Ex-Microsoft-Chefin erhält viel Macht im SAP-Vorstand

SAP bestätigt Bendiek-Personalie

03.09.2020
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
SAP hat nun auch offiziell bestätigt, dass die Microsoft Deutschland-Chefin Sabine Bendiek nach Walldorf wechselt und im Vorstand mit viel Macht ausgestattet wird.

So schnell kann es gehen: Gerade kam die Einladung von Microsoft zu ihrer Konferenz #futurework20, auf der die Deutschland-Chefin in der nächsten Woche erläutern wollte, wie ihr Unternehmen die großen Herausforderungen in Zeiten von Corona meistert und wohin sich die Arbeitswelt bewegen wird. Und nun bestätigt SAP ein Branchengerücht, dass Bendiek gleich im Vorstand das Personalressort übernehmen darf. Mehr noch, sie wird ab Mitte nächsten Jahres auch Chief Operating Officer. Das Personalressort übernimmt sie ab Anfang nächsten Jahres.

Die Chefin von Microsoft Deutschland, Sabine Bendiek, wird das Unternehmen wohl Richtung SAP verlassen.
Die Chefin von Microsoft Deutschland, Sabine Bendiek, wird das Unternehmen wohl Richtung SAP verlassen.
Foto: Microsoft

Bendiek war seit Januar 2016 Vorsitzende der deutschen Microsoft-Geschäftsführung; davor leitete die 54-Jährige unter anderem das Deutschland-Geschäft des Speicherherstellers EMC und das hiesige Mittelstandsgeschäft beim Computeranbieter Dell.

Es fällt auf, dass in den letzten Jahren einige Top-Führungskräfte von Microsoft Personalabteilungen deutscher Konzerne übernommen haben. So wurde Bendieks Vorgänger bei Microsoft, Christian Illek, Personalvorstand bei der Deutschen Telekom und die ehemaligen Microsoft-Managerinnen Elke Frank und Esther Löb leiten heute die Personalabteilungen der Software AG beziehungsweise das Personalmarketing bei Rohde & Schwarz.

Umgekehrt dürfte die Branche mit großem Interesse verfolgen, wie sich die nächste weibliche Führungskraft im SAP-Vorstand macht. Ries Vorgängerin Angelika Damman durfte ihren Job weniger als drei Jahre ausüben und Jennifer Morgan, die erst vor einigen Monaten als erste DAX-Vorstandsvorsitzende groß gefeiert wurde, musste schon nach kurzer Zeit das Handtuch werfen. Wobei Aufsichtsratschef Hasso Plattner sich sofort beeilte zu versichern, dass ihr Rückzug nichts mit dem Geschlecht zu tun habe.