Logitech MX Master 3 im Test

Die Maus für mehr Produktivität?

25.09.2019
Von Michael Ansaldo und


Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
Logitech bringt mit der MX Master 3 eine Wireless-Maus auf den Schreibtisch, die die Produktivität im Office auf ein neues Level bringen soll. Wir verraten Ihnen, ob und wie das funktioniert.

Mäuse und Tastaturen muten im Mobile-Zeitalter eher überholt an. Ironischerweise besteht eine der größten Business-Zielgruppen der in den frühen 1980er Jahren etablierten Computer-Peripherie aber aus Profis, die regelmäßig "next big things" hervorbringen. Darunter sind etwa Kreativschaffende wie zum Beispiel Softwareentwickler oder Game Designer.

Genau diese Berufsgruppe(n) nimmt Logitech mit seiner Wireless Mouse MX Master 3 ins Visier. Auszeichnen soll sich die Maus dabei in erster Linie durch viel Komfort und Anpassbarkeit. Ob Logitechs MX Master in dritter Generation diesen Versprechen in der Praxis gerecht wird? Wir haben die kabellose Premium-Maus im Test unter die Lupe genommen.

Kann die MX Master 3 zu mehr Produktivität im Office beitragen? Wir haben Logitechs Wireless-Maus getestet.
Kann die MX Master 3 zu mehr Produktivität im Office beitragen? Wir haben Logitechs Wireless-Maus getestet.
Foto: Logitech

Design und Funktion der Logitech MX Master 3

Im Design ähnelt die MX Master 3 stark ihrer Vorgängerin MX Master 2s. Davon sollten Sie sich aber nicht abschrecken lassen. Unter der schlichten aber schicken, schwarzen Haube hat sich Entscheidendes getan. Das fängt beim neu entwickelten Mausrad an, das aus Metall gefertigt ist und bei Betätigung etwas in Gang setzt, was Logitech als "MagSpeed Electromagnetic Scrolling" bezeichnet. Das bedeutet: Wenn Sie mehr Druck auf das Mausrad ausüben, scrollen Sie schneller. Laut Logitech reicht eine marginale Bewegung des Mausrads um über 1.000 Codezeilen zu scrollen - pro Sekunde. Diese Funktion dürfte für Softwareentwickler und alle anderen, die regelmäßig mit ausufernden Spreadsheets arbeiten, nützlich sein.

Im Test erwies sich der "Scroll-Turbo" der MX Master 3 als nützlich - insbesondere für die Suche in umfassenden Textdokumenten oder reichhaltigen Social Media Feeds. Allerdings ist die Funktion auch ein wenig gewöhnungsbedürftig: Das "MagSpeed Electromagnetic Scrolling" läuft nämlich einerseits völlig lautlos ab, andererseits besitzt das Mausrad aber auch keinen wirklich spürbaren Widerstand mehr. Ohne das gewohnte haptische Feedback, das konventionelle Mäuse beim Scrollen liefern, fühlt sich die Bedienung der Wireless Maus erst einmal nach nahendem Kontrollverlust an.

Rein äußerlich unterscheidet sich die MX Master 3 nicht wesentlich von ihrer Vorgängerin. Das Innenleben der Maus wurde allerdings umfassend optimiert.
Rein äußerlich unterscheidet sich die MX Master 3 nicht wesentlich von ihrer Vorgängerin. Das Innenleben der Maus wurde allerdings umfassend optimiert.
Foto: Logitech

Aber selbst wenn das in diesem Modus extrem empfindliche Mausrad Sie einmal auf eine blitzartige Reise an den unteren Bildrand schickt, genügt ein Fingertipp, um das zu stoppen. Falls es Ihnen doch einmal zu schnell geht, befindet sich hinter dem Scroll-Rad eine zusätzliche Taste, die den "Ratchet"-Modus aktiviert. Der stellt quasi eine konventionellere Art des "Electromagnetic Scrolling" dar und verringert die Empfindlichkeit des Mausrads.

Auf der Innenseite der MX Master 3 befindet sich ein weiteres Mausrad, um horizontal zu scrollen. Das funktioniert allerdings ausschließlich in Standard-Geschwindigkeit. Darunter sitzen zwei weitere Buttons mit "Vor"- und "Zurück"-Funktion. Darüber hinaus sitzt auf der Daumenablage der Wireless Mouse von Logitech ein weiterer Knopf. Dieser ermöglicht es Ihnen, beispielsweise den Windows Task Manager zu öffnen, indem sie den Button gedrückt halten, während Sie die Maus nach oben bewegen.

Maus-Konnektivität auf dem Prüfstand

Die Wireless-Maus lässt sich entweder über Bluetooth oder über Logitechs "Universal Receiver"-Dongle mit bis zu drei Geräten koppeln. Ist das geschehen, können Sie über einen Druck auf den "Easy Switch"-Button am Boden der MX Master 3 zwischen dem jeweils gekoppeltem Device hin- und herschalten. Aufgeladen wird die Maus über USB-C - eine volle Akkuladung hält laut Hersteller bis zu 70 Tage.

Wie sich im Test gezeigt hat, lassen sich mit der MX Master 3 auch drei PCs simultan steuern - und zwar mit Hilfe von Logitech Flow. Bedingung ist, dass sich die Computer im selben Netzwerk befinden und die Logitech Options Software an Bord haben. Sind diese Anforderungen erfüllt, lässt sich Maus nahtlos von einem Gerät zum nächsten "überführen". Dazu müssen Sie lediglich den Mauzeiger über den Bildschirmrand hinausbewegen. Das Beste an dieser Funktion: Auf die gleiche Art und Weise können Sie auch Bilder, Textdokumente oder sogar ganze Dateiordner zwischen den gekoppelten Computern hin- und her kopieren. Unterschiedliche Betriebssysteme auf den Geräten stellen dabei kein Problem dar: Im Test der MX Master 3 funktionierte der Dateitransfer zwischen einem MacBook Air und einem Windows-Laptop von Acer absolut problemlos.

MX Master 3 setzt auf Personalisierbarkeit

Logitechs Options-Softwarepaket ermöglicht nicht nur die Flow-Funktionalität, sondern eröffnet Ihnen darüber hinaus auch zahlreiche Personalisierungsmöglichkeiten für die MX Master 3. Jede Taste der Wireless-Maus lässt sich individuell belegen - und zwar bequem über eine ansprechende, grafische Benutzeroberfläche. Feintuning für die Scroll-Funktionalitäten der Logitech-Maus sind mit der Software ebenso möglich, wie die Erstellung eigener Shortcuts für bestimmte Applikationen.

"Customizability" wird bei Logitechs kabelloser Premium-Maus groß geschrieben.
"Customizability" wird bei Logitechs kabelloser Premium-Maus groß geschrieben.

Weil nicht jeder Nutzer ein Fan davon ist, dutzende Multi-Buttonö-Mappings zu erstellen, liefert Logitech eine Reihe vordefinierter Profile für einige der gängigsten Apps gleich mit. Dazu scannt die Logitech Software Ihr System automatisch auf die betreffenden Softwareprodukte, zu denen unter anderem Photoshop gehört.

Ein Blick auf die voreingestellten Shortcuts der Logitech MX Master 3 für Photoshop.
Ein Blick auf die voreingestellten Shortcuts der Logitech MX Master 3 für Photoshop.

Um bei diesem Beispiel zu bleiben: Die voreingestellten Shortcuts für Adobes Bildbearbeitungssoftware sehen etwa vor, mit dem horizontalen Scrollrad die Pinselgröße einzustellen, während die seitlichen Vor- und Zurück-Tasten die "Strg+Z"-Funktion übernehmen. Auch die voreingestellten Profile lassen sich jederzeit inidviduell verändern beziehungsweise anpassen. Im Test der MX Master 3 von Logitech erwiesen sich die Standard-Mappings aber allesamt als höchst intuitiv.

Test-Fazit: Produktivitätsplus!

Kann Logitechs Wireless-Maus tatsächlich als Produktivitätstreiber im Office fungieren? Nach einem mehrwöchigen Test lautet die Antwort: ja. Zumindest vermittelte die Logitech MX Master 3 im Zusammenspiel mit den allermeisten von uns getesteten Applikationen das Gefühl, produktiver zu arbeiten. Selbst wenn es damit einmal nicht ganz geklappt hat, war die Arbeit zumindest wesentlich komfortabler.

Für Poweruser von Microsoft Office und der Adobe Creative Cloud stellt der nicht unbedingt geringe Anschaffungspreis von 109 Euro (UVP) also eine durchaus lohnende Investition dar.

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation PC World.