New Work im Beiersdorf-Konzern

Corona beschleunigt flexible Arbeitswelt von Beiersdorf

01.12.2020
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Corona hat nicht nur den digitalen Wandel, sondern auch flexibles Arbeiten angeschoben. Der DAX-Konzern Beiersdorf in Hamburg mit seinen weltweit 20.000 Beschäftigten ist ein gutes Beispiel dafür.
Die Beiersdorf-Mitarbeiter am Hauptsitz in Hamburg haben das Home Office schätzen gelernt
Die Beiersdorf-Mitarbeiter am Hauptsitz in Hamburg haben das Home Office schätzen gelernt
Foto: Lukassek - shutterstock.com

Flexibles Arbeiten, Online-Meetings und Zusammenarbeit über digitale Tools waren schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie feste Bestandteile der Arbeitskultur des Beiersdorf-Konzerns, aber nicht in der Intensität und internationalen Breite über die weltweit etwa 20.000 Beschäftigten. Mit dem Beginn der Corona-Pandemie musste im Frühjahr diesen Jahres schlagartig alles digital stattfinden, die Teams sich entsprechend organisieren und anpassen - auch wenn vielleicht die Möglichkeiten von Microsoft 365 teilweise noch neu waren. "Die digitale Transformation innerhalb der Organisation ist durch den weltweiten Wechsel ins Home Office extrem beschleunigt worden", so eine Sprecherin des Herstellers von Haut- und Körperpflegeprodukten.

Büro als Ort für Austausch und Kreativität

Die größte technische Herausforderung war, die IT-Infrastruktur so aufzurüsten, dass alle Anwender weiter die gewohnte Qualität der Verbindung ins Unternehmensnetz hatten - und das auf einer globalen Skalierung. Die Remote-Arbeit selbst empfanden viele Beschäftigte als effizienter und konzentrierter.

Eine aktuelle repräsentative Umfrage am Hauptsitz in Hamburg ergab, dass sich 98 Prozent wünschen, mindestens einen Tag pro Woche von zuhause aus zu arbeiten. Mehr als jeder Zweite kann sich vorstellen, künftig zwei bis drei Tage pro Woche flexibel zu arbeiten. Gewünscht sei eine Balance zwischen Home Office und Büro. Letzteres sehen die Beschäftigten eindeutig als "Ort für Kollaboration, Kreativität und Austausch".

Der Beiersdorf-Konzern – im Bild das Research-Center in der Hamburger Zentrale – setzt sich im November auf einer dreitägigen virtuellen Konferenz mit dem Thema New Work auseinander.
Der Beiersdorf-Konzern – im Bild das Research-Center in der Hamburger Zentrale – setzt sich im November auf einer dreitägigen virtuellen Konferenz mit dem Thema New Work auseinander.
Foto: Beiersdorf AG

Derzeit finden jedoch alle internen Veranstaltungen sowie der überwiegende Teil aller Meetings über Skype for Business und Microsoft Teams statt. In Anbetracht der akuten Infektionslage rechnet Beiersdorf auch in den nächsten Monaten mit hohem Remote-Anteil der Arbeit.

New Work Festival im November

Die virtuelle Zusammenarbeit ist auch organisatorisch herausfordernd. Im November veranstaltet Beiersdorf darum ein dreitägiges New Work Festival mit mehr als 40 interaktiven Sessions und 50 externen und internen Sprechern. Auf der Agenda stehen Fragen wie: Wie lassen sich virtuelle Workshops partizipativ und kreativ gestalten? Wie lässt sich die emotionale Bindung in Teams in Zeiten von Remote Working erhalten oder gar stärken? Welche Skills werden in der Remote Working Welt von morgen benötigt?

Führungskräfte müssen lernen und pflegen

Spricht Beiersdorf von "New Work", sind darin auch mehr Flexibilität und Eigenverantwortung in der Arbeitsplatzgestaltung inbegriffen. Ebenso spielt das Thema Lernende Organisation eine große Rolle, für Mitarbeiter wie Führungskräfte mussten selbstverständlicher mit digitalen Arbeitsweisen umgehen lernen. Die Führungskräfte insbesondere stehen in der Pflicht. Ihnen komme eine "Vorbildfunktion zu, die Annahme dieser Veränderungen vorzuleben und passend zur Unternehmenskultur zu gestalten, in der "Care" auch im Sinne von einander zugewandt sein eine zentrale Rolle spielt."

Wer noch nicht genau weiß, wie er diese Zugewandtheit im Virtuellen umsetzen soll, kann sich in Sachen virtuelle Führung trainieren lassen oder beim internen New Work Festival vorbeischauen. Dort stehen auch Diskussionen über die konkreten Erfahrungen mit virtueller Führung auf dem Programm.

Die Erfahrungen von Beiersdorf mit Windows Virtual Desktop