iFixit-Teardown

Im iPad Pro nichts Neues

01.04.2020
Von 
Kris Wallburg ist Redakteur bei der Macwelt.
Wenn es neues Apple-Gerät auf den Markt kommt, dauert es nicht lange bis es zerlegt wird. iFixit hat das neue iPad Pro auf Herz und Nieren überprüft und ist dabei zu dem Schluss gekommen, dass die Unterschiede zum Vorgänger marginal sind. Vieles ist gleich, aber eben doch nicht alles.

iFixit, ein Unternehmen das sich auf Anleitung und den Verkauf von Zubehör für Reparaturen spezialisiert, hat das neue iPad Pro auseinandergenommen und sich das Innenleben einmal ganz genau angeschaut. Dabei wurde deutlich, dass sich im Vergleich zum Vorgänger nur wenig geändert hat. Nur eine neue Komponente sticht deutlich heraus.

(Fast) alles gleich

Die Komponenten auf der Hauptplatine unterscheiden sich, bis auf wenige Ausnahmen, nicht vom Vorgänger. Die Komponenten auf der Hauptplatine sind, soweit von außen ersichtlich, identisch. Auch die Größe der Batterie ist gleich geblieben. Die größte Neuerung auf der Hauptplatine ist der neue Chip A12Z, eine verbesserte Version des A12X. Dementsprechend unterscheidet er sich auch optisch nicht vom Vorgänger. Dem Chip stehen im neuen iPad Pro allerdings in allen Varianten sechs Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite.

Vor allem die Batterie nimmt viel Platz im iPad Pro ein.
Vor allem die Batterie nimmt viel Platz im iPad Pro ein.
Foto: iFixit

Aus eins mach drei: das neue Kameramodul

Ganz neu ist das Kameramodul, das nicht nur um eine Weitwinkelkamera erweitert wurde, sondern auch um viel diskutierten Lidar-Sensor. Die Zwölf-Megapixel-Hauptkamera ist wahrscheinlich identisch mit der des iPhone 11, die Weitwinkelkamera scheint aber eine andere zu sein. Zehn Megapixel sind zwei weniger als im iPhone, die Unterschiede könnten mit dem Lidar-Sensor zusammenhängen. Möglich ist, dass die Kamera dafür optimiert wurde, in Kombination mit dem Sensor zu arbeiten. Der Lidar-Sensor selbst sieht aus wie zwei kleine Kameralinsen untereinander. Mithilfe von Infrarotstrahlen erkennt der Sensor den Abstand zu Objekten in der Umgebung, mithilfe einer Infrarotkamera konnte iFixit diesen Vorgang sogar sichtbar machen. Mehr Details über den Lidar-Sensor und die anderen Neuerungen im iPad Pro finden Sie hier.

Mithilfe einer Infrarotkamera machte iFixit die Strahlen des Lidar-Sensors sichtbar.
Mithilfe einer Infrarotkamera machte iFixit die Strahlen des Lidar-Sensors sichtbar.
Foto: iFixit

Der Teardown bestätigt die Vermutung, dass der Sprung zwischen dem iPad Pro von 2018 und der aktuellen Version in den meisten Aspekten nicht besonders groß ist. Der vergrößerte Arbeitsspeicher und die Doppel-Kamera wird Besitzer sicher erfreuen, jedoch haben Besitzer des Vorgängermodells wenig Grund, ihr Gerät für das neue Modell in Rente zu schicken. Eine interessante Neuerung ist der Lidar-Sensor, der vor allem für Entwickler von AR-Anwendungen oder häufigen Nutzern eben dieser nützlich wird. iFixit benotete außerdem die Schwierigkeit einer Reparatur, sollten einzelne Komponenten des iPads den Geist aufgeben. Dabei kam das Gerät wie schon der Vorgänger nicht gut weg. Aufgrund des komplizierten und schwer zerlegbaren Innenlebens benotete iFixit das neue iPad Pro mit drei von maximal zehn Punkten. (Macwelt)