Arbeitgeber-Bewertungsportale

Arbeitgeber-Rankings dürfen nie unter vier Sterne fallen

29.05.2020
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Arbeitgeber sollten alles daransetzen, auf den einschlägigen Ranking- und Bewertungsportalen mindestens vier Sterne zu erreichen. Ansonsten könnten Bewerber ausbleiben, wie das Ergebnis einer Studie zeigt.
Bereits drei Sterne bei einem Arbeitgeberranking halten potenzielle Bewerber davon ab, das Unternehmen in Erwägung zu ziehen.
Bereits drei Sterne bei einem Arbeitgeberranking halten potenzielle Bewerber davon ab, das Unternehmen in Erwägung zu ziehen.
Foto: tomertu - shutterstock.com

Ob Kununu, Jobvoting oder Glassdoor: Unabhängige Arbeitgeber-Rankings sind im Aufwind und beeinflussen immer mehr Bewerber bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber. Bei einer Bewertungsskala von eins bis fünf Sternen (1=sehr schlecht; 5=sehr gut) reicht allerdings schon eine mittlere Bewertung von drei Sternen aus, um ein Unternehmen als schlechten Arbeitgeber zu brandmarken.

Employer Branding per Ranking-Portal

Allerdings sollten Unternehmen diese Rankings nicht nur als Risiko fürchten, von frustrierten Mitarbeitern hinterrücks abgestraft zu werden, rät Frank Rechsteiner, Inhaber der Hype Group: "Die dort veröffentlichten Rezensionen bieten vielmehr die Chance, um sich hautnah über die Bedürfnisse von Kandidaten und Arbeitnehmern zu informieren und die Kritik von Mitarbeitern zu analysieren." Arbeitgeber können damit Aufschluss über ihr eigenes Verbesserungspotenzial gewinnen und ein Employer Branding umsetzen, das auf die aktuellen Trends und Bedürfnisse im Bewerbermarkt zugeschnitten ist.

Frank Rechsteiner von der Hype Group erklärt, die Ranking-Plattformen bieten Arbeitgebern die Möglichkeit, auf die Bedürfnisse ihrer Arbeitnehmer besser einzugehen.
Frank Rechsteiner von der Hype Group erklärt, die Ranking-Plattformen bieten Arbeitgebern die Möglichkeit, auf die Bedürfnisse ihrer Arbeitnehmer besser einzugehen.
Foto: Frank Rechsteiner

Dabei steht eine gute Work-Life-Balance ganz oben auf dem Wunschzettel der Kandidaten, wie die Studie von Softgarden und Hype Group weiter zeigt. Um Beruf und Privatleben bestmöglich vereinbaren zu können, fordern die Bewerber von den Arbeitgebern Angebote zur betrieblichen Kinderbetreuung, gefolgt von Homeoffice, flexiblen Arbeitszeiten und Gleitzeit. Auch finanzielle und materielle Zusatzleistungen, wie Sport-Mitgliedschaften, Dienstwagen, Spesen- und Fahrtkostenzuschüsse, Firmen-Handys sowie betriebliche Altersvorsorge, werden als zentrale Pluspunkte bei der Jobentscheidung genannt.

Jobsuche nicht ohne Social Media

Um möglichst viele Kandidaten zu erreichen, sollten die Arbeitgeber ihre Stellenangebote auf den Social-Media-Kanälen posten. Gemäß der Studie bevorzugen fast 73 Prozent der Bewerber die sozialen Medien für die Suche nach interessanten Job-Angeboten, allen voran Xing als größtes berufliches Netzwerk in der DACH-Region, gefolgt von LinkedIn und Facebook. Weniger beliebt ist der Messenger-Dienst WhatsApp. So lehnen es fast 60 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber ab, über diese App von einem Arbeitgeber über Vakanzen informiert zu werden, da sie ihre Privatsphäre schützen wollen oder Datenschutz-Bedenken hegen.

Insgesamt befragten Softgarden und Hype rund 1.450 Bewerber aller Berufs- und Altersgruppen nach ihren Präferenzen bei der Jobauswahl.