Rund ein Jahr ist seit dem letzten Update des iPad Pro vergangen und während die letztjährigen Neuerungen sich vor allem auf die Einführung des Lidar-Sensors beschränkt haben, macht Apple dieses Mal keine halben Sachen und kündigt große Veränderungen an. Der gerühmte M1-Chip, bekannt aus Macbook, Macbook Pro und Mac Mini, findet seinen Weg dieses Jahr nicht nur in den iMac, sondern auch in das iPad Pro. Apple verspricht dadurch eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem ohnehin schon höchst performanten Vorgänger.
Darüber hinaus soll ein neues Display, inspiriert durch das Pro Display XDR, kreativen Anwendern noch bessere Werkzeuge für ihre Arbeit an die Hand geben. Und auch 5G-Konnektivität, bei Apple erstmals im iPhone 12 eingeführt, wird von der neuen iPad-Generation unterstützt. Schließlich rundet ein erneuerter USB-C-Anschluss mit Unterstützung für Thunderbolt und USB 4 das Bild ab.
Ein Laptop-Chip – nur eben in einem Tablet
Nach der durchweg positiven Berichterstattung über die Leistungsfähigkeit und Energieeffizienz des M1-Chips muss zu Apples SoC (dt.: System auf einem Chip) kaum etwas gesagt werden. Zwar hofften viele Apple-Fans vergeblich auf die Vorstellung einer verbesserten Variante für den All-in-One-PC iMac (Apple verbaut auch im neu vorgestellten iMac den regulären M1-Chip), dafür dürfen Sie sich über jede Menge Leistung im neuen iPad Pro freuen.
Der M1 verbindet 8 CPU-Kerne, 8 Grafikkerne, bis zu 16 GB geteilten Speicher und eine neuronale Recheneinheit mit 16 Kernen auf einem Chip. Im Vergleich zum Vorgänger, dem A12Z Bionic Chip, soll die CPU-Leistung um bis zu 50 Prozent und die GPU-Leistung um bis zu 40 Prozent ansteigen. Diese Angaben sind natürlich immer mit Vorsicht zu genießen, da sie sich meistens auf sehr spezifische Anwendungsbereiche beziehen. Aber die Zahlen zeigen uns, in welche Richtung die Reise geht und der M1-Chip hat bereits bewiesen, wie performant er sein kann. Besonders interessant wird sein, welche Akkulaufzeit das neue iPad Pro vorweisen kann. Apple spricht nur von einem Akku, der "den ganzen Tag hält".
Die größte Stärke des M1 ist seine Energieeffizient, damit konnte Apple das Macbook und Macbook Pro eine Laufzeit bescheren, die neue Maßstäbe für die Branche gesetzt hat. Aber diese Geräte haben auch deutlich größere Batterien als ein iPad Pro. In unserem Test werden wir Ihnen verraten können, ob der M1 auch im iPad seine größte Stärke ausspielen kann. Das iPad Pro wird je nach Speicherausstattung mit 8 GB oder 16 GB Arbeitsspeicher ausgeliefert, 8 GB RAM für die Modelle mit 128 GB, 256 GB oder 512 GB Speicher, 16 GB bei 1 TB und 2 TB
iPad Pro M1 2021 |
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Modell | iPad Pro 11“ | iPad Pro 12,9“ |
Preis (Basismodell) | 879,00 € | 1.199,00 € |
Display | 11" Liquid Retina Display, ProMotion Technologie | 12,9“ Liquid Retina XDR Display, ProMotion Technologie |
Pixel | 2388 x 1668 | 2732 x 2048 |
Auflo¨sung | 264 ppi | 264 ppi |
Display-Technologie | Vollständig laminiertes Display, Antireflex-Beschichtung | Vollständig laminiertes Display, Antireflex-Beschichtung |
Farbraum | Großer Farbraum (P3), True Tone | Großer Farbraum (P3), True Tone |
Helligkeit | 600 Nits | 1000 Nits |
Chip | Apple M1 Chip | Apple M1 Chip |
CPU | 8-Core CPU mit 4 Performance-Kernen und 4 Effizienz-Kernen | 8-Core CPU mit 4 Performance-Kernen und 4 Effizienz-Kernen |
Grafik | 8-Core GPU | 8-Core GPU |
Neural Engine | 16-Core | 16-Core |
Arbeitsspeicher | 8 GB bis 512 GB Speicher; 16 GB bei 1 TB und 2 TB Speicher | 8 GB bis 512 GB Speicher; 16 GB bei 1 TB und 2 TB Speicher |
Speicherkapazität | 128/256/512/1TB/2 TB | 128/256/512/1TB/2 TB |
Kameras | Weitwinkel 12 Megapixel; Ultraweitwinkel 10 Megapixel | Weitwinkel 12 Megapixel; Ultraweitwinkel 10 Megapixel |
TrueDepth Kamera | 12 Megapixel Ultraweitwinkel | 12 Megapixel Ultraweitwinkel |
Lautsprecher, Mikrofon | 4 Lautsprecher, 5 Mikrofone | 4 Lautsprecher, 5 Mikrofone |
Sensoren | Face ID; LiDAR Scanner | Face ID; LiDAR Scanner |
Anschlüsse | Thunderbolt/USB 4; Smart Connector | Thunderbolt/USB 4; Smart Connector |
Pencil | 2. Generation | 2. Generation |
Wi-Fi | 802.11ax WiFi 6 | 802.11ax WiFi 6 |
Bluetooth | 5.0 | 5.0 |
Mobile Daten | 5G/LTE/UMTS/HSDPA/EDGE/GSM | 5G/LTE/UMTS/HSDPA/EDGE/GSM |
SIM-Karte | Nano SIM, eSIM | Nano SIM, eSIM |
Farben | Silber, Space Grau | Silber, Space Grau |
Akku | Lithium-Polymer, 28,65 Wh | Lithium-Polymer, 40,88 Wh |
Surfen Wi-Fi | 10 Stunden | 10 Stunden |
Surfen mobil | 9 Stunden | 9 Stunden |
Abmessungen (B/H/T) in mm | 178,5/247,6/5,9 | 214,9/280,6/6,4 |
Gewicht in Gramm | 466 (Wi-Fi); 468 (Cellular) | 682 (Wi-Fi); 684 (Cellular) |
Lieferumfang | USB-C-Kabel, 20W Ladegerät | USB-C-Kabel, 20W Ladegerät |
(K)eine Überraschung – XDR trifft auf Liquid Retina
Dass Apple im nächsten iPad Pro ein Mini-LED-Display verbaut, war schon vor der Keynote ein offenes Geheimnis. Jetzt ist klar: Apple kombiniert die Eigenschaften des 5000 US-Dollar teuren Pro Display XDR mit Mini-LED zu einem neuen Display, namentlich Liquid Retina XDR Display. Das verbindende Element "XDR" steht dabei für "Extreme Dynamic Range", also ein besonders hohes Kontrastverhältnis von 1.000.000:1. Aber bevor Sie zu aufgeregt werden, hier ein kleiner Dämpfer: Das neue Display wird lediglich im größeren (und teureren) 12,9-Zoll-Modell verbaut, am Display des kleineren Modells ändert sich augenscheinlich nichts.
Mini-LED bietet gegenüber der klassischen LCD-Technologie mehrere Vorteile. Den Vergleich im Detail finden Sie in diesem Artikel, an dieser Stelle die Kurzfassung: In Mini-LED-Display sind mehrere sehr kleine LED-Leuchten für die Steuerung der Hintergrundbeleuchtung zuständig. Diese LEDs gibt es auch in LCD-Displays, allerdings in größer und kleinerer Anzahl. Die große Anzahl LEDs in Mini-LED-Displays, die in einzeln ansteuerbare Matrizes angeordnet sind, können mehr einzelne Dimmbereiche, tiefere und dunklere Schwarztöne, höhere Kontraste, sattere Farben und eine höhere Helligkeit bieten. Laut Apple kann das Liquid Retina XDR Display bis zu 1.600 Nits Spitzenhelligkeit bieten, 1.000 Nits mehr als das Liquid Retina Display des kleineren 11-Zoll-Modells.
Apple hat die Akkukapazität des 12,9-Zoll-Modells von 36,71 Wh auf 40,88 Wh angehoben, es ist also denkbar, dass das neue XDR-Display energiehungriger geworden ist. In der Folge ist das größere iPad Pro 40 Gramm schwerer und 0,5 mm dicker als der Vorgänger.
Schnellere Datenübertragung dank 5G und Thunderbolt
Zu einem schnellen Workflow gehört auch die schnelle Datenübertragung von und zu Ihrem Gerät. Das weiß auch Apple und rüstet die Cellular-Version des iPad Pro mit 5G-Konnektivität auf. Der Millimeterwellen-Bereich bleibt zwar, wie auch beim iPhone, den US-Kunden vorbehalten, deutsche Kunden dürften aber dank mangelndem 5G-Ausbau in Deutschland mit dieser Einschränkung leben können. Interessant ist das Upgrade des USB-C-Ports, der jetzt Thunderbolt und USB 4 unterstützt. Damit können Daten mit bis zu 40 Gbit/s übertragen werden – viermal so schnell wie beim Vorgänger. Noch wichtiger, gerade für kreative Köpfe, ist das breite Angebot an Zubehör, das sich durch den Thunderbolt-Standard eröffnet.
Preise und Verfügbarkeit
Das neue iPad Pro kann ab dem 30. April vorbestellt werden. Die Auslieferung erfolgt in der zweiten Maihälfte. Das 11-Zoll-Modell startet weiterhin bei 879 Euro in der günstigsten Ausführung. Für das 12,9-Zoll-Modell mit neuem Display werden gegenüber dem Vorgänger 100 Euro mehr fällig, es startet bei 1.199 Euro.
Das ist noch neu
(Macwelt)