Office-Suite

Office-Funktion Click-to-Run legt System lahm

31.07.2019
Von 
Thomas Rieske arbeitet seit Oktober 2002 als freiberuflicher IT-Fachjournalist und Autor für IDG. Zu den Themenschwerpunkten des Diplom-Übersetzers zählen unter anderem Computersicherheit, Office-Anwendungen und Telekommunikation.
Wenn es zu einer extrem hohen Auslastung von CPU und/oder Datenträger kommt, sind oft mehrere Faktoren verantwortlich, etwa automatisch gestartete Programme. Doch auch wenn Sie die Autostart-Liste rigoros ausgedünnt haben, kann eine Microsoft-Office-Komponente den Rechner erheblich ausbremsen.

Click-to-Run-Service deaktivieren

Die Komponente nennt sich Click-to-Run beziehungsweise eingedeutscht Klick-und-Los. Es handelt sich um einen Microsoft-Dienst, der sowohl die Erstinstallation von Office als auch das Einspielen späterer Updates beschleunigen soll. Darüber hinaus ist er laut Herstellerangabe für den Betrieb der Büro-Suite zwingend notwendig. Ihn permanent zu deaktivieren, scheidet somit aus.

Allerdings entpuppt sich der Service unter bestimmten Bedingungen nicht als Turbo, sondern als Handicap. Insbesondere der Windows-Bootprozess kann dadurch quälend lange dauern.

Die einfachste Lösung setzt bei einer Option von Word an. Navigieren Sie in der Textverarbeitung über den Datei-Tab zur Backstage-Ansicht und klicken auf Optionen. Nun wechseln Sie zu Erweitert und scrollen durch die rechts angezeigte Liste bis zum Bereich Anzeigen. Setzen Sie das Häkchen vor Hardwaregrafikbeschleunigung deaktivieren und bestätigen mit OK.

Click-to-Run über den Ausführen-Dialog beenden

Falls das nicht hilft, zunächst alle Office-Anwendungen schließen. Dann öffnen Sie die Konfiguration für die Windows-Dienste, etwa über den Befehl services.msc im Ausführen-Dialog. Suchen Sie nach Microsoft Office-Klick-und-Los-Dienst und beenden ihn über sein Kontextmenü.

Nach einem Neustart des PCs öffnen Sie den Windows-Explorer und klicken auf Ansicht. Aktivieren Sie die Checkbox Ausgeblendete Elemente, um auch versteckte Dateien und Verzeichnisse anzuzeigen. In die Adresszeile tragen Sie Folgendes ein: %appdata%\..\Local\Microsoft\Office\16.0\OfficeFileCache und drücken die Enter-Taste. Die Nummer im Pfad müssen Sie gegebenenfalls an Ihre Office-Version anpassen. Die Angabe 16.0 bezieht sich auf Office 2016 und Office 365 Home Version 1901. Dann löschen Sie alle Dateien im Ordner OfficeFileCache.

Anschließend starten Sie den Microsoft Office-Klick-und-Los-Dienst wieder und achten darauf, dass dessen Starttyp auf Automatisch festgelegt ist. Die Änderungen greifen nach einem Neustart des Rechners.

Click-to-Run über ein Fix-It-Tool deaktivieren

Führen diese Schritte nicht zum Erfolg, stellt Microsoft als Ultima Ratio ein Fix-It mit der Nummer 9815935 zur Verfügung. Damit lassen sich ältere Versionen ab Office 2013 restlos entfernen, denn wenn Sie zum Entfernen das normale Office-Setup verwenden, werden nicht alle Spuren der Büro-Suite getilgt. Das bedeutet aber auch, dass vorab ein Backup aller Daten und Einstellungen, speziell der Outlook-Mails, Pflicht ist. Danach starten Sie Ihren Computer neu und installieren Ihre Office-Version von Grund auf neu (sogenannter Clean Install). (hal)