2.500
Platz 5: Lufthansa Systems
Umsatz in Deutschland 2013: 460,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 2.700
Umsatz in Deutschland 2012: 445,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 2.600
Platz 4: Capgemini
Umsatz in Deutschland 2013: 595,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 3.050
Umsatz in Deutschland 2012: 590,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 3.000
Platz 3: Accenture
Umsatz in Deutschland 2013: 1.250,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 5.750
Umsatz in Deutschland 2012: 1.176,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 5.495
Platz 2: IBM Global Business Services
Umsatz in Deutschland 2013: 1.380,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 6.800
Umsatz in Deutschland 2012: 1.390,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 7.300
Platz 1: T-Systems
Umsatz in Deutschland 2013: 1.400,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2013: 4.700
Umsatz in Deutschland 2012: 1.442,0 Mio. Euro
Mitarbeiter in Deutschland 2012: 4.850
2016
Auf der Kundenkonferenz Sapphire kündigte SAP im Mai eine Kooperation mit Microsoft an. Beide Hersteller wollen künftig SAPs In-Memory-Plattform HANA auf Microsofts Cloud-Infrastruktur Azure unterstützen. Microsofts CEO Satya Nadella sagte: "Gemeinsam mit SAP schaffen wir ein neues Maß an Integration innerhalb unserer Produkte."
Foto: Microsoft
2016
SAP und Apple wollen gemeinsam native Business-iOS-Apps für iPhone und iPad entwickeln. Experten sehen SAPs Festlegung auf eine mobile Plattform kritisch und monieren fehlende Offenheit. Anwendervertreter reagierten überrascht und verlangten Aufklärung was die neue Mobile-Strategie bedeutet.
Foto: Lester Balajadia - shutterstock.com
2015
Im Sommer verunglückt SAP-CEO Bill McDermott bei der Geburtstagsfeier seines Vaters. Er stürzt mit einem Glas auf der Treppe und verliert nach einer Operation ein Auge. Im Herbst meldet sich der US-amerikanische Manager als wieder voll einsatzfähig zurück.
Foto: SAP
2015
Im Februar stellt SAP mit S/4HANA eine neue Generation seiner Business-Software und damit den Nachfolger für die Business Suite vor. SAP definiere damit das Konzept des Enterprise Resource Planning für das 21. jahrhundert neu, pries SAP-Chef Bill McDermott die Neuentwicklung. Für den Großteil der Unternehmen dürfte das Produkt noch Zukunft bleiben, konterte die Anwendervereinigung DSAG. Die Prioritäten vieler Kunden lägen eher auf klassischen Projekten rund um das ERP-System.
Foto: SAP SE
2014
SAP-Technikchef Vishal Sikka gibt im Mai seinen Posten auf und wird CEO von Infosys. SAP sucht lange einen Nachfolger für Sikka, holt im November schließlich den langjährigen Microsoft-Manager Quentin Clark für diesen Posten.
2012
Die Walldorfer setzen mit dem Kauf des amerikanischen Cloud-Computing-Anbieters SuccessFactors ihren Weg ins Cloud-Geschäft fort – nachdem kurz zuvor Wettbewerber Oracle RightNow übernommen hat. Der Kaufpreis lag mit 2,4 Milliarden Euro über die Hälfte höher als der aktuelle Marktwert. Cloud-Services werden mit der SuccessFactors-Lösung vor allem im Human-Ressources-Umfeld angeboten. Außerdem schnappt sich SAP den weltweit zweitgrößten Cloud-Anbieter für Handelsnetzwerke Ariba für 3,3 Milliarden Euro.
Foto: Ariba
2011
In 2011 ist das Formtief vergessen, die Walldorfer fahren die besten Ergebnisse ihrer Geschichte ein. Die Innovationsstrategie geht auf, auch wenn zwischendurch gezweifelt wurde, ob SAP seinen Kunden nicht davon-sprintet: 2011 implementieren die ersten Kunden die In-Memory-Plattform HANA, immer mehr Kunden nutzen die mobilen Lösungen, die aus dem Sybase-Deal entstanden sind.
Foto: Wolfram Scheible, SAP AG
2010
Der Paukenschlag: Hasso Plattner reißt mit dem Aufsichtsrat das Ruder herum. Der glücklose Léo Apotheker, der zuvor mit der Erhöhung der Wartungsgebühren viele Kunden vor den Kopf gestoßen hatte, muss gehen. Die neue Doppelspitze aus Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe verspricht den Anwendern wieder mehr Kundennähe. CTO Vishal Sikka wird Vorstandsmitglied und SAP übernimmt Sybase, einen Anbieter für Informationsmanagement und die mobile Datennutzung, zum Preis von etwa 5,8 Milliarden Dollar.
Foto: SAP AG
2008
Mit der Erhöhung der Wartungsgebühren von 17 auf 22 Prozent und den Modalitäten des „Enterprise Support“, die viel Aufwand für die Anwender bringen, verärgert SAP seine Kunden massiv. Trotz intensiver Auseinandersetzung auf dem DSAG-Kongress bleibt SAP bei seiner Linie. Mittlerweile ist Léo Apotheker zweiter Vorstandssprecher neben Kagermann. Ende des Jahres beugt sich SAP dem Kundenwiderstand.
2008
Die größte Übernahme in der Unternehmensgeschichte: 2008 kauft SAP den Business-Intelligence-Spezialisten Business Objects für 4,8 Milliarden Euro und wird damit der bisherigen Strategie untreu, aus eigener Kraft zu wachsen. Die Integration mit der eigenen SAP-BI-Palette gestaltet sich aufwendig und wird sich über mehrere Jahre hinziehen. Die 44.000 BO-Kunden sollen dabei helfen, die Kundenzahl bis 2010 auf 100.000 zu steigern.
2007
Über viele Jahre hinweg entwickelt SAP an der SaaS-ERP-Lösung Business byDesign für kleinere Unternehmen. Rund drei Milliarden Euro wurden laut „Wirtschaftswoche“ im Entstehungsprozess versenkt. Trotz der Arbeit von 3000 Entwicklern kommt die Software Jahre zu spät. Obwohl innovativ, hat es die Lösung schwer im deutschen Markt. 2013 wird byDesign ins Cloud-Portfolio überführt.
Foto: SAP
2006
Mit „Duet“ bringen SAP und Microsoft eine gemeinsame Software auf den Markt, mit der sich MS Office einfach in SAP-Geschäftsprozesse einbinden lassen soll. 2006 wird auch die Verfügbarkeit der neuen Software SAP ERP angekündigt, die auf dem SOA-Prinzip (Service oriented Architecture) basiert.
2003
Abschied des letzten SAP-Urgesteins: Hasso Plattner zieht sich aus dem Vorstand zurück und geht in den Aufsichtsrat, Henning Kagermann wird alleiniger Vorstandsprecher. SAP stellt die Integrationsplattform NetWeaver vor, die Basis für künftige Produkte sein soll. Die Mitarbeiterzahl liegt jetzt bei 30.000.
2002
Der ERP-Hersteller will das bisher vernachlässigte Feld der KMUs nicht mehr dem Wettbewerb überlassen. Auf der CeBIT 2002 stellt SAP mit Business One eine ERP-Lösung für kleine bis mittelständische Unternehmen mit rund fünf bis 150 Mitarbeitern vor. Doch einfach haben es die Walldorfer in diesem Marktsegment nicht. Zu stark haftet der Ruf an den Walldorfern, hauptsächlich komplexe und teure Lösungen für Konzerne zu bauen.
Foto: SAP
1999
Die New Economy boomt und der E-Commerce hält Einzug bei SAP: Plattner kündigt die neue Strategie von mySAP.com an. Die Software soll Online-Handels-Lösungen mit den ERP-Anwendungen auf Basis von Webtechnologie verknüpfen. Im Vorjahr hatten die Walldorfer ihr Team um die Hälfte verstärkt, jetzt arbeiten 20.000 Mitarbeiter bei SAP. Weil die Kunden beim Umstieg mehr zahlen sollen, gibt es längere Zeit Gegenwind, schließlich werden die Internet-Schnittstellen auch im Rahmen der R/3-Wartung geboten. Derweil ist die Zentrale gewachsen.
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1997
Die SAP-Anwender organisieren sich in der Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG), um ihre Interessen gemeinsam besser vertreten zu können. Laut Satzung ist das Ziel des Vereins die „partnerschaftliche Interessenabstimmung und Zusammenarbeit zwischen SAP-Softwarebenutzern und SAP zum Zweck des Ausbaus und der Verbesserung der SAP-Softwareprodukte“.
1997
Der ERP-Hersteller feiert sein 25. Jubiläum, zum Gratulieren kommt Bundeskanzler Helmut Kohl, der im Jahr darauf von Gerhard Schröder abgelöst wird. Der Umsatz liegt bei über sechs Milliarden Mark, das Geschäftsergebnis erstmals über der Milliarden-Grenze. Mehr als zwei Drittel werden im Ausland erwirtschaftet. SAP beschäftigt knapp 13.000 Mitarbeiter und geht an die die Börse in New York (NYSE).
Foto: SAP
1995
1995 versucht der ERP-Anbieter erstmals, in Zusammenarbeit mit Systemhäusern den Mittelstandsmarkt zu beackern. Es sollte noch einige Jahre dauern, bis sich mehr mittelständische Unternehmen auf die komplexe Software einlassen wollten. Mit knapp 7.000 Mitarbeitern erwirtschaftet SAP einen Umsatz von 2,7 Milliarden Mark, mehr als doppelt so viel wie noch zwei Jahre zuvor. Rudolf Scharping, damals noch SPD-Parteivorsitzender, kommt zu Besuch.
Foto: SAP
1993
Shake-Hands zwischen Plattner und Gates. SAP schließt ein Kooperationsabkommen mit Microsoft ab, um das System R/3 auf Windows NT zu portieren. SAP kauft zudem Anteile am Dokumentenmanagement-Anbieter IXOS. Zum ersten Mal überschreiten die Walldorfer die Milliardengrenze beim Umsatz.
Foto: SAP
1992
Seit 1992 wird R/3 ausgeliefert. Die Walldorfer hatten die Software für die AS/400 von IBM konzipiert, nach Performance-Problemen wich man auf Unix-Workstations mit Oracle-Datenbank im Client-Server-Prinzip aus. Das internationale Geschäft wächst: 1992 verdient die SAP im Ausland schon knapp die Hälfte von dem, was sie in Deutschland einnimmt. Der Gesamtumsatz beläuft sich auf 831 Millionen Mark. 3157 Mitarbeiter sind jetzt für SAP tätig.
Foto: SAP
1991
In diesem Jahr steigt Henning Kagermann (rechts im Bild), der seit 1982 die Entwicklungsbereiche Kostenrechnung und Projektcontrolling verantwortet, in den Vorstand auf.
Foto: SAP
1990
SAP übernimmt das Softwareunternehmen Steeb zu 50 Prozent und das Softwarehaus CAS komplett, um das Mittelstandsgeschäft zu verstärken. Die Mauer ist gefallen und die Walldorfer gründen gemeinsam mit Siemens Nixdorf und Robotron die SRS in Dresden. Die Berliner Geschäftsstelle wird eröffnet und SAP hält seine erste Bilanzpressekonferenz ab.
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1988
SAP geht an die Börse: Hasso Plattner am ersten Handelstag der SAP-Aktie.
Foto: SAP
1987
Der erste Spatenstich: Dietmar Hopp startet 1987 den Bau der SAP-Zentrale in Walldorf.
Foto: SAP
1983
1983 zählt das Unternehmen 125 Mitarbeiter und erwirtschaftet 41 Millionen Mark im Jahr. Nach der Fibu adressiert SAP auch das Thema Produktionsplanung und -steuerung. Beim Kunden Heraeus in Hanau wird zum ersten Mal RM-PPS installiert. Im Jahr zuvor hatten die Gründer von SAP (v.l.: Dietmar Hopp, Hans-Werner Hector, Hasso Plattner, Klaus Tschira) zehnjähriges Jubiläum gefeiert.
Foto: SAP
1979
SAP setzte sich mit dem Datenbank- und Dialogsteuerungssystem der IBM auseinander: Das war der Auslöser eine die Neukonzeption der Software und Grundstein für SAP R/2. Aus den Realtime-Systemen entstand in den 70iger Jahren das Online Transaction Processing (OLTP). So sahen Anfang der 80iger Jahre die Arbeitsplätze bei SAP aus.
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1976
Die Software sollte Lohnabrechnung und Buchhaltung per Großrechner ermöglichen. Anstatt auf Lochkarten wurden die Daten per Bildschirm eingegeben – das nannte sich Realtime und das „R“ blieb über Jahrzehnte Namensbestandteil der Lösungen. Weil die Software erstmals nicht nur für ein Unternehmen entwickelt wurde, sondern universeller einsetzbar war, gilt SAP als Miterfinder des Standardsoftware-Ansatzes. Aber auch der Fußball kam nicht zu kurz: Das Computerteam mit Hasso Plattner und Dietmar Hopp auf dem Feld.
Foto: SAP
1972
1972 gründen die fünf ehemalige IBM-Mitarbeiter Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector, Klaus Tschira, Dietmar Hopp und Hasso Plattner das Unternehmen „SAP Systemanalyse und Programmentwicklung“. Sie wollen eine Standardanwendungssoftware für die Echtzeitverarbeitung schaffen, die sich für unterschiedliche Unternehmen nutzen lässt und die Lochkarten ablöst.
Foto: SAP
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