Nein zu Tracking

iOS-User lassen sich nicht ausspähen

12.05.2021
Von Redaktion Computerwoche
Schlechte Nachrichten für die werbetreibende Wirtschaft: Das Sammeln von Tracking-Daten wird auf iPhone, iPad und Apple TV immer schwieriger.
Tracking-Daten zu sammeln, wird auf Apple-Geräten immer diffiziler.
Tracking-Daten zu sammeln, wird auf Apple-Geräten immer diffiziler.
Foto: Vitius Cangiulli - shutterstock.com

Apple hat mit der Veröffentlichung von iOS 14.5 vor wenigen Wochen die sogenannte "App Tracking Transparency" eingeführt: Apps müssen nun während der Inbetriebnahme bei den Nutzern um Erlaubnis bitten, wenn sie Nutzungsdaten einsammeln wollen, um beispielsweise personalisierte Werbung auszuspielen. Nun zeigt sich, dass zumindest in den USA die allermeisten User keine Erlaubnis erteilen.

Bislang konnten App-Entwickler einfach Apples Funktion "Identifier for Advertiser" (IDFA) nutzen, um User für Targeting- und Werbezwecke zu verfolgen. Mit der Einführung des neuen OS müssen die Apps nun um Erlaubnis (Opt-in) bitten. Und wie nun eine Untersuchung von Flurry Analytics zeigt, stimmen derzeit nur vier Prozent der Nutzer der Schnüffelei zu - zumindest in den USA, wo diese Daten erhoben wurden.

Weltweit soll sich der Durchschnitt auf zwölf Prozent belaufen, manche Werbefirmen behaupten sogar, er sei noch viel höher. Ihr Argument: Vertrauenswürdige Marken täten sich leichter mit dem Opt-in als Unternehmen, die immer wieder wegen des Missbrauchs von Daten in den Schlagzeilen stünden.

Facebook machte mobil

Apples neue Politik war auf heftigen Widerstand vieler Unternehmen gestoßen, vor allem Facebook, das an Nutzerdaten viel Geld verdient, um beispielsweise Werbung personalisiert anzuzeigen, hatte sich mächtig aufgeregt. Die Zuckerberg-Company schaltete sogar ganzseitige Zeitungsannoncen, in denen behauptet wurde, die Änderung würde nicht nur Facebook sondern auch viele kleine Unternehmen rund um den Globus schaden. Kurz darauf hatte Apple-Chef Tim Cook eine Datenschutzkonferenz besucht und in einer Rede das Geschäftsmodell von Facebook scharf kritisiert.

Facebook musste wie alle anderen klein beigeben, um mit seiner App nicht aus dem AppleStore ausgeschlossen zu werden. Einige Apps sind inzwischen dazu übergegangen, die Nutzer sofort nach der Installation ihrer App über einen Screen zum Opt-in aufzufordern, noch bevor Apple ihnen die Opt-out-Option nahelegt.