Schlechte Aussichten

Meta streicht tausende Stellen

08.11.2022
Von 


Charlotte Trueman schreibt für unsere US-Schwesterpublikation Computerworld. Sie beschäftigt sich unter anderem mit den Themenbereichen Collaboration und Nachhaltigkeit.
Metas zunehmend problematische finanzielle Lage wird Medienberichten zufolge in einen massiven weltweiten Stellenabbau münden.
Medienberichten zufolge wird Meta weltweit tausende Stellen abbauen.
Medienberichten zufolge wird Meta weltweit tausende Stellen abbauen.
Foto: Leremy - shutterstock.com

Nachdem Meta seine Belegschaft während der Pandemie um fast 70 Prozent ausbaute, plant der Facebook-, Instagram- und WhatsApp-Mutterkonzern nun einem Bericht des Wall Street Journal zufolge, tausende Arbeitsplätze abzubauen. Laut einem Insider, auf den sich die Publikation beruft, sollen die Entlassungen in Kürze bekannt gegeben werden - demnach sollen "viele tausende" der weltweit 87.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens betroffen sein.

Die Nachricht folgt auf schwache Geschäftszahlen, die den Marktwert von Meta um 80 Milliarden Dollar einbrechen ließen. Die Meta-Aktie ist heute nicht einmal ein Drittel dessen wert, was zu Jahresbeginn 2022 dafür bezahlt wurde.

Metas unheilvolle Prognose

Für das dritte Quartal 2022 musste Meta zum zweiten Mal in Folge schrumpfende Einnahmen melden:

  • Der Umsatz sank um vier Prozent auf 27,71 Milliarden Dollar,

  • der Nettogewinn brach um 52 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar ein.

Zu den größten Verlusttreibern des Unternehmens gehörte Reality Labs - die Abteilung, die dafür zuständig ist, das Metaverse zu entwickeln. Allein im dritten Quartal musste dieser Bereich ein Minus von 3,7 Milliarden Dollar verschmerzen. Das Defizit über die ersten neun Monate summiert sich hier auf 9,4 Milliarden Dollar - und Meta geht davon aus, dass die Kosten 2023 noch einmal "deutlich ansteigen werden".

Meta hat zu bevorstehenden Entlassungen noch nicht Stellung genommen. Das Unternehmen verweist stattdessen auf eine Aussage, die CEO Zuckerberg nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des dritten Quartals gegenüber Investoren tätigte: "Im Jahr 2023 werden wir unsere Investitionen auf eine kleine Anzahl von Wachstumsbereichen mit hoher Priorität konzentrieren. Das bedeutet, dass einige Teams deutlich wachsen werden. Die meisten anderen Teams werden unverändert bleiben oder schrumpfen."

Im Sommer 2022 hatte eine Reihe großer Technologieunternehmen - darunter Oracle, Google, Microsoft und Apple - im Zuge des weltweiten Wirtschaftsabschwungs einen Einstellungsstopp angekündigt, um ihre Ausgaben zu senken und die finanziellen Aussichten zu verbessern.

Laut Jack Kelly, Gründer und CEO von The Compliance Search Group und Wecruiter.io, denken die meisten Unternehmen zuerst an Personalabbau, wenn wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage die Kosten gesenkt werden müssen. "Es ist traurig, dass Unternehmen so gut wie immer zuerst bei den Mitarbeitern sparen. Es kommt nicht vor, dass ein CEO zum Vorstand geht und vorschlägt, gemeinsam auf einen Teil des Gehalts oder Boni zu verzichten." (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Computerworld.