Günstigeres MR-Headset in Planung

Entwicklung von Apple Glass auf Eis gelegt

18.01.2023
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Scheinbar pausiert Apple die Arbeit an einer AR-Brille als iPhone-Ersatz vorerst. Schuld sind technische Schwierigkeiten sowie die Entwicklung eines günstigeren Mixed-Reality-Headsets.
Wegen Apples Fokus auf Mixed Reality verzögert sich die lang erwartete AR-Brille weiter.
Wegen Apples Fokus auf Mixed Reality verzögert sich die lang erwartete AR-Brille weiter.
Foto: Girts Ragelis / Shutterstock.com

Neben einem noch für 2023 geplanten Mixed-Reality-Headsets arbeitet Apple laut Bloomberg und The Information bereits an einer erschwinglicheren Version. Ausgehend von früheren Berichten könnte das seit längerem erwartete Device, das ähnlich wie Microsofts Hololens oder der Meta Quest Pro Augmented- und Virtual-Reality-Szenarien unterstützt, rund 3000 Dollar kosten, was selbst für viele eingefleischte Apple-Fans zu teuer wäre.

Apple dreht an der Preisschraube

Um näher an den Preis des halb so teuren Quest-Pro-Headsets von Meta zu kommen, würden die Apple-Ingenieure an der preisgünstigeren Version arbeiten und diskutierten bereits Strategien, um dieses Ziel zu erreichen, heißt es aus informierten Kreisen. So werde die günstigere Version anstelle der internen 4k-Displays des Flaggschiff-Modells wahrscheinlich solche mit geringerer Auflösung verwenden. Als weitere Optionen könnten weniger Kameras und langsamere Prozessoren verwendet werden oder die Einstellung des Sichtfelds müsste statt automatisch manuell durch den Nutzer erfolgen.

Den Quellen zufolge befindet sich das billigere Mixed-Reality-Headset noch in einem sehr frühen Stadium und es existierten noch keine funktionierenden Prototypen davon. Laut Bloomberg arbeitet jedoch ein Großteil der 1000 Mitarbeiter zählenden Technology Development Group von Apple an den beiden Headsets und das Unternehmen könnte es 2024 oder 2025 auf den Markt bringen.

MR-Headsets haben Vorrang

Wie der gewöhnlich sehr gut unterrichtete Bloomberg-Journalist Mark Gurman berichtet, hat Apple wegen dieser Doppelgerätestrategie und technischen Schwierigkeiten nun seine Pläne, nach dem Launch des MR-Headsets eine leichte AR-Brille - ähnlich wie Google Glass - auf den Markt zu bringen, vorerst auf Eis gelegt. Gurman zufolge bezweifeln einige Apple-Mitarbeiter sogar, dass Apple die AR-Brille überhaupt auf den Markt bringen wird.

Die "Apple Glasses" sollten laut ursprünglicher Vision des Unternehmens eines Tages das iPhone ersetzen. Bislang ist es dem Unternehmen aber nicht gelungen, die notwendige Hardware zu entwickeln, um ein leichtes Wearable mit der Leistung eines iPhones und einer ausreichenden Akkulaufzeit zu produzieren. Nachdem Apple wegen des Fokus auf die beiden MR-Headsets nun die Arbeit an diesem Projekt zurückgefahren hat, ist es unklar, ob die AR-Brille jemals auf den Markt kommen wird.

Neue Macbook Pros und Mac Minis vorgestellt

Apples Konzentration auf den neuen Gerätetyp wirkt sich bereits seit einiger Zeit auf die Weiterentwicklung der bestehenden Produktpalette aus. So stellte die Company erst gestern - per Pressemitteilung - die bereits seit Herbst 2022 erwartete neue Generation des MacBook Pro sowie neue Mac Minis vor.

Apple lässt sich den Leistungszuwachs bei den neuen MacBooks teuer bezahlen.
Apple lässt sich den Leistungszuwachs bei den neuen MacBooks teuer bezahlen.
Foto: Apple

Wie im Vorfeld erwartet, gab es jedoch kaum bahnbrechende Neuerungen, abgesehen von den nun auch hier verwendeten SoCs M2 Pro und M2 Max: Die neue Generation des MacBook Pro wird wie gehabt in Versionen mit 14 und 16 Zoll Display-Diagonale angeboten, auch die Farben und Anschlüsse bleiben gleich. Dafür wurden aber die Preise gegenüber dem Vorgänger teils deutlich angehoben. Der Einstiegspreis beträgt für den 14-Zöller 2399 Euro, bei der Version mit 16 Zoll sind es sogar 2999 Euro.

Neues Innenleben: Apple Mini M2
Neues Innenleben: Apple Mini M2
Foto: Apple

Etwas besser steht es um den Mac Mini: Auch in Apples neuem Minirechner wurde der Intel-Prozessor durch Apple Silicon, konkret den M2, beziehungsweise in der Pro-Version den M2 Pro, ersetzt. Gleichzeitig liegt der Einstiegspreis für den Mac Mini M2 nun bei 699 Euro - 100 Euro weniger als das letzte, 2020 vorgestellte Basismodell kostete.