CIO des Jahres 2019 – Großunternehmen – Top 10

DB Schenker CIO ermöglicht Vielzahl digitaler Geschäftsmodelle

21.11.2019
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Mit neuen digitalen Plattformen will Markus Sontheimer, CIO und CDO von DB Schenker, dem Logistiker neue Geschäftsmodelle erschließen. Technische Basis ist ein Digital Component Model (DCM).
Markus Sontheimer von DB Schenker: "Durch das digitale Komponentenmodell können wir neue Geschäftsmodelle einfach aufsetzen und neue Umsatzquellen erschließen."
Markus Sontheimer von DB Schenker: "Durch das digitale Komponentenmodell können wir neue Geschäftsmodelle einfach aufsetzen und neue Umsatzquellen erschließen."
Foto: DB Schenker

In den vergangenen zwei Jahren hatten Markus Sontheimer, CIO und CDO bei DB Schenker, und seine Mann schaft eine große Aufgabe zu stemmen: die digitale Transformation eines Traditionsunternehmens vom klassischen Logistikdienstleister hin zum digitalen Champion.

Eines der wichtigsten Projekte in diesem Kontext ist das digitale Komponentenmodell (DCM): eine moderne, modular strukturierte komponenten basierte Systemlandschaft, welche alle Kerngeschäftsfunktionen als digitale Komponenten bereitstellt. Eine digitale Komponente ist ein API-fähiges Softwaremodul, das eine eindeutig definierte Funktionalität besitzt. Es kann, so Sontheimer, für eine Vielzahl digitaler Geschäftsmodelle und/oder Anwendungen "plug and play" eingesetzt werden.

Connect-4.0-Produkte

Durch diesen Baukasten aus verschiedenen Services lassen sich Prozesse und neue Geschäftsmodelle individuell und einfach aufsetzen. Ein Beispiel dafür sind die Connect-4.0-Produkte von DB Schenker, mit welchen Kunden über eine Online-Plattform direkt buchen können. Die Connect-4.0-Applikationen greifen dabei auf denselben Grundstock an Komponenten zurück (beispielsweise "Scheduling", "Master Data Management", "Payment Service", etc.).

Neben den Connect-4.0-Applikationen basieren weitere Applikationen und Produkte wie die Erweiterung der bestehenden eSchenker-Plattform, die IoT-Plattform Connect2Track sowie eine 3D-Druck-Plattform auf dem digitalen Komponentenmodell.

Mit der IoT-Plattform Connect2Track bietet DB Schenker seinen Kunden eine End-to-End-Visibility as a Service. So können Kunden über die Sensorik beispielsweise die Geoposition, die Temperatur oder auch die Feuchtigkeit für ihre transportierten Güter kontrollieren.

Mittelfristig will Schenker über die digitalen Vertriebskanäle und auf Basis des DCM zehn Prozent seines Umsatzes erwirtschaften. Momentan generiert der Logistiker mit Connect 4.0 und der eSchenker-Plattform bereits 500.000 Buchungen pro Monat.

Juror Joachim Reichel, CIO bei BSH und Mitglied im Präsidium von Voice, lobt das Projekt als ein gelungenes Beispiel dafür, "wie IT Business-Nutzen ermöglicht". Die Jury zeigt sich zudem beeindruckt von der Orchestrierung von On-Premise zu Cloud.