WLAN, WiFi & Bluetooth

Fritzbox-Tuning: Tipps für den Alltag

12.05.2018
Von Stephan Lamprecht, , und
Roland Freist, Jahrgang 1962, studierte in München Kommunikationswissenschaft und arbeitete danach als Redakteur bei IT-Fachverlagen. Seit 1999 ist er selbstständig und schreibt Artikel zu Windows, Android, Anwendungen, Netzwerken, Security und Internet. Im professionellen Umfeld bearbeitet er Themen rund um Storage, Cloud-Computing und Virtualisierung.
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Schwerpunkte? Keine - er interessiert sich vielmehr für (fast) alles, was mit IT, PC, Smartphone und Elektronik zu tun hat. Dabei geht es aber meist nicht um die Technik nur um der Technik willen, vielmehr stehen Nutzen und sinnvolle Anwendung im Vordergrund.
Dank zahlreicher Zusatzfunktionen übernehmen die Modelle der Fritzbox eine zentrale Rolle im Heimnetz. In diesem Artikel erhalten Sie eine ganze Reihe von Tipps, mit denen Sie mehr aus der Fritzbox machen oder das Gerät komfortabler nutzen.

Mit der Fritzbox hat der Hersteller AVM vor über zehn Jahren einen großen Wurf getan. Mit Marktanteilen zwischen 60 und 70 Prozent gehören die Geräte zu den populärsten Modem-Router-Kombinationen in Deutschland.

Dank zahlreicher Zusatzfunktionen übernehmen die Modelle der Fritzbox eine zentrale Rolle im Heimnetz.
Dank zahlreicher Zusatzfunktionen übernehmen die Modelle der Fritzbox eine zentrale Rolle im Heimnetz.
Foto: AVM

Und die Fritzbox kann deutlich mehr, als nur die Verbindung zum Internet herzustellen. Auf den nächsten Seiten stellen wir Ihnen Zusatzfunktionen vor und verraten Tricks, wie Sie Ihre Fritzbox bequemer nutzen.

Hinweis 1: Der Zugang zur Konfigurationsoberfläche des Routers wird im Folgendem vorausgesetzt: Er erfolgt im Browser mit der IP-Adresse des Routers (oft 192.168.178.1 oder 192.168.1.1) oder mit dem Namen http://fritz.box.

Hinweis 2: Auf Fritzboxen, die Sie direkt von Ihrem Internet-Provider erhalten haben, sind eventuell nicht immer alle der hier beschriebenen Funktionen aktiviert.

Heimnetzzugang per App einrichten

Um per App die sichere Verbindung zur Fritzbox einzurichten, muss sich das Smartphone im Heimnetz befinden.
Um per App die sichere Verbindung zur Fritzbox einzurichten, muss sich das Smartphone im Heimnetz befinden.

AVM will mit der Android-App "Myfritz App 2" das Einrichten einer VPN-Verbindung zu einer Fritzbox und den daran angeschlossenen Heimnetzgeräten erleichtern. Voraussetzung für den Einsatz der App ist ein Android-Gerät mit der Version 4.0 oder neuer sowie eine Fritzbox, auf der Fritz-OS 6.50 oder neuer installiert ist.

Damit die VPN-App auf die Fritzbox zugreifen kann, müssen Sie im Routermenü den Zugriff von Anwendungen gestatten. Normalerweise ist das in den Werkseinstellungen so vorgesehen. Nur falls Sie diese Option deaktiviert haben, müssen Sie sie für die VPN-App wieder einschalten. Melden Sie sich dazu im Browser-Menü der Fritzbox an, und gehen Sie auf "Heimnetz -> Heimnetzübersicht -> Netzwerkeinstellungen". Setzen Sie dann einen Haken bei "Zugriff für Anwendungen zulassen".

Laden Sie anschließend die App aus dem Google Play Store herunter. Damit Sie die VPN-Verbindung einrichten können, muss das Android-Gerät mittels WLAN mit der Fritzbox verbunden sein. Starten Sie die App, und melden Sie sich mit den Zugangsdaten für die Fritzbox an. Anschließend tippen Sie auf der Startseite der App auf "Heimnetzverbindung einrichten". Die App meldet, dass sie eine Verbindung zur Fritzbox aufbauen will. Bestätigen Sie dies mit "Einrichten".

Unterwegs bauen Sie über einen WLAN-Hotspot oder Mobilfunk die sichere Verbindung ins Heimnetz auf.
Unterwegs bauen Sie über einen WLAN-Hotspot oder Mobilfunk die sichere Verbindung ins Heimnetz auf.

Rufen Sie die App im Anschluss daran auf. Wenn Sie sich im Heimnetz befinden, meldet sie, dass Sie zu Hause sind. Außerhalb des eigenen WLAN sehen Sie dagegen auf der Startseite einen Schieberegler, der auf "Inaktiv" steht. Um die VPN-Verbindung zum Heimnetz aufzubauen, schieben Sie den Regler nach rechts auf "Aktiv". Ein grüner Balken darunter zeigt Ihnen an, über welches Netz die VPN-Verbindung läuft. In der Statusleiste links oben sehen Sie ein kleines Haussymbol: Wenn Sie die Leiste durch Wischen nach unten öffnen, können Sie über einen Tipp auf "Heimnetzverbindung" jederzeit auf die App zugreifen. Rechts oben zeigt ein Schlosssmbol an, dass die sichere VPN-Verbindung aufgebaut ist.

Wenn Sie in der App nach oben wischen, sehen Sie eine Liste mit den Geräten im Heimnetz. Ist der Name blau unterlegt und hat er ein blaues Symbol auf der rechten Seite, können Sie über einen Tipp darauf sein Browser-Menü aufrufen - etwa bei einer NAS, einem Powerline-Adapter oder einem WLAN-Repeater. Ganz oben in der Liste steht Ihre Fritzbox zu Hause. Über "Im Browser anzeigen" öffnen Sie das Konfigurationsmenü.

Das App-Menü erreichen Sie über die drei waagerechten Striche links oben: Über "Nachrichten" rufen Sie die Anrufliste der Fritzbox auf, über "FRITZ!NAS" den internen Speicher der Fritzbox und eine am Router angeschlossene Festplatte. Wollen Sie auf die Dateien zugreifen, müssen Sie den Dienst über "Aktivieren" einschalten. Mithilfe von "Smart Home" ist es möglich, über VPN Smart-Home-Geräte zu steuern, die mit der Fritzbox verbunden sind. Und über "Komfortfunktionen" schalten Sie den Anrufbeantworter ein und legen Rufumleitungen fest.

Für die VPN-Verbindung mittels App brauchen Sie auch keinen DynDNS-Dienst wie zum Beispiel Myfritz einzurichten. Die App benutzt einen Pushservice des Android-Betriebssystems, um die öffentliche IP-Adresse der Fritzbox zu erfahren.

Derzeit funktioniert über die App nur der geschützte Zugriff auf die Fritzbox und das Heimnetz - deshalb spricht AVM in der App ausschließlich von Heimnetzverbindung, nicht von einem VPN. Wenn Sie Webseiten oder Internetdienste aufrufen, läuft dieser Datenverkehr nicht über die heimische Fritzbox.

Adressbuch vom Smartphone nutzen und synchronisieren

Haben Sie Ihre wichtigsten Kontaktdaten im Telefonbuch Ihres Smartphones abgelegt und wollen diese Infos zentral im Telefonbuch der Fritzbox ablegen? Dann besorgen Sie sich aus dem App Store von Apple oder dem Playstore von Google die aktuelle Version der Fritzapp Fon für Ihr Gerät. Mit der App können Sie Ihr Smartphone als Telefon an der Fritzbox anmelden. Sozusagen nebenbei kann die App aber auch das interne Adressbuch so aufbereiten, dass Sie es auf der Fritzbox weiternutzen können. Tippen Sie dazu in der App auf den Eintrag „Mehr“. Hier finden Sie den Eintrag „Kontakte exportieren“. Tippen Sie dann erneut auf den Schalter „Kontakte exportieren“.

Über die offiziellen Apps exportieren Sie Ihr auf Smartphones gespeichertes Adressbuch, um es auf der Fritzbox einzurichten.
Über die offiziellen Apps exportieren Sie Ihr auf Smartphones gespeichertes Adressbuch, um es auf der Fritzbox einzurichten.

Ist der Vorgang abgeschlossen, tragen Sie im Fenster des Mailprogramms noch die gewünschte Adresse ein und senden Ihre Nachricht ab. Nachdem Sie den Anhang auf Ihrem lokalen Rechner gespeichert haben, stellen Sie die Verbindung zur Fritzbox her und wechseln in den Abschnitt „Telefonie -> Telefonbuch“. Haben Sie mehrere Telefonbücher eingerichtet, wechseln Sie zuerst in das gewünschte und wählen dann „Wiederherstellen“. Mit „Datei auswählen“ navigieren Sie dann zum abgelegten Kontakte-Export. Falls bisher noch kein Telefonbuch existiert, gehen Sie auf „Neues Telefonbuch“ und dann auf „Wiederherstellen“. Die Fritzbox kann auch zentrale Telefonbücher nutzen, auf die Sie von mehreren Geräten oder aus Ihrem Mailprogramm zugreifen.

Die gespeicherten Daten liegen zentral auf einem Server. So stehen stets aktuelle Infos zur Verfügung. Ein solches zentrales Adressbuch nutzen Sie, in dem Sie „Neues Telefonbuch“ im Abschnitt „Telefonie -> Telefonbuch“ anlegen, dort die Option „Telefonbuch eines E-Mail Kontos nutzen“ aktivieren und den Mailanbieter auswählen (1&1, Google, GMX oder Web.de). Folgen Sie dann den Anweisungen auf dem Bildschirm, um den Datenzugriff einzurichten. Richten Sie diesen Anbieter (zum Beispiel Googlemail) auch in Thunderbird ein, haben Sie ein zentrales Adressbuch geschaffen.